🌱 Einstiegsideen fürs Philosophieren mit Kindern (5 bis 6 Jahre)
🔍 1. Konkrete Beispiele statt abstrakte Fragen
Bilder, Alltagsbeobachtungen und Geschichten: Abstrakte Fragen wie z. B. „Was ist Glück?“ sind für Kinder zugänglicher, wenn man diese Fragen mit konkreten Bildern und Geschichten verbindet. Auch Alltagsbeobachtungen sind sehr hilfreich. z. B. "Was passiert, wenn ich einen Käfer zertrete?" zum Thema "Leben und Verantwortung".
Gegenstände oder Bilder: z. B. ein leerer Karton – Was könnte das alles sein? Thema: Fantasie, Wirklichkeit.
Tipp: Lass erst die Kinder erzählen, bevor du erklärst oder „auflöst“. Kinder dürfen auch Unsinn denken – daraus entsteht oft Tieferes.
💬 2. Gute Fragen für den Einstieg
Fragen, die nicht auf „richtig“ oder „falsch“ zielen, sondern zum Denken anregen.
Beispiele:
Was wäre wenn es...
keine Regeln geben würde? Nicht regnen würde? Usw.
Was ist …
ein Freund? Der Tod? Usw.
Du kannst auch mit Gegensätzen spielen:
Was ist besser: alleine oder zusammen? Usw.
📚 3. Lieblings-Bilderbücher zum Philosophieren
Diese Bücher regen Gespräche über große Themen an:
„Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?“ – Thema: Liebe, Nähe
„Irgendwie anders“ (Kathryn Cave) – Thema: Anderssein, Zugehörigkeit
„Als die Raben noch bunt waren“ (Edith Schreiber-Wicke) – Thema: Vielfalt, Toleranz
„Das kleine Ich bin ich“ (Mira Lobe) – Thema: Identität, Selbstwert
„Die große Frage“ (Wolf Erlbruch) – viele Antworten auf: Warum bin ich auf der Welt?
🔄 4. Rituale und Methoden
Kinder profitieren von einem klaren Rahmen:
Philosophierkreis: Sitzkreis mit Redegegenstand (z. B. ein Stein). Wer ihn hält, darf sprechen.
Denkkiste: Eine Schatzkiste mit Fragen oder Bildern
Stille-Impuls: Eine Minute Stille vor dem Start („Denkminute“) – schafft Fokus.
🪄 5. Deine Rolle: Staunen statt erklären
Stelle offene Fragen zurück: „Was denkst du?“, „Wie meinst du das?“
Wiederhole oder paraphrasiere, ohne zu bewerten: „Du meinst also, dass …?“
Fordere andere Kinder zum Mitdenken auf: „Was denkt ihr dazu?“, „Geht das überhaupt?“