Acoma hat dir aus fachlicher Sicht alles Wichtige auf den Punkt beschrieben. Da kann ich gar nicht weiter zu beitragen.
Allerdings würde ich gern die verschiedenen Entwicklungsstufen nennen, die ein Dobermann dir liefert, bis er erwachsen (im Kopf) ist. Da unterscheiden sich Dobis nämlich riesig von anderen Hunderassen, weil sie dich extremst testen und herausfordern.
Meine Chloe (wird im Januar 2 Jahre alt) kam genauso zu uns, wie du es beschrieben hast: 2 Monate alt, reinrassig, wunderschön und lieb (nur "günstig" war sie nicht). Ein quirliges, zauberhaftes Hundemädel.
Bis sie 8 Monate alt war - dann kam die präpubertäre Phase. Sie kannte nun ihr Umfeld und fühlte sich sicher. Und begann, sich mit allem und jedem zu messen. Jeder wurde erstmal angepöbelt. Das war aber nicht das Schlimmste, dass war zweifellos die "echte Pubertät".
Da wurden Kommandos nicht mehr befolgt und sie versuchte, sich die Rudelführung anzueignen. Da wurde dann auch schon mal gezwickt und draufgesprungen.....in dieser Phase war sie ein 24-Std.-Job, denn man musste echt am Ball bleiben und nicht übernommen zu werden. Ich stelle mir grade vor, ich hätte in der Zeit ein kleines Kind und einen Säugling dazu gehabt.....unvorstellbar, zumindest für mich.#
Nun scheinen wir mit fast 2 Jahren so langsam in die "postpubertäre Phase" zu rutschen. Sie wird ruhiger und etwas folgsamer im Grundgehorsam. Ich weiß aber auch, dass wir noch lange nicht am Ende sind.
Laß dich nicht von anderen in Sicherheit wiegen, die noch nie einen Dobi hatten. Ein Dobi braucht wirklich bis zu 3 Jahre, bis er im Kopf erwachsen ist. Chloe ist unser 5. Hund, aber unser 1. Dobi und sie hat mich an Grenzen gebracht, von deren Existenz ich bis dahin gar nicht wusste. Ich finde diese Rasse immer noch faszinierend, aber ich bin der Meinung, dass sie nicht so nebenbei "mitlaufen" kann. Dazu sind diese Hunde zu intelligent, sie erkennen das kleinste Schlupfloch in der Erziehung, wenn man nur mal ein wenig nachlässig wird und werden es ausnutzen.
Ein Dobi ist ein zeitintensives und kein bequemes Tier. Wenn du tagsüber nicht allein mit Hund und Kindern bist, kann man das hinbekommen. Wenn nicht, würde ich den Wunsch nach einem Dobermann erst mal etwas nach hinten schieben, zumindest bis die Kinder etwas standfester sind.
Warum ist der Hund denn so günstig? Ist er ein "Angebot", weil es keine weiteren Interessenten oder Vorbesteller für seine Welpen gibt oder verkauft der Züchter generell günstig?
Ich kann deinen Wunsch soooo gut verstehen, es sind tolle Hunde. Ich hoffe, du entscheidest richtig.
LG