Dazu eine Gegenfrage
Viele Grillen sind in einer undurchsichtigen Box gefangen, die von innen grün angemalt ist. (Keine Angst, die Box hat Löcher, damit die Grillen nicht ersticken, und genug Licht zum sehen fällt auch hinein.) Nun fangen die Grillen an, darüber zu diskutieren, welche Farbe die Box von außen hat.
Manche meinen, von außen müsse die Box auch grün sein, andere sagen, draußen ist die Box garnicht angemalt und das Grün drinnen ist nur eine Bemühung, es den Grillen angenehmer zu gestalten. Wieder andere sagen, die Box ist außen blau mit gelben Punkten.
Das erscheint wie eine sinnlose Diskussion und, ehrlichgesagt, auch wie eine sinnlose Geschichte.
Der Punkt ist, dass die Grillen in der Box genau so wenig etwas über die Farbe des Äußeren der Box wissen können, wie du darüber, ob "dieses Leben real ist". Wenn du nur ein an eine Maschiene angeschlossenes Gehirn wärst, wenn alles nur eine Simulation wäre, würdest du das gleiche fühlen wie jetzt. Es gibt absolut nichts, woran du eine Wahrscheinlichkeit festmachen könntest. Du willst etwas begreifen, das du per Definition nicht begreifen kannst.
Was du aber wissen kannst ist, dass es für dich ein Leben gibt, da du es gerade erfährst und da du darüber reflektieren kannst. (Was nicht heißt, dass alles, was du erfährst "real" ist)
So ähnlich wie bei den Grillen ist das auch für Gott. Auch hier versuchst du zu begreifen, was per Definition nicht begriffen werden kann, egal ob es Gott gibt oder nicht.
(Ich persönlich mag es aber zum Beispiel, die Naturgesetze als "Gott" anzusehen. Sie wirken überall gleich, sind omnipresent und irgendwie auch omnipotent, ihnen entgeht nichts, also sind sie auch allwissend, und das "Allgütigkeitskriterium" ist sowieso immer etwas beliebig, also finde ich, das kann man mehr als getrost weglassen. Aber das ist mehr ein Gedankenspiel als Religion)