Hi, du hast alles richtig verstanden, außer einen Punkt:

Wenn es heißt, der Protonengradient wird über der inneren Membran aufgebaut, heißt das nur, dass ein Konzentrationsgefälle von Protonen zwischen dem Raum außerhalb der Matrix und der Matrix besteht. Es ist nicht die Rede davon, dass die Protonen den Membranzwischenraum niemals verlassen würden. In der Tat tun sie das, denn die äußere Mitochondrienmembran ist für kleine Moleküle vollständig permeabel, sodass sie rasch ihr Konzenentrationsgleichgewicht erreichen. Mit anderen Worten: Der pH-Wer im Cytosol ist der Gleiche wie im Membranzwischenraum (ca. pH 7). Man kann also genau so gut sagen, es besteht ein Konzentrationsgefälle zwischen Cytosol und Matrix. Während sich aufgrund der Größe der pH-Wert im Cytosol kaum ändert, wird durch das Herauspumpen der pH-Wert im Inneren (in der Matrix) merklich um ca. 0,3-0,5 Einheiten gesenkt. Hinzu kommt die elektrische Komponente (das Membranpotential), die einen viel größeren Beitrag liefert (nämlich ca 160-170 mV). Diese negative Ladung auf der Matrixseite hält natürlich (wie ein Magnet) auch viele positiv geladene Teilchen in der Nähe der Membranoberfläche der Intermembranraumseite und verhindert deren wegdiffundieren, sodass eine lokale hohe Konzentration durchaus aufrecht erhalten werden kann.

Was MufffyMufff sagt ist nicht ganz korrekt. Es gibt Aquaporine, die aufgrund bestimmter Aminosäuren selektiv Wasser, aber keine Hydroniumionen (Protonen) durchlassen, aber sie spielen an anderen Stellen eine Rolle (z.B. in der Plasmamembran des Transportepithels der Sammelrohre der Nieren ). Auch die Beta-Fass-Porine, die in der äußeren Mitochondrienmembran vorkommen, sind nicht alle zwangsläufig hochselektiv, sondern einige bilden einfach nur wassergefüllte Kanäle, die polaren, kleinen Molekülen die Diffusion erleichtern.

Mfg

...zur Antwort

Äbhängig ist die Form durch sog. Kernlamine (das sind Intermediärfilamente, also Bestandteile des Cytoskeletts), die direkt unter der Kernhülle liegen, mit dieser Verbunden sind und so ein Gerüst (die Kernlamina) bilden.

Sehen kann man die Abhängigkeit auch in folgendem Fall: wenn im Laufe der Mitose die Lamine phosphoryliert und und die Kernlamina abgebaut wird, fällt die Kernhülle auch in sich zusammen.

...zur Antwort

Wie schon Synapse sagte, gibt es in der Unibibliothek eigentlich alles zum Ausleihen, deswegen würde auch ich raten, erstmal nichts zu kaufen. Am Besten ist auch, sich von den Büchern selbst einen Eindruck zu machen, und dann kann man immer noch über eine Anschaffung nachdenken. Zumindest bei mir gab es keine Literaturliste mit Werken, die man sich anschaffen musste, ich weiß aber nicht wie andere Unis das regeln. Je nach Professor werden auch andere Bücher empfohlen, jeder hat da so seine Favoriten.

Für den Einstieg wird meist "Biologie" von Campbell / Reece oder der "Purves" empfohlen, auch hier ist es oft Geschmackssache. Wenn es dann etwas spezieller wird gibt es Lehrbücher für die Fachbereiche, da wären z.B.

  • der "Alberts", das Standardwerk für die Zellbiologie

  • in der Biochemie gibt es mehrere gute Werke, u.a. der "Stryer", "Lehninger" und "Voet" (auch Geschmackssache, jedes Buch hat seine Vor- und Nachteile)

  • in der Botanik gilt der "Straßburger" als Bibel...

  • in der Mikrobiologie wird der "Brock" oft genannt, es gibt aber auch andere Werke, die nicht ganz so dick und trotzdem sehr gut sind

  • auch für die Physiologie, Zoologie, Genetik und Ökologie gibt es spezielle Lehrbücher, da würd ich einfach mal in der Bib stöbern.

Für Neulinge sind die deutschen Werke nicht schlecht um sich in die Themen einzulesen, letzlich wird es aber sowieso auf englischsprachige (Fach-)Literatur hinauslaufen, da kommt man nicht drum herum ;-) So schlimm ist das aber nicht, englische Bücher sind aktueller und oft leicht und anschaulich geschrieben, da kommt man sehr schnell rein, und je früher man damit anfängt desto besser :-)

mfg und viel Spaß und Erfolg beim Biostudium!

...zur Antwort

Weil NADH seine energiereichen Elektronen über den 1. Enzymkomplex (NADH-Dehydrogenase) in die Atmungskette einschleust, FADH2 aber über den 2. Komplex (Succinat-Dehydrogenase), daher fehlt die chemiosmotische Energie des durch den Komplex I aufgebauten Protonengradienten bei FADH2

...zur Antwort

Nein Membranen werden vom ER hergestellt und gelangen von dort (über den Golgi) zur den Orten, wo sie benötigt werden. Zellstoffwechsel wird überwiegend von den Peroxisomen, Mitochondrien und Chloroplasten durchgeführt (aber auch ER und das Cytosol sind beteiligt)

Der Golgi dient zum Modifizieren von Proteinen, die entweder in die Lysosomen/Endosomen oder in die Zellmembran gelangen oder aus der Zelle heraus sezerniert werden sollen. Sie werden im Golgi z.B. glykosyliert (= mit Zuckerseitenketten ausgestattet) oder Zucker (vor allem Mannose) werden entfernt, oder die Proteine und Zuckerseitenketten werden sulfatiert (mit Schwefelresten ausgestattet) oder phosphoryliert (mit Phosphatresten ausgestattet). Der Golgi dient insofern als Sortier- und Verteilerstation, da er die Proteine auch zum richtigen Zielort schickt.

...zur Antwort

nein, denn Erythrocyten sind Zellen, nämlich unsere roten Blutkörperchen...

Organismus ist der Mensch, Organe z.B. Leber, Herz, Darm etc.

Gewebe: z.B. Nervengewebe, Muskelgewebe, Bindegewebe

Zellen: Erythrocyten, Fibroblasten, Epithelzellen, Neuronen, etc.

Organellen: Mitochondrium, Plastid, Golgi-Apparat, ER, Endosom, Lysosom etc.

Moleküle: ATP, Glucose, Phospholipide

Atome: Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff...

für Tiere und Menschen ist es ähnlich, und für Pflanzen kannste es ja selber mal versuchen...

mfg

...zur Antwort

Ein Operon ist eine Einheit, die aus mehreren Genen plus einem Regulationselement besteht, das die Gene steuert. Die Gene eines Operons bilden normalerweise eine Funktionseinheit, die alle beteiligten Komponenten eines Stoffwechselwegs enthält. Beim Lac Operon sind das z.B. die Gene LacZ (für die Beta-Galactosidase, da Lactose in Glucose und Galactose spaltet), LacY (für die Beta-Galactosid-Permease, die als Membranprotein Lactose in die Zelle transportiert) und LacA (Beta-Galactosid-Transacetylase, die die Zelle von giftigen Thiogalactosiden befreit, die durch die Beta-Galactosid-Permease ebenfalls in die Zelle transportiert werden).

Bei der Transkription werden die Gene, die alle hintereinander liegen, zu einer sog. polycistronischen mRNA transkribiert, was nichts anderes heißt, als dass die mRNA für mehr als ein einziges Gen, sondern für mehrere Gene codiert (anders wie es bei Eukaryoten normalerweise der Fall ist, wo eine mRNA für ein Gen codiert). Der Vorteil dabei ist, dass alle Gene zusammen transkribiert werden und somit alle wichtigen Komponenten zur selben Zeit in ausreichender Menge vorhanden sind, und das ganze dabei nur durch eine Regulationseinheit kontrolliert wird.

Nun eine Korrektur: Ich nehme an, dass du anstatt "Prozessor" Promotor meinst. Der Promotor bildet die Regulationseinheit des Operons und enthält eine Bindestelle für ein Regulatorprotein. Diese nennt sich Operator.

Jetzt gibt es verschiedene Situationen: Es gibt starke und schwache Promotoren. An starke Promotoren kann die RNA-Polymerase recht leicht binden und dementsprechend häufig die Transkription starten. An schwache Promotoren bindet die RNA-Polymerase dagegen sehr selten. Dementsprechend werden die starken Promotoren vorwiegend durch Repressoren gehemmt (Repressoren sind Regulatorproteine, die die Transkription unterdrücken), und die schwachen durch Aktivatoren (die Transkription fördernde Regulatorproteine) verstärkt.

Sehr häufig kommt es aber auch zur Signalintegration, bei der am Promotor sowohl Aktivatoren als auch Repressoren an die Operatoren binden und verschiedene Signale übermitteln. Das Lac-Operon, welches die Proteine für einen katabolen (=abbauenden) Stoffwechselweg liefert, bietet ein schönes Beispiel: Es besitzt eine Bindungsstelle für den Repressor LacA und für den Aktivator CAP. LacI besitzt eine Konformation, in der es hoch affin für die Bindestelle am Operator ist und dementsprechend die Transkription verhindert. Dies ändert sich, wenn Lactose in der Zelle vorhanden ist: Lactose wird zu Allolactose umgewandelt, welche dann an LacI bindet und eine Konformationsänderung induziert, sodass die Affinität für die DNA-Bindestelle stark sinkt. In dieser Konformation könnte die RNA-Polymerase im Prinzip binden und die Transkription induzieren. Der Lac-Promotor ist aber ein schwacher Promotor und Bedarf deshalb eines Aktivators. Das ist das Protein CAP, das allerdings nur bindet, wenn kein Glucose in der Zelle vorhanden ist, da es dann eine hohe Affinität für die DNA besitzt. Ist Glucose vorhanden, führt das zu einem Anstieg von cAMP, welches wiederum an CAP bindet und in diesem eine Konformationsänderung induziert, sodass die Affinität für die DNA sinkt.

Fazit: Die Transkription kann nur stattfinden, wenn Lactose vohanden ist, aber kein Glucose. In allen anderen Fällen wird das Operon nicht transkribiert. Dies dient dem Zweck Ressourcen zu sparen, denn wenn Glucose da ist, ernährt sich E.coli von diesem viel lieber, egal ob Lactose da ist. Und wenn kein Lactose da ist, macht es auch kein SInn, Proteine herzustellen, die Lactose abbauen.

Beim Tryptophan-Operon handelt es sich um Gene, die für Enzyme codieren, die einen anabolen (=aufbauenden) Stoffwechselweg katalysieren. Dementsprechend ist das Endprodukt (= Tryptophan) dasjenige Molekül, das den Repressor durch Bindung aktiviert, so dass dieser an die DNA bindet und die Proteinsynthese ausschaltet. Das Prinzip ist die negative Rückkopplung: Wenn genügend Endprodukt da ist, besteht kein weiterer Bedarf für Proteine, die die Bildung des Endprodukts vorantreiben. Auch dies spart Recourcen und hindert die Zelle daran, sich selbst zu überfluten.

Zusammenfassend lässt sich sagen dass es vier Arten der Regulation gibt:

1) Zugabe des Liganden führt dazu, dass sich ein gebundener Repressor von der DNA löst und somit die Transkription induziert (Bsp: Lac-Operon --> Protein LacI)

2) Zugabe des Liganden führt dazu, dass ein ungebundener Repressor an die DNA bindet und somit die Transkription hemmt (Bsp: Tryptophan-Operon)

3) Zugabe des Liganden führt dazu, dass sich ein gebundener Aktivator von der DNA löst und somit die Transkription hemmt

4) Zugabe des Liganden führt dazu, dass ein ungebundener Aktivator an die DNA bindet und somit die Transkription induziert (Bsp. Lac-Operon --> Protein CAP)

mfg

...zur Antwort

hi, ich will dir mal einige Beispiele nennen, aber diese Liste ist bei weitem nicht vollständig...

einige chemische Reaktionen können geordnet stattfinden, weil es in Zellen Gerüstproteine gibt, die bestimmte Enzyme eines Stoffwechselwegs in enger Nähe halten und somit die Diffusionsstrecke der Liganden minimiert wird. Ferner werden bestimmte Reaktionen dadurch erleichtert, dass die Beteiligten Enzyme große Multiproteinkomplexe eingehen (Beispiele dafür sind die Replikations-, Transkriptions- Spleiß- und Translationsmaschinerie und viele andere mehr) Es gibt auch Fälle, in denen die Konformation eines Multienzymkomplexes so aussieht, dass der Ligand in einem inneren Tunnel effizient von einem Enzym des Komplexes zum anderen gelangt (z.B. Carbamoylphosphat-Synthetase)

Hervorzuheben ist die wichtige Funktion des Cytoskellets, die Gerüste für die Platzierung von Organellen oder bestimmten Proteinen darstellen und Schienen bilden, auf denen sich z.B. Motorproteine bewegen und Vesikel transportieren können. Die Kompartimentierung (abgeschlossene membranumhüllte Räume, z.B. Lysosom, ER, Golgi-Apparat etc.) schafft Bereiche, in denen hohe Konzentrationen von speziellen Proteinen angereichert werden können und Stoffwechselvorgänge ungestört und ohne Schaden für die Zelle ablaufen können; es herrscht Spezialisierung und Arbeitsteilung.

Viele Vorgänge laufen über Rückkopplungseffekte, die einen Stoffwechselweg ein- oder ausschalten, wenn ein Stoff verknappt oder im Überschuss vorliegt. Somit können viele Proteine allosterisch oder kompetitiv reguliert werden. Das gleiche gilt für die Gene, die über Regulatorproteine gesteuert werden, und je nach Bedarf Proteine oder RNAs hervorbringen können. Von dem Weg des Gens bis zum Genprodukt gibt es wiederum mehrere Eingriffsmöglichkeiten zur Regulation. Änderung in der Genexpression sorgen häufig für längerfristige Änderungen in der Zelle.

mfg

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.