Nicht das Smartphone macht süchtig - es verkörpert nur das Medium und macht's möglich, ständig und überall "unterwegs" sein zu können - sondern die Nutzung der "social networks" (nebenbei die dümmste Bezeichnung für Fratzenbuch & Co. überhaupt. Jeder hockt für sich stillschweigend und einsam mit seinem Smartphone da ohne wirklichen Kontakt zu Mitmenschen und das nennt sich dann "social". Schlimm genug, dass immer mehr Jugendliche und Kinder eine Freundschaft nur noch davon abhängig machen, ob man im Netz irgendwo Freundschaftsanfragen annimmt oder ablehnt)
- man kriegt "Anerkennung"
- man ist überall "dabei"
- man fühlt sich wichtig, weil es immer jemanden gibt, der irgendetwas von einem will auch wenn es noch so unwichtig ist
- nach außen hin den Eindruck erwecken wichtig für andere zu sein und gebraucht zu werden (weil man ja non stop auf die viereckige kleine Welt glotzt)
- wirklich wichtigere Dinge gehen schneller unter, weil man sich viel zu schnell ablenken lässt von dem Gebimmel des Smartphones oder auch nur den (antrainierten) Gedanken daran, irgendwer könnte einem ja gleich irgendetwas mitteilen, was man dann schnell kommentieren muss, damit der andere nicht denkt, man ignoriere ihn
- Kommunikation, also RICHTIGE Kommunikation wird dabei verlernt oder geht unter, man verlernt mit Konfliktsituationen umzugehen, denn im "real life" kann man sich nicht auf "off" stellen, wenn man keinen Bock mehr auf Unangenehmes hat
- permanente Beschäftigung durch größtenteils tatsächlich unwichtige Dinge, die dann aber als "wichtig" betrachtet werden und das Gehirn lernt leider, wie Unwichtiges zu Wichtigem wird (unschöner Nebeneffekt der auftreten kann: man verlernt mit Langeweile umzugehen und wird hibbelig/reizbar, sobald man mal "nichts" zu tun hat)
Krasses Beispiel:
Ich habe schon Mütter gesehen, die ihre weinenden Kleinkinder (!), die im Kinderwagen saßen, nicht anders zu beruhigen wussten, als mit dem Smartphone. Da saß ein 3 Jähriger mit einem Smartphone in der Hand im Kinderwagen und konnte nirgendwo anders mehr hinsehen als auf dieses sch... Teil, welches es auch eigenständig bedienen konnte. Mama hatte endlich ihre Ruhe. Was ist denn das?!
Was lernt so ein Kind? Mama sitzt am Smartphone, Papa auch Kind hockt daneben. Es lernt, dass diese Dinger wichtig sind, denn Mama und Papa machen es ja vor - ein Kind KANN nicht anders, als von den Eltern zu lernen. Die Beziehung zu den Eltern ist dann plötzlich gar nicht mehr so wichtig (Mama und Papa kommunizieren auch kaum miteinander) und wenn die schon nicht mehr so wichtig sind, dann sind Beziehungen zu anderen Menschen auch nicht mehr so wichtig.
Außerdem bin ich der Ansicht, dass die "schützende Anonymität", bzw die fehlende, reale, Nähe zwischen den Menschen, der gesunden und sozialen Entwicklung eines jungen Menschen schadet.
Ich persönlich verteufel diese Dinger, ebenso wie die "social networks".