Die Frage, warum die Bibel in verschiedenen christlichen Traditionen unterschiedliche Bücher umfasst, berührt das Thema des Bibelkanons („Canon“, die offizielle Liste der anerkannten heiligen Schriften). Es stimmt, dass die evangelische Kirche die Lutherbibel (eine Übersetzung von Martin Luther) mit 66 Büchern verwendet, während die katholische Bibel zusätzlich die Apokryphen („Apocrypha“, Schriften, die im katholischen Alten Testament enthalten sind, aber nicht im hebräischen Bibelkanon – dem Tanach – berücksichtigt werden) umfasst, was insgesamt 77 Bücher macht.

Martin Luther lehnte die Apokryphen ab, weil er sie für nicht gleichwertig mit den anderen biblischen Schriften hielt. Er betrachtete sie als „nützlich und gut zu lesen“, aber nicht als „heilig“ („holy“, göttlich inspiriert und autoritativ). Diese Entscheidung beruhte auf dem Kriterium der Inspiration („Inspiration“, die göttliche Eingebung, die Schriften als Wort Gottes anerkennend) und des Kanons („Canon“, die festgelegte Liste der heiligen Schriften). Luther glaubte, dass nur die Schriften, die eindeutig durch göttliche Eingebung autorisiert sind, als „heilig“ betrachtet werden sollten.

Die Frage, warum Gott diese Differenzierung zulässt, ist eine schwierige theologische Fragestellung, die das Konzept der Theodizee („Theodicy“, die Rechtfertigung Gottes angesichts von Leid und moralischen Fragen) berührt. Aus evangelischer Sicht wird betont, dass der Glaube („Faith“) und die Erlösung („Salvation“, das Heil durch den Glauben an Jesus Christus) im Vordergrund stehen und nicht unbedingt durch den spezifischen Kanon der Bibel definiert sind. Der Sola Scriptura („Sola Scriptura“, allein die Schrift als höchste Autorität) Grundsatz der Reformation („Reformation“, die Bewegung im 16. Jahrhundert, die von Martin Luther angestoßen wurde) verdeutlicht, dass der Glaube durch die Bibel und das Verständnis von Jesus Christus und seiner Erlösung geleitet werden sollte, unabhängig von der genauen Zusammensetzung des Kanons.

Zusammengefasst: Die Unterschiede im Kanon sind das Ergebnis historischer Entwicklungen, die sowohl durch die frühe Kirchengeschichte als auch durch die Reformation beeinflusst wurden. Sie spiegeln die unterschiedlichen theologischen Auffassungen und historischen Kontexte wider, in denen die christlichen Traditionen entstanden sind.

Hoffe das hilft, Lg

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Ja

In beiden Traditionen, sowohl bei den Katholiken als auch bei den Evangelischen, spielt die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern eine wichtige Rolle, aber sie wird unterschiedlich praktiziert.

Für Katholiken ist die Fastenzeit eine Zeit der Buße („Penance“), in der der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel oder Gewohnheiten als geistliche Disziplin und Vorbereitung auf Ostern dient. Die 40 Tage erinnern an das Fasten von Jesus in der Wüste (vgl. Matthäus 4,1-11) und bieten Raum für Selbstreflexion („self-examination“) und geistliche Erneuerung („spiritual renewal“). Besonders wichtig ist dabei die Buße für Sünden („Repentance“), die eine Reinigung des Herzens und die Bitte um Vergebung von Gott umfasst. Das Fasten ist in der katholischen Kirche oft auch eine verpflichtende Praxis, die mit Bekenntnis („Confession“) und Essen als Verzicht („abstinence“) verbunden ist, bei der Gläubige auf Fleisch oder bestimmte Nahrungsmittel verzichten, um ihre Gehorsamkeit und Demut zu zeigen.

Für die Evangelischen ist die Fastenzeit ebenfalls eine Zeit der Vorbereitung auf Ostern, aber sie ist nicht so stark reglementiert. Viele entscheiden sich freiwillig, etwas aufzugeben – sei es Fleisch, Zucker oder einfach Gewohnheiten wie der Medienkonsum – um sich mehr auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren und den Glauben zu vertiefen. Es geht vor allem um die Nachfolge Jesu („Discipleship“), was bedeutet, dass Gläubige versuchen, sein Leben und seine Lehren nachzuahmen. In der evangelischen Tradition ist Fasten weniger eine Pflicht als eine individuelle Entscheidung zur geistigen Erneuerung („spiritual growth“) und zur Versöhnung („Reconciliation“) mit Gott und den Mitmenschen.

Trotz der Unterschiede in der Praxis haben beide Traditionen gemeinsam, dass die Fastenzeit eine Einladung ist, sich auf das Wesentliche zu besinnen, zu reflektieren und sich auf das bevorstehende Fest der Auferstehung („Resurrection“) vorzubereiten. Beide sehen das Fasten als eine Möglichkeit, sich von Ablenkungen zu befreien und näher zu Gott zu kommen, um das zentrale Ereignis des Christentums zu feiern – die Auferstehung Jesu Christi als Sieg über den Tod und die Sünde.

Ich faste aber.

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Ja

Die Frage, ob der Prophet Mohammed ein ethisches Vorbild ist, ist wirklich nicht einfach zu beantworten, weil es stark davon abhängt, aus welcher Perspektive man ihn betrachtet. Für Muslime ist er das perfekte moralische Vorbild, das in allem, was er tat, die ideale Art und Weise des Lebens vorlebte. Für Menschen aus anderen kulturellen oder religiösen Kontexten können bestimmte Aspekte seines Lebens jedoch schwierig oder sogar problematisch erscheinen.

Warum viele Muslime Mohammed als ethisches Vorbild sehen:

Ethische Prinzipien im Koran und der Sunna:

Mohammed wird als jemand beschrieben, der sich stark für Gerechtigkeit (im Arabischen „‘adl“) und Barmherzigkeit („rahma“) eingesetzt hat. Ein schönes Beispiel ist seine Aussage, dass der „beste Mensch derjenige ist, der den Menschen am meisten nützt“, was für Muslime ein wichtiges ethisches Prinzip darstellt.

Vergebung und Geduld:

Eine seiner bekanntesten Taten, die ihn für viele zu einem Vorbild machen, war die Vergebung seiner Feinde, als er Mekka zurückeroberte. Statt sich an ihnen zu rächen, gewährte er ihnen am Ende Vergebung. Das zeigt eine erstaunliche “Geduld” und “Großzügigkeit”, die als sehr edel angesehen werden.

Fortschrittliche Ideen für seine Zeit:

Mohammed kämpfte gegen Ungerechtigkeiten seiner Zeit, wie das Begraben von neugeborenen Mädchen oder die Misshandlung von Frauen. Er setzte sich dafür ein, dass Frauen Rechte erhielten, wie z. B. das Recht auf Erbe („mirath“) und auf Scheidung, was in der damaligen Gesellschaft ein bedeutender Fortschritt war.

Bescheidenheit und Ehrlichkeit:

Vor seiner Prophetenschaft wurde Mohammed als „Al-Amin“ („der Vertrauenswürdige“) bekannt, weil er in seinem Alltag stets ehrlich und zuverlässig war. Er lebte selbst eine bescheidene Lebensweise, was für viele Muslime ein inspirierendes Beispiel ist.

Warum andere Menschen kritisch auf Mohammed schauen:

Der historische Kontext:

Viele Kritiker werfen Mohammed vor, dass einige seiner Taten, wie etwa die Behandlung von Kriegsgefangenen oder die Kriegsführung insgesamt, aus heutiger Sicht problematisch erscheinen. Ein Beispiel, das oft genannt wird, ist die Bestrafung des Stammes Banu Quraiza in Medina. Diese Ereignisse sind für viele Menschen heute schwierig nachzuvollziehen und werfen die Frage auf, ob man historische Handlungen mit heutigen moralischen Standards vergleichen kann.

Die Ehe mit Aisha:

Ein weiteres Thema, das oft angesprochen wird, ist seine Heirat mit Aisha, die nach einigen Überlieferungen noch sehr jung war. Aus einer modernen Perspektive wird diese Ehe oft hinterfragt, auch wenn es wichtig ist, sich daran zu erinnern, dass solche Ehen im damaligen arabischen Kontext nicht unüblich waren.

Kulturelle Relativität:

Viele Kritiker sagen, dass bestimmte Handlungen und Praktiken von Mohammed, die in seiner Zeit akzeptiert und sogar gefördert wurden, mit heutigen universellen Werten wie “Gleichberechtigung” und “Menschenrechten” schwer vereinbar sind.

Fazit:

Ob Mohammed als ethisches Vorbild gesehen wird, ist letztlich eine Frage der Perspektive. Für Muslime ist er das ideale Vorbild, dessen Leben und Lehren nachgeahmt werden sollen. Für Menschen außerhalb des Islam, vor allem in modernen westlichen Gesellschaften, können bestimmte Aspekte seiner Lebensgeschichte jedoch schwierig zu verstehen oder mit heutigen ethischen Normen zu vereinbaren sein. Die Frage, ob er ein „ethisches Vorbild“ ist, hängt also stark davon ab, welche Werte man selbst anlegt und wie man den historischen Kontext seiner Zeit versteht. MEINER MEINUNG NACH: ist es ein ja, aber jeder hat andere Sichtweisen, man muss diese akzeptieren und respektieren.

Lg

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Anlass der Reformation:

Der direkte Auslöser der Reformation war der Ablasshandel, den Papst Leo X. (1475–1521) förderte, um Geld für den Bau des Petersdoms in Rom zu sammeln. Der Ablassprediger Johann Tetzel, ein Dominikanermönch, war bekannt für markante Sprüche wie: “Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.” Der Erzbischof von Mainz, Albrecht von Brandenburg, unterstützte den Ablasshandel, um seine eigene Verschuldung zu begleichen.

Martin Luther kritisierte dies in seinen 95 Thesen (Disputatio pro declaratione virtutis indulgentiarum – „Streitgespräch zur Klärung der Kraft der Ablässe“), die er 1517 an die Schlosskirche in Wittenberg schlug. Dies war der Anlass der Reformation.

Ursachen der Reformation:

Kritik an der Kirche und ihren Machthabern:

Papst Leo X. wurde weniger als geistliches Oberhaupt, sondern eher als weltlicher Herrscher wahrgenommen. Viele Gläubige kritisierten den Reichtum und die Korruption der Kirche. Besonders der Ablasshandel (Commercium indulgentiarum – „Handel mit Ablässen“) empörte viele Menschen.

Macht und Geld:

Viele kirchliche Ämter wurden verkauft (Simonia – „Ämterkauf“) und nicht aus Glaubensüberzeugung ausgeübt. Die Kirche wurde als Institution wahrgenommen, die Gläubige finanziell ausbeutete.

Einfluss neuer Ideen und des Buchdrucks:

Der Humanismus (Humanismus – „Lehre vom Menschen“) lehrte, alte Autoritäten zu hinterfragen. Dank des Buchdrucks (Typographia – „Druckkunst“) konnten Luthers Ideen schnell verbreitet werden.

Luthers zentrale Thesen:

Sola scriptura („Allein die Schrift“) – Die Bibel, nicht der Papst oder die Kirche, ist die Grundlage des Glaubens.

Sola fide („Allein der Glaube“) – Nicht gute Werke oder Ablassbriefe, sondern allein der Glaube an Gott rettet.

Sola gratia („Allein die Gnade“) – Gottes Gnade ist ein Geschenk und kann nicht erkauft oder verdient werden.

Die 95 Thesen und Luthers Kritik an mächtigen Kirchenmännern wie Papst Leo X. und Albrecht von Mainz führten schließlich zur Spaltung der Kirche und zur Entstehung des Protestantismus.

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Die Reformation war eine religiöse Erneuerungsbewegung im 16. Jahrhundert, die von Martin Luther ausgelöst wurde. Er kritisierte die katholische Kirche, insbesondere den Ablasshandel, und wollte die Kirche zurück zu den Grundlagen des Glaubens führen. Wichtige Prinzipien waren:

• Sola scriptura („Allein die Schrift“) – Die Bibel als einzige Grundlage des Glaubens.

• Sola fide („Allein der Glaube“) – Der Mensch wird durch Glauben und nicht durch gute Werke gerechtfertigt.

• Sola gratia („Allein die Gnade“) – Erlösung ist ein Geschenk Gottes, das man nicht verdienen kann. Die Reformation führte zur Spaltung der Kirche in Katholiken und Protestanten.

Der Augsburger Religionsfrieden (1555) war ein Vertrag, der den Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten im Heiligen Römischen Reich beruhigen sollte. Kern war der Grundsatz Cuius regio, eius religio („Wessen Land, dessen Religion“): Jeder Fürst durfte die Religion in seinem Gebiet bestimmen, und Untertanen konnten auswandern, wenn sie nicht einverstanden waren.

Hoffe das hat geholfen

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Reformation

Ich finde die Reformation am interessantesten, da ich die Reformation und Dr. Martin Luther als Thema hatte und dafür großes Interesse entwickelt habe. (In der Schule Geschichte zu lernen ist schwer dann um ehrlich zu sein ist alles spannend WENN man die/der richtige/r Lehrer/in hat) Es zeigt wie der Humanismus und andere wichtige spannende Sachen eine wichtige Rolle in so was spielen. Und für mich war generell das Kloster Schlüchterns interessant da dort auch meine Schule ist (Ulrich von Hutten Gymnasium) und wir so zu sagen „exklusiv“ Zugang hatten, außerdem ist mein ehemaliger Geschichtslehrer Historiker (man findet ihn auf Google) der konnte uns mit seinem erweiterten Zugang die Reformation noch besser und anschaulicher erläutern. Lg

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