Es ist völlig "normal", sich vor Fremden nicht so ohne Weiteres öffnen zu können. Klar ist ein Arzt oder Therapeut immer auch jemand, dem man etwas Vertrauen entgegen bringt (oder es zumindest sollte, damit ein gutens Verhältnis entsteht und man sich eben Dinge auch anzusprechen traut).
Ändern kannst du dies nicht so einfach mit einem "Schnipp". Jemandem zu vertrauen, setzt einerseits etwas Sympathie voraus und erst wenn die "Chemie" stimmt, kannst du überhaupt daran denken, dich jemden gegenüber gefühlsmäßig zu öffnen.
Es gibt Gruppentherapien, die dir vielleicht erst einmal den Einstieg erleichtern. Menschen, die schon weiter sind, als du (nicht unbedingt älter, aber eben emotional schon etwas weiter als du gerade noch). Aber auch das setzt erst mal ein Gespräch mit einem Therapeuten, Psychologen oder Facharzt voraus. Um dieses Erstgespräch wirst du wohl kaum rum kommen.
Klar gibt es auch Privatleute, die dir helfen wollen und können, aber bei Laien bist du eben langfristig nicht wirklich gut aufgehoben, weil es da einen Spruch gibt, der alles sagt: "Gut gemeint heißt nicht immer auch gut gemacht!"
Also wähle gut aus, wem du vertrauen schenken könntest und vielleicht gibt es in deinem Umfeld jemanden (bester Freund / beste Freundin), der du das zumindest mal oberflächlich erzählen kannst, was dich bedrückt. Da kannst du "im sicheren Rahmen" (weil Vertrauen da ist) üben, dich zu öffnen und Dinge zu erzählen, die dir gegenüber Anderen vermutlich peinlich sind oder du es einfach nicht über die Lippen bekommst (Blockade).
Als Minderjährige ohne Eltern zu einem Therapeuten zu gehen, wird nicht immer funktionieren, denn sofern du noch nicht Volljährig bist, werden dich die meisten Therapeuten alleine weg schicken und dich nur mit einem Elternteil empfangen. Allerdings heißt das nicht, dass du nach der Anmeldung mit Mutter/Vater dann nicht auch alleine mit dem/der Therapeuten/in sprechen kannst. Das geht sehr wohl. Nur den 1. Aufschlag wirst du wohl mit Elternteil machen müssen.