Hallo. Hier bei geht es um meinen Vater. Er hat in seinem gesamten Leben gar nichts erreicht. Eine Familie gründen kann jeder, er war mal Postbote für 1 Jahr und für 2 Jahre Buchbinder, allerdings hat er die Jobs nur unter Zwang gemacht. Ich möchte eigentlich nicht rumlästern und nur meinen Frust ablassen, sondern Rat. Es fällt mir unglaublich schwer mich mit ihm zu unterhalten, erstens redet er dauerhaft sehr aggressiv, egal was ich sage, entweder brüllt er, oder er redet in einem ziemlich aggressiven Ton. Er beteiligt sich gar nicht an der Welt, das einzige was er tut ist am Computer spielen, oder Fernsehen, er kümmert sich auch nicht darum, dass jeden Tag was warmes auf dem Tisch steht, oder mal was gesundes da ist, er argumentiert dann mit "Nirgendwo steht geschrieben, dass man jeden Tag warm essen muss, oder dass Dosenfutter nicht ausreicht" und wenn ich ihm dann diverse Artikel usw. im Internet zeige wo steht, wie ungesund sowas ist sagt er "Ach du musst auch nicht alles glauben". Außerdem ist er total frauenfeindlich und macht immer rassistische Witze. Wenn ich mich über ihn aufrege heult er rum und sagt "Wisst ihr eigentlich wie ich mich dabei fühle ..." und lässt seinen Frust an mir aus. (An meinem Bruder auch) Ich hasse es so unglaublich mit ihm unter einem Dach zu leben und er fordert immer, dass wir ihn mal loben anstatt uns über ihn aufzuregen, weil er uns ja auch lobt. Erstens sagt er nur ganz, ganz selten mal "Danke", oder "Gut gemacht" und zweitens, wenn man gelobt werden will, dann soll man sich bemühen dafür, ich habe mich in den letzten Monaten und Jahren sehr bemüht und angestrengt, ich kann sagen, dass ich mir mein Lob verdient habe, aber vom rumbrüllen und auf dem Sofa sitzen kann man sowas doch nicht erwarten. Außerdem ist er total religiös und er kommt immer mit dem Gottargument, wenn er nicht mehr weiter weiß und ist dann voll in seinem Element.
Ich bin bereits beim Jugendamt und meine Familienhelferin unterstützt mich auch und zeigt Verständnis, da sie meinen Vater auch kennt. Ich habe einen Auszug beantragt, er wollte es erst nicht, wegen dem Kindergeld, hat er zugegeben und weil ja dann der Teufel anrechte hätte, wenn ich aus der Wohnung bin und Gott mich dann nicht mehr schützen kann, ich hasse es, denn ich bin Atheist und glücklich damit.
Der Antrag muss aber erst von der Stadt bewilligt werden, dann erst darf ich von zu Hause weg. Wie soll ich dass die nächsten Monate noch aushalten? Dadurch, dass er nie draußen ist habe ich zu Hause nie meine Ruhe. Ich wollte nicht so respektlos von ihm reden, aber es kam alles heraus und es macht einen so wütend. Er sagt auch er sei der beste Vater den ich mir nur wünschen könnte, weil andere viel mehr verbieten. Aber es ist nicht gut, wenn man alles machen kann was man will, Erziehung bedeutet Disziplin und Konsequenz. Davon versteht er nichts.
Und nur weil er mein Vater ist muss ich ihn nicht lieben und ehren.
Danke für euer Verständnis und alle Antworten.