Wird die Schlafstörung durch Angst hervorgerufen, geht sie oft mit weiteren körperlichen Symptomen einher. Bei einer psychischen Erkrankung erleben Betroffene den ständigen Zustand ängstlicher Anspannung häufig auch im Schlaf noch weiter – beispielsweise bei Depressionen, Panikattacken oder Phobien.
Auch wenn nächtliche Panikattacken scheinbar wie aus dem Nichts auftreten, werden sie – wie auch am Tag – von bestimmten, meist inneren Auslösern wie beispielsweise Atembeschwerden oder Brustschmerzen in Gang gesetzt, die irrtümlicherweise als bedrohlich bewertet werden. Das kann bewusst, aber auch – wie im Schlaf – ganz unbewusst geschehen. Unser Gehirn schaltet nämlich nachts nie vollständig ab und ist vor allem in der REM-Phase besonders aktiv.
Zudem ist während des REM-Schlafs unser Herzschlag und unser Blutdruck erhöht, unsere Atmung schnell und unregelmäßig. Körperreaktionen also, die auch bei einer Panikattacke auftreten und diese dadurch begünstigen können. Dabei ist die Frage nach möglichen Ursachen zwar noch nicht abschließend geklärt, weitere Hinweise und Antworten kann jedoch der Blick auf die Betroffenen geben.
Schnelle Hilfe bei nächtlichen PanikattackenNachts auftretende Panikattacken werden oft vor allem deshalb als besonders bedrohlich bewertet, weil sie immer ohne jede Vorwarnung kommen und das Erleben absoluter Hilflosigkeit die Angst zusätzlich steigern kann. Aber auch hier gibt es SOS-Tipps, die helfen können, wenn Panikattacken nachts auftreten.
1 Licht anUnd zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn du also eine Panikattacke nachts erlebst, dann schalte zunächst das Licht an. Das Licht unterstützt dich nämlich dabei, richtig wach zu werden, dich zu sortieren, die Symptome bewusst wahrzunehmen und wieder ins Hier und Jetzt zu kommen.
2 Stopp!Ist das Licht einmal an, kann dir ein lautes „Stopp” helfen, auch die Angstgedanken zu unterbrechen. Mach dir zusätzlich bewusst, was gerade passiert und ordne deine Symptome als das ein, was sie sind: eine Panikattacke. Diesen Zustand wirst du sehr wahrscheinlich schon im Tageslicht gesehen und damit erlebt haben, dass er wieder vorbeigeht. Das gilt auch in der Nacht.3 Einatmen, ausatmenDurch eine bewusste Atmung können wir uns ganz gezielt in einen Zustand der Entspannung versetzen. So aktivieren wir beispielsweise unsere „Ruhe-Nerven”, wenn wir 2-3 Sekunden länger ausatmen als einatmen. Die Botschaft ans Gehirn: „Keine Angst, du kannst dich entspannen.” Als Unterstützung kannst du die Länge deiner Ein- und Ausatmung zählen und eine Hand auf den Bauch, die andere auf deinen Brustkorb legen.
4 Mach’s dir angenehmBei einer Panikattacke wird unser Körper durch Stresshormone in Alarmbereitschaft versetzt. Ist das einmal passiert, kann es verständlicherweise schwer sein, direkt wieder einzuschlafen. Dann gilt es also, Kopf und Körper wieder zu beruhigen, indem du etwas tust, das dich wohlfühlen lässt. Du kannst beispielsweise eine schlaffördernde heiße Dusche nehmen, etwas lesen oder auch einer ermüdenden Aktivität wie Bügeln oder Schäfchen zählen nachgehen.
Langfristig
Um eventuelle Vorerkrankungen ausschließen oder weitere Schritte planen zu können, sollten die Ursachen von Panikattacken zunächst ärztlich abgeklärt werden. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung könnten dann helfen, eine vielleicht bestehende Schlafapnoe zu mindern, während spezielle Medikamente bei Sodbrennen helfen könnten. Indem du beispielsweise regelmäßig Atem- oder Meditationsübungen machst, kannst du wiederum deine Atmung bewusst trainieren und einem möglichen Hyperventilationssyndrom entgegenwirken. Überlege dir zudem ein positives Einschlafritual, das dich entspannt und den bevorstehenden Schlaf (wieder) mit angenehmen Gefühlen verknüpft.
Auf jeden Fall über einen Arztbesuch nachdenken! Therapeuten gibt es für solche Probleme genug, für die das normal ist. Heisst, sie kennen das und helfen. Wenn der Therapeut nicht passt, dann wechseln. Habe uch auch gemacht.