1 Antwort

Leider gibt es immer noch viele Vourteile gegenüber Menschen mit HIV und Berührungsängste. Das Ergebnis ist Diskriminierung.

Gerade haben wir dazu eine neue Studie veröffentlicht, die positiven stimmen 2.0. Darin geben 95% der Befragten an, dass sie in den 12 Monaten vor der Befragung Diskriminierung erlebt haben, mehr als die Hälfte sagt, dass Vorurteile ihre Lebensqualität beeinträchtigen.

Die Palette ist vielfältig: Menschen glauben, dass HIV-positive Menschen automatisch schwer krank und nicht mehr leistungsfähig seien, kein erfülltes Leben mehr leben könnten, dass sie irgendwie falsch gelebt hätten und selbst schuld seien, dass von ihnen eine Gefahr im Alltag ausginge, weil HIV irgendwie übertragen werden könnte - und so weiter.

Zwar hat das Wissen in den letzten Jahren zugenommen und Berührungsängste gegenüber Menschen mit HIV sind zurückgegangen. Der Anteil der Menschen, die kein Geschirr mit HIV-positiven Menschen teilen möchten, liegt aber nach einer repräsentativen Befragung aus 2020 immer noch bei 24%. 23% scheuen die die gemeinsame Nutzung von Sportgeräten im Fitnessstudio, 21% möchten nicht dieselbe Toilette nutzen wie Menschen mit HIV. Nur die Hälfte der befragten Menschen (48%) würden eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist.

Unterm Strich möchten drei von zehn Befragten mit dem Thema HIV lieber nicht in Berührung kommen. Und unverändert zu 2017 meint ungefähr die Hälfte der Befragten, dass über Menschen mit HIV im Allgemeinen eher schlecht gesprochen wird.

Das ist für viele HIV-Positive sehr belastend.

Fakt ist: Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen. Ganz gleich, ob im Job, in der Freizeit, bei Sexualität und Familienplanung. Denn unter Therapie HIV auch nicht mehr übertragbar, nicht beim Sex und auch nicht bei der Geburt auf das Kind. Im Alltag ja sowieso nicht.

Übrigens, wo du von HIV-PATIENTEN sprichst: Im Gesundheitswesen gibt es besonders viel Diskrimnierung. So werden etwa Menschen mit HIV oft zurückgewiesen, wenn sie ein Termin in der Zahnärztlichen Praxis vereinbaren wollen. Es gibt auch völlig unnötige zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen, Datenschutzverletzungen und so weiter.

Wer's genau wissen will, findet Infos bei den positiven stimmen 2.0: https://www.aidshilfe.de/meldung/leben-hiv-heute-vorurteile-schaden-mehr-infektion

Zur erwähnten Befragung über Berührungsängste geht's hier: https://www.aidshilfe.de/meldung/immer-mehr-menschen-wissen-hiv-therapie-uebertragbar

Einblicke ins echte Leben mit HIV gibt die Welt-Aids-Tags-Kampagne "Leben mit HIV Anders als du denkst.": www.welt-aids-tag.de