Bitte zu achten auf "...wollen ... entdeckt haben."

Das erinnert mich an das "Marsgesicht", bei dem man schwach aufgelöste Fotos einer Marssonde so lange digital bearbeitet hat, bis regelmäßige Strukturen aus den Felsen auf der Marsoberfläche rauskamen, die verblüffend wie ein Gesicht oder eine Pyramide aussahen. Große Aufregung - die Fans alternativer "Forschung" haben die Bücher gekauft, auf die NASA, die Astronomen und die Wissenschaft allgemein geschimpft - sogar in einem Computerspiel kam das vor. Inzwischen weiß man durch moderne hochauflösende Fotos, dass es langweilige Felsen ohne auffällige Konturen sind.

Wenn man nur will, kann man im Rauschen eines Radios ohne Empfang auch irgendwann Stimmen hören.

Aufgrund einer derart aufgeblasenen Meldung aus irgendwelchen vagen Messdaten braucht man sich noch lange keine Gedanken zu machen, wer die Phantasiegebilde hätte erbauen können, wenn es sie gäbe.

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Was in einfachen Geschichtsbüchern steht, muss man glauben oder nicht. Um so eine Frage beurteilen zu können, muss man schon tiefer hineinsehen, Details nachprüfen, Zusammenhänge und die Forschungsgeschichte kennen. Und da ist es nun mal so, dass es historische altägyptische Inschriften gibt, die die einzelne Pyramiden einem Pharao zuschreiben, sogar Aufschriften von Handwerkertrupps auf den verbauten Steinen In zumindest einem Fall ist sogar klar, dass die Inschrift vor dem Verbauen des Steins aufgepinselt worden sein muss. Es gibt auch altägyptische Bilder, die Menschen zeigen, die große Steinblöcke oder Statuen transportieren.

Es ist also eigentlich offensichtlich, dass Menschen die Pyramiden gebaut haben. Auf Außerirdische gibt es keinerlei Hinweise, außer Mutmaßungen, unglaubwürdigen Vergleichen, die sich viel leichter auch einfacher erklären lassen, und im Grunde dem Glauben, Menschen könnten so was einfach nicht hinkriegen. Das gab es natürlich schon immer. Früher hat man als Erklärung dann Gott, den Teufel, urzeitliche Riesen oder Zauberer als Baumeister herbeifantasiert. Die in der modernen Kultur angesagten Fabelwesen sind eben Außerirdische, man kann aber auch an vorzeitliche Riesenameisenrassen glauben, die die Pyramiden genausogut gebaut haben könnten.

Da Geschichtsbücher in der Regel auf dem Fachwissen von Experten für die jeweilige Zeit basieren (wenn auch leider nicht immer ganz auf dem aktuellsten Stand), kann man Geschichtsbüchern im Großen und Ganzen schon vertrauen. Am Wissensstand, dass ägyptische Könige den Bau angeordnet, Baumeister ihn geplant und Arbeiter sowie spezialisierte Handwerker verschiedener Gewerke ihn durchgeführt haben, also allesamt Menschen, hat sich aber nichts geändert.

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Das ist eine schwierige Frage, weil wir in der Regel nur über Gedanken und Kenntnisse der Gelehrten oder zumindest der Oberschicht etwas erfahren. Einfache Menschen in Mitteleuropa haben allenfalls aus den Legenden spätantiker Heiliger etwas über die Antike erfahren. Das Römische Reich existierte der Theorie nach ja fort - der deutsche König hatte den Anspruch, Römischer Kaiser zu sein.

Von tatsächlichen Überresten der Römer hierzulande wusste man allerdings nichts, was volkstümliche Flurnamen belegen. Römische Ruinen wurden "Heidenmauer" oder "Altstadt", sogar "altes Kloster" genannt. Der römische Grenzwall hieß "Pfahlgraben" und wurde z.T. als Werk des Teufels angesehen. Genauso wurden keltische und noch ältere Grabhügel, vorgeschichtliche Wallburgen u.Ä. den "Heiden", d.h. pauschal einer grauen Vorzeit vor Einführung des Christentums zugewiesen. Die Verbindung zur römischen Geschichte ist da offenbar früh schon in Vergessenheit geraten.

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Nein. Es gibt viele ägyptische Mumien, sogar einige Königsmumien, von denen man sogar weiß, wer es war. Viele sind genau untersucht worden. Alle sind rein menschlich, die DNA ist menschlich, und es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass es irgendwelche Außerirdischen in Ägypten gegeben hätte.

(Tiermumien gibt's natürlich auch, alle von sehr irdischen Tieren, aber das meinst du vermutlich nicht mit deiner Frage.)

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Schwarz-Rot-Gold

Das ist die Flagge, die sich in den Bewegungen zur deutschen Einheit und Demokratie im 19. Jh. entwickelt hat. Daran anknüpfend ist es auch die Staatsflagge der Weimarer Republik 1919 und der heutigen Bundesrepublik Deutschland geworden. Die Version mit dem Wappen innen ist eigentlich bestimmten Behörden wie der Bundeswehr vorbehalten, darf aber in einer etwas veränderten Version auch sonst verwendet werden.

Schwarz-weiß-rot war die Flagge des deutschen Kaiserreichs 1870-1918. Den preußischen Herrschern war die Demokratiebewegung mit Schwarz-rot-gold nicht recht, weshalb sie die neuen Farben Schwarz-weiß-rot eingeführt haben. In der ersten Republik nach 1919 war die Flagge umstritten. Die einen wollten Schwarz-rot-gold mit Bezug auf Demokratie und Bürgerrechte wieder aufnehmen, andere fanden bei Schwarz-weiß-rot die Verbindung mit Monarchie, Macht und Imperialismus attraktiver. Mit den Nazis setzte sich schwarzweißrot durch, auch als Farben der Naziflagge mit dem Hakenkreuz. Nach dem Krieg ist man in beiden deutschen Staaten wieder zu Schwarz-rot-gold zurückgekehrt.

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Der Ursprung liegt in den lateinischen Doppellauten AE und OE, die durch Sprachwandel von der Antike zum Mittelalter zusammengezogen und als ä und ö ausgesprochen wurden.

Im Deutschen gab es dann im Mittelalter auch eine Sprachentwicklung, bei der aus bestimmten Vokalen sogenannte Umlaute entstanden sind, z. B. beim Bilden der Mehrzahl von Hahn (Hähne), Huhn (Hühner) und Vogel (Vögel). Den Umlaut von A konnte man noch mit E schreiben, aber für ü und ö fehlten lateinische Buchstaben. Man hat deshalb auf die Buchstabenkombinationen AE und OE zurückgegriffen (die im Mittellatein ja ä und ö gesprochen wurden) und hat in entsprechender Weise auch das UE gebildet.

Statt der Doppelbuchstaben ist man dann dazu übergegangen, das e über den Grundbuchstaben zu setzen. In der eckigen Frakturschrift ist das kleine e über den Buchstaben dann zu zwei Strichen reduziert worden, in der Antiqua-Druckschrift zu zwei Punkten. Die Schreibweise hatte auch den Vorteil, dass die unterschiedlich ausgesprochenen Wortformen ähnlich geschrieben werden anstatt einen Buchstaben ganz auszutauschen wie bei Hahn-Hehne oder Huhn-Hyhner

Andere Länder haben diese Schreibweise übernommen, als sie begannen, ihre Landessprachen zu verschriftlichen. Sie haben dann nur die Buchstaben übernommen, die sie für ihre Laute brauchten. Andere Sprachen haben hingegen AE oder Æ und OE bzw. Œ behalten.

Zwei ähnliche Buchstaben gibt es übrigens im Deutschen nicht oder nicht mehr: ë und ÿ. Auf Französisch haben die zwei Punkte oben (Trema) aber eine andere Funktion: Sie zeigen an, dass man den Buchstaben getrennt sprechen muss: Citro-ën, nicht Citrœn. Ähnlich ist es mit ÿ in einigen (wenigen) französischen Ortsnamen. Früher wurde noch die Kombination ij im Niederländischen und Frühneuhochdeutschen zu ÿ zusammengezogen. Im Spanischen wird ein eigentlich stummes u in gu als auszusprechen markiert: pingüino (Pinguin) würde sonst pingino gesprochen.

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Ich finde das nachvollziehbar. Viele Syrer, die während des Bürgerkriegs u.v.a. der schlechten Versorgungslage in den Flüchtlingslagern 2014/15 nach Deutschland geflüchtet sind, erfüllen inzwischen die Voraussetzungen für eine Einbürgerung: 8 Jahre in Deutschland, Sicherung des eigenen Lebensunterhalts usw. Auf syrische Flüchtlinge geht daher auch der Löwenanteil der jetzigen ungewöhnlich vielen Einbürgerungen zurück.

Normal war in den letzten Jahren eine Zahl von 100.000 Einbürgerungen pro Jahr. Da dürften auch viele ehemalige "Gastarbeiter" drunter sein, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben. Der letzte Peak an Einbürgerungen war in den späten 1990er Jahren durch viele Spätaussiedler aus der ehem. Sowjetunion.

Ich finde es angemessen, dass Menschen, die seit Jahren in Deutschland leben und arbeiten und sich ins Land integrieren wollen, auch die hiesigen Bürgerrechte bekommen.

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Mit dieser Karte will dich jemand an der Nase herumführen.

  1. Die roten Punkte sind so gesetzt, dass man der Karte die behauptete Linie glaubt, stellen aber keine Pyramiden dar. Der rechte und der linke Punkt in Agypten liegen mitten in der Wüste an der West- bzw. Ostgrenze des Landes. Da gibt es keine Pyramiden. In Südamerika weiß ich das nicht auf Anhieb, aber wenn die Karte schon für Ägypten grob falsch ist ...
  2. Der übliche Trick von Anhängern solcher Theorien ist, sich ein paar Objekte rauszusuchen, die einem in die Theorie passen, und alle anderen wegzulassen, die dem widersprechen. Es gibt in Ägypten viele Pyramiden im Niltal, von denen zeigt die Karte keine. Das würde (in dem Maßstab) eine Linie von Nord nach Süd ergeben - was am geologisch bedingten Lauf des Nils liegt und jedem deutlich machen würde, dass sich eine Linie nach Südwest nicht abzeichnet. Auch die Pyramiden in Mexiko sind nicht aufgeführt. Und ich vermute, in Südamerika gibt es auch noch weitere Pyramiden, die eben leider nicht in die Linie passen.
  3. Die Erde ist eine Kugel. Die Kontinente bekommt man nur auf eine Landkarte, indem man die Kugeloberfläche plattdrückt und damit stark verzerrt. Ich weiß nicht, welche Art von Verzerrung ("Projektion") der verwendeten Karte zugrundeliegt. Anhand der Form von Afrika und Südamerika vermute ich eine flächentreue Projektion. Das heißt, die Größe der Kontinente ist stimmig, nicht aber Strecken und Winkel. Dann kann man aber auf der Karte keine Linie ziehen, weil sie durch die notwendige Verzerrung auf dem realen Globus nicht gerade wäre.

Schon wegen Punkt 1 und 2 ist die Karte also ein Fake, wie so oft bei diesen Pyramidentheorien.

[Nachtrag:] Hier der Vergleich zwischen der "Linie" auf deiner Karte (orange) - in Wirklichkeit gebogen - und der tatsächlichen geraden Linie (kürzesten Entfernung auf dem Globus).

Bild zum Beitrag

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Weil die Schreibung noch auf der Aussprache der mittelhochdeutschen Zeit stehen geblieben ist, das /ei/ aber inzwischen wie /ai/ ausgesprochen wird. Ähnlich wie man zwar noch Speyer schreibt, aber Schpeyer spricht.

Das ist die kurze Zusammenfassung, es ist jedoch noch komplizierter:

Die Wörter, die auf mittelhochdeutsch schon ein -ei- hatten, werden in der Regel /ai/ ausgesprochen. Wörter mit mittelhochdeutsch langem /î/ (Zît) sind erst danach in einen Doppellaut aufgespalten worden, zunächst zu /ei/. In vielen Dialekten werden diese Wörter auch immer noch mit /ei/ (bzw. /äi/) ausgesprochen, während im Standarddeutschen die Aussprache von -ei- und -ai- zusammengefallen ist zu /ai/. Die Rechtschreibung ist allerdings bei -ei- stehen geblieben

Ich würde /Zeit/ sagen, und /leiden/, aber /laiten/, - /Schtain/ aber /schteigen/. Auf Hochdeutsch werden diese ursprünglich unterschiedlichen Laute nur noch dann in der Schreibung unterschieden, wenn zwei Wörter sonst auch im Schriftbild gleich aussähen, wie Leib (Körper) und Laib (Brot), die auf hochdeutsch völlig gleich klingen (/Laib/). In meiner Aussprache würde man den Unterschied noch hören. Und ich sage natürlich auch /Schpeier/.

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Nein.

Der Atlantis-Mythos wurde von dem griechischen Philosophen Platon als Beispiel in seinen Überlegungen zur Staatsphilosophie erzählt. Ob die Atlantiserzählung auf einem real existierenden Staat oder Ort beruht oder nur ein fiktives Beispiel war, ist völlig unklar. Man hat zwar verschiedene Kulturen mit Atlantis in Verbindung bringen wollen. Eine außerirdische gab's da aber nicht dabei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantis

Der Kontinent Lemuria wurde als wissenschaftliche Theorie erdacht, um die Verbreitung der Affen auf beiden Seiten des Indischen Ozeans zu erklären. Daraus vermutete ein Forscher einen hypothetischen Kontinent als ehemalige Landbrücke im indischen Ozean. Theorie war aber von Anfang an sehr wacklig, wurde nur von einzelnen vertreten und sehr schnell wieder aufgegeben, als man die Kontinentaldrift entdeckt, was die Verbreitung der Affen erklärte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lemuria

Diese Geschichten haben die Phantasie angeregt, meist hat man aber die in die wenigen Informationen bzw. die zugrunde liegenden vagen Überlegungen alles mögliche bis hin zu frei erfundenem Unsinn hineininterpretiert. Daher gibt es inzwischen unzählige Theorien, abstruse Behauptungen und Geschichten bis hin zu quasireligiösen Glaubensinhalten über diese immer mythischer werdenden Kontinente.

Ernst zu nehmende Forschungen gibt es eigentlich nur zu Atlantis, aber auch die sind zwischen vielen phantasievollen Behauptungen nur schwierig herauszufiltern. Lemuria beruht auf einer modernen Erfindung bzw. Fehlinterpretationen, von daher sind hinter den darauf aufbauenden Theorien ohnehin keine ernsthaften Erkenntnisse zu erwarten.

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Beides, aber nicht nur. Die Österreicher insgesamt haben viele Ursprünge.

Allein in Tirol ist die Frühgeschichte der dortigen Völker ziemlich kompliziert. Das früheste schriftlich überlieferte Volk in Tirol sind die Räter (daneben auch Kelten und Veneter, aber die Räter nehmen wohl den größten Teil des späteren Tirol ein).

Die Räter wurden später romanisiert, es gab Zuzug aus anderen Teilen des römischen Reiches (nicht nur Römer), später germanische Einwanderer (Bajuwaren), Einwanderer aus Noricum, Awaren und am Ostrand Slawen. Aber noch bis ins 9. Jahrhundert scheint es in Zentraltirol eine eigene Identität der (ursprünglich rätischen?) Breonen gegeben zu haben.

Ist die ethnische Zusammensetzung schon innerhalb von Tirol nicht einheitlich, so ist das in ganz Österreich noch bunter gemischt. Über Jahrhunderte sind z. B. Slawen und Ungarn aus den Provinzen der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn ins heutige Österreich gekommen und sind inzwischen deutschsprachige Österreicher. Slawische Namen wie Hawlik oder Holischka sind daher fast schon typisch österreichisch. Etliche Österreicher stammen heutzutage auch von Bosniern, Italienern, Türken oder Afghanen ab.

Ähnliche Fragen und Antworten dazu gab's hier schon öfters:

https://www.gutefrage.net/frage/stammen-oesterreicher-von-kelten-oder-germanen-ab#answer-246830426

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DNA-Analysen bezüglich der ethnischen (bzw. geografischen!) Herkunft sind mit Vorsicht zu genießen, und die, die man zur Ahnenforschung so machen kann, sind im Resultat oft so vereinfacht dargestellt, dass man sich zwar meist schon einen Reim drauf machen, aber man sich auch nicht darauf verlassen kann. Eine Aussage wie "Ihre Vorfahren vor 1000 Jahren waren Wikinger" (hab ich schon mitbekommen) ist historisch gesehen so nicht aussagekräftig.

Im Grunde werden da bestimmte Einzelmerkmale der DNA analysiert, die regional unterschiedlich verteilt sind. Wenn ein bestimmter DNA-Marker in einer Kernregion besonders häufig ist, heißt das ja noch lange nicht, dass er nicht weit außerhalb auch noch vorkommen kann. Vielleicht ist bei dir ein Marker in England konzentriert - das heißt nicht, dass er dort auch entstanden ist. Er hat sich vielleicht dort nur aufgrund besonderer Umstände stärker ausgebreitet.

Wenn man sich die Umgrenzung von "Westasiatisch" bei myheritage anschaut, dann passt doch deine Herkunft ganz gut rein: Türkei und westlich und östlich davon bis Saudi-Arabien und Oman, auch Griechenland ist noch drin.

https://www.myheritage.de/ethnicities/broadly-west-asian/ethnicity-worldwide-distribution

Man muss sich aber auch überlegen, wie die Zahlen zustande kommen. Wieso fallen Iran, Irak und Syrien da aus? Haben die vielleicht gerade andere Probleme, als DNA-Tests bei MyHeritage anzufordern? Nur weil die Türkei da rot ist, heißt das ja nicht, dass damit Türken gemeint sind. Vielleicht sind es alle Teilnehmer, die aus der Türkei kommen? Ich weiß es nicht. Ich bekomme leider noch nicht mal angezeigt, auf wieviele Teilnehmer sich die Auswertung stützt. Das wäre eigentlich wichtig, um die Aussagekraft beurteilen zu können.

Ich würde immer zuerst davon ausgehen, dass die Vorfahren in der Regel aus der Herkunftsregion stammen. Meist ist zumindest der Grundstock der Bevölkerung über Jahrtausende am Ort geblieben. Es gab Aus- und Einwanderungen und Vermischungen, manchmal haben Neueinwanderer Sprachen mitgebracht, die die Ansässigen übernommen haben (kurdische Kinder, die v.a. Türkisch sprechen, verdeutlichen das doch!). Völker haben sich zusammengeschlossen und ein neues gebildet. Kam alles vor. Ich wette auch - und genetische Analysen bestätigen das - dass die heutigen Türken nicht zu 100 % von eingewanderten Turkstämmen aus Zentralasien oder der Mongolei abstammen, sondern von Griechen, Kurden und anderen Einwohnern Kleinasiens und vielleicht zu 25 % von asiatischen Türken. Vielleicht sind Türkeikurden genetisch oft näher mit Türken verwandt als mit den sprachlich näher verwandten indoarischen Sprachgruppen im Iran oder Afghanistan?

Ich finde, es sieht danach aus, dass du laut dem Test grob aus der Gegend kommst, aus der deine Familie kommt. Vielleicht hast du mehr von deinem Vater geerbt? Genauer kann ich es dir leider auch nicht erklären. Aber ich glaube nicht, dass du an der Herkunftsgeschichte deiner Mutter deshalb zweifeln muss.

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Ja, es ist nachgewiesen, dass diese Sprachen verwandt sind. Das erkennt man oft nicht auf den ersten Blick, da sich die Sprachen seit ihrem gemeinsamen Ursprung stark verändert haben. Dein Beispiel ist außerdem noch unglücklich gewählt. Solche Grußformeln müssen nicht alt sein, zum Teil sind sie aus verschiedenen Wörtern gebildet (Wie geht es - wie bist du - was tust du) und sind sich schon deshalb nicht ähnlich.

Deutlich ist die Verwandtschaft eher bei Verwandtschaftsbezeichnungen oder Zahlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_indogermanischer_Wortgleichungen

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Die Datierung eines ausgegrabenen Bauwerks oder einer Fundstelle erfolgt in der Regel über die Funde, die dort gemacht werden. Man vergleicht die gefundenen Tongefäßformen, Werkzeugformen usw. mit denen von anderen Fundstellen, deren Alter man weiß. Findet man entsprechende Formen, dann kann man deren Datierung auf die neue Grabung übertragen.

Bei Sprachen ist das etwas anders. Findet man Schriftquellen wie beim Hethitischen, dann kann man diese entweder auch über die Begleitfunde datieren, oder - falls vorhanden - über historische Angaben in der Quelle: Jahresangaben, Herrschernamen, astronomische Daten.

Bei Protoindogermanisch ist das noch eine andere Geschichte. Die Sprache ist ja nur rekonstruiert, es gibt keine Funde, die direkt damit verbunden werden können. Man datiert die Sprache über das kulturelle Umfeld, das aus den Wörtern deutlich wird. Das Indogermanische hat z.B. ein gemeinsames Wort für Bronze, aber nicht für Eisen. Die indogermanischen Sprachen müssen sich also in der Bronzezeit und noch vor der Eisenzeit getrennt haben. Eine neuere statistische Methode ist, dass man sich die Anzahl der sprachlichen Veränderungen zwischen heutigen Sprachen und der protoindogermanischen anschaut. Daraus lässt sich der Zeitraum dazwischen zurückrechnen. Denn je länger eine Sprache gesprochen worden ist, desto mehr muss sie sich verändert haben.

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Nein

Das kommt darauf an, in welcher Weise du "Atheist" bist. Wenn du strikt alles ablehnst, was mit Religionen zu tun hat, dann wäre es konsequent, auch Weihnachten nicht zu feiern. Es steht dir natürlich trotzdem frei, in dieser Zeit stattdessen die Wintersonnenwende oder Anti-Weihnachten oder das Keksebacken zu feiern, weil die gesetzlichen Feiertage dafür einfach praktisch sind.

Wenn du einfach nur nicht an Götter glaubst, kannst du meiner Meinung nach trotzdem Weihnachten auch in christlichen Formen feiern, weil du es mit anderen zusammen feiern kannst, es stimmungsvoll ist, in die Jahreszeit passt und eine liebgewonnene Tradition ist. Kann dir ja niemand verbieten, nicht mal ein Gott.

Dass das alles von den Germanen kommt, stimmt übrigens nicht. Christbaum und Weihnachtsmann sind relativ junge Entwicklungen aus christlichem Zusammenhang. Der Termin hängt sich jedoch an ein altes heidnisches Fest anlässlich der Wintersonnenwende dran. Vorbild war aber ein Fest für den römischen Sonnengott (Sol invictus) am 25. Dezember. Als man im Römischen Reich begann, Weihnachten an diesem Termin zu feiern, waren die Germanen noch gar nicht christianisiert. Es gab also keinen Grund, ein germanisches Fest zum Vorbild zu nehmen.

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Die Indogermanen stammen ursprünglich aus dem Raum der südrussischen Steppe am Schwarzen Meer, vielleicht auch aus angrenzenden Gebieten wie dem Kaukasus oder Kleinasien.

Man geht davon aus, dass um 2000-1500 v. Chr. Indogermanen nach Nordindien eingewandert sind, und um 1000 in die Gegenden von Iran und Afghanistan.

Nach Mittel- und Westeuropa kamen die Indogermanen vermutlich erst um 2800 v. Chr. Selbst im heutigen Nordostchina gab es vor 1000 Jahren noch eine indogermanische Sprache, die dort evtl. auch schon sehr alt ist.

Die Verbreitung von Sprachen darf man allerdings nicht direkt mit der Verbreitung von Menschen gleichsetzen. Meist vermischen sich Einwanderer mit der einheimischen Bevölkerung, die dann deren Sprache annimmt. Auch ohne Vermischung können Bevölkerungsminderheiten die Sprache der Mehrheit übernehmen, in manchen Fällen sogar Sprachen einer mächtigen oder angesehenen, aber kleinen Elite.

So sprechen heute z. B. nicht nur Inder und Schweden, sondern auch Indianer, osteuropäische Juden und Afroamerikaner indogermanische Sprachen.

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Vermutlich beides. Das mit der Urbevölkerung ist einigermaßen komplex, wenn man die neueren genetischen Untersuchungen sich ansieht. Da gibt es zwar bei der Ausbreitung von Ackerbau und Viehzucht Einwanderung von frühen Bauern aus dem Südosten, später aber zunehmende genetische Einflüsse der alten Jäger- und Sammlerbevölkerungen.

Prägend war zuletzt wohl eine endneolithische Einwanderung aus den eurasischen Steppen (Schnurkeramiker), was unter anderem die Richtung des Kaukasus wäre. Deren Vermischung mit der einheimischen Bevölkerung hat dann die bronzezeitliche Bevölkerung gebildet, aus der später unter anderem die Germanen hervorgingen.

Eine solche Einwanderung hat man von archäologischer Seite für die Schnurkeramiker schon seit langem vermutet.

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Das ist archäologisch/historisch tatsächlich bis heute unklar. Zum einen weiß man nicht genau, ob zur Zeit der römischen Eroberung Südwestdeutschland überhaupt noch von Kelten besiedelt war oder vielleicht nur dünn besiedelt. Jedenfalls hätten die Römer einheimische Kelten nicht vertrieben, sondern integriert. Falls das Land leer war, sind jedenfalls Kelten aus dem benachbarten Gallien zugezogen. In römischer Zeit lebten jedenfalls Kelten hier - das weiß man aus einigen Personennamen in Inschriften sowie von keltischen Ortsnamen.

Die zweite Unklarheit ist der Wechsel von der römischen zur germanischen Besiedlung. Es ist völlig unklar, ob die keltisch-römische Bevölkerung sich vollständig oder weitgehend hinter den Rhein zurückgezogen hat, als Rom den Landstrich um 260 n. Chr. aufgegeben hat.

In Südbayern hingegen sind beide Kontinuitäten deutlich wahrscheinlicher. Ich würde vermuten, dass ein kleines bisschen Kelte auf jeden Fall auch in den Südwestdeutschen steckt. Es gab sicher schon in der Völkerwanderungszeit und später Vermischungen mit den benachbarten Völkern und Stämmen, so dass zumindest auf diese Weise auch Kelten zu den süddeutschen Vorfahren gehören.

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So gefragt, würde ich sagen: ja, bestimmt. Aber vermutlich wenige.

Sicherlich sind Germanen innerhalb des Römischen Reiches auch ins heutige Israel gekommen - als Soldaten, Sklaven, vielleicht auch mal ein Händler. Im Einzelnen wissen wir davon heute vermutlich nichts mehr.

In Ägypten wurde auf einer in griechischer Schrift geschriebenen antiken Namensliste der Name BALOUBOURG SENONIS SIBYLLA gefunden, d.h. einer germanischen Seherin namens Waluburg (Walburga) vom Stamm der Semnonen. Zumindest ein paar solcher Leute aus dem Norden dürfte es in allen Teilen des römischen Reichs gegeben haben - wenn Hilfstruppen innerhalb des Reichs verschoben wurden, auch mehere.

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Ich würde spontan lesen: Tito?ka

Den drittletzten Buchstaben kann ich nicht sicher identifizieren. Am ehesten würde ich auf ein v tippen, auch weil dann ein typisch slawisch klingender Ortsname dabei rauskäme: Titovka

Gibt's in Russland z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/Titovka

Beim Entziffern würde eine größere Textprobe helfen, falls es mehr von derselben Handschrift gibt. Dann könnte man mit anderen Wörtern vergleichen, wie die einzelnen Buchstaben geschrieben werden.

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