Da ich gerade schreibwütig bin, geb ich dir trotzdem mal ne Antwort, auch wenn sich das leicht über Google herausfinden ließe.
Grundsätzlich ist natürlich zu beachten, dass die Parteien häufig stark von ihren Idealen abweichen und man sich selbst ein Bild davon machen muss, inwiefern die Beschreibung auf die Realpolitik zutrifft.
Die SPD hat sich früher als Arbeiterpartei betrachtet, hat sich also hauptsächlich für die Rechte der Arbeiter eingesetzt (Bezahlung, Arbeitszeiten und was so alles dazu gehört). Die Partei strebt allerdings seit längerer Zeit an, mehr in die politische Mitte zu gelangen, also einen größeren Teil der Bevölkerung anzusprechen. Dafür will sie sich z.B. für kleinere Unternehmer einsetzen.
Die CDU/CSU sind christlich-konservativ, wollen innere Stabilität und setzen sich für die Förderung und Beibehaltung althergebrachter gesellschaftlicher Strukturen ein (Familie, Ehe, geschlechtliche Rollenverteilung durch Regelungen wie die Herdprämie) und verfolgen einen verschieden stark ausgeprägten Patriotismus.
Bündnis 90/Die Grünen sind für einen bewussten Umgang mit der Umwelt (Tierrechte, erneuerbare Energien, Regelung des Klimawandels, etc.), Demokratie-Ausbau, Erhalt und Förderung von Menschenrechten und Gleichberechtigung und Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen.
Die FDP ist eine liberale Partei mit besonderem Augenmerk auf Marktliberalismus, das heißt sie wollen möglichst wenig Eingriffe von Seiten des Staates, insbesondere im Bereich der Wirtschaft, sind also für niedrige Steuern, geringere Sozialleistungen, etc.
Es gibt auch außerwirtschaftliche Bereiche, in denen sich dieser Liberalismus ausprägt, darüber bin ich aber gerade nicht so informiert, da die FDP meist Juniorpartner der CDU/CSU ist und in diesen Bereichen so starke Zugeständnisse machen muss, dass davon in der Realpolitik nicht viel übrig bleibt.
DIE LINKE lässt sich relativ schwer verallgemeinern, da es sich um eine Sammelpartei handelt. Hervorgegangen ist die LINKE aus der SED (sozialistische Einheitspartei Deutschlands), also der Regierungspartei der DDR. Diese hat im Zuge der Reformbewegung und der Wiedervereinigung eine Demokratisierung erfahren, hieß erst PDS (Partei für demokratischen Sozialismus), dann Linkspartei.PDS und nach der Fusion mit der Partei WASG (Arbeit & Soziale Gerechtigkeit - Die Wahlalternative), welche sich aus Enttäuschung wegen zu unsozialer Politik von der SPD abgetrennt hat, dann DIE LINKE. Das hebe ich so hervor, weil hier vorhin irgendein Spaten meinte, DIE LINKE wäre immer noch wie die SED und wäre total autoritär und antidemokratisch, da muss man sich einfach mal angucken, was für eine Entwicklung diese Partei hinter sich hat.
Naja, zurück zum Inhalt. DIE LINKE ist eine Sammelpartei für verschiedene linke Strömungen und beinhaltet linke Sozialdemokraten, Links-Keynesianisten, demokratische Sozialisten, einige Ökosozialisten, Reformkommunisten (gib mal bei Wikipedia Eurokommunismus ein, das dauert mir zu lange, das zu erläutern) und orthodoxe Kommunisten. Hier nochmal hervorzuheben ist, dass die KPF (Kommunistische Plattform) nur 6.000 der 69.000 Parteimitglieder enthält, also weniger als ein Zehntel. Das nur nochmal als Seitenhieb zu dem Typen der meinte, die Gesamtpartei die Linke wolle einen kommunistischen Staat errichten.
Forderungen der Linken sind vor allem Erhöhung der Sozialleistungen, stärkere Besteuerung von Millionären und Pazifismus (keine Auslandseinsätze, Verbot von Waffenexporten, insbesondere an Diktaturen).
Tut mir leid, dass ich zur kleinsten Partei im Bundestag so viel schreiben musste, aber da hier so krasse und unbelegte subjektive Äußerungen zu der Partei gemacht wurden musste ich da einfach mal wieder ein bisschen die realen Bedingungen betonen. Fairerweise muss ich hier zugeben, dass ich momentan noch Mitglied in der Linksjugend ['solid] bin, allerdings werde ich wohl bald austreten, ich denke also, dass ich da nicht allzu parteiisch geworden bin und meine Ausführungen objektiv und faktenorientiert genug waren.
Die NPD ist übrigens nicht im Bundestag vertreten, also werd ich mir die mal sparen.
PS: Ich sehe gerade, wie lang dein Aufsatz werden soll, ich würd an deiner Stelle auf jeden Fall nochmal auf die Internetseiten der Parteien gehen und mir das Parteiprogramm angucken, um mehr Details in Erfahrung zu bringen.