Bundestagswahl 2025 - DU hast die Wahl!
Am 23. Februar 2025 findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Die politische sowie wirtschaftliche Lage ist aktuell angespannt und vielleicht fragst auch Du Dich momentan: "Wen soll ich wählen?", "welche Partei steht aktuell wo?" und "wie war das gleich wieder mit Erst- und Zweitstimme?". Damit Du Dich in der manchmal unübersichtlichen Politlandschaft etwas besser zurecht findest, haben wir Dir auf dieser Seite ein paar Informationen rund um das Thema Bundestagswahl 2025 zusammengefasst.

Die Qual der Wahl - mit unseren Tipps gut informiert an die Wahlurne
Das für manche vermutlich abzusehende, aber dennoch plötzliche Aus der Ampel-Koalition, sorgte zum Ende des vergangenen Jahres noch einmal für etwas Unruhe im Lande. Dadurch, dass die Wahl des 21. Deutschen Bundestages nun bereits am 23. Februar 2025 und nicht erst im September stattfinden wird, stehen nicht nur Politiker und Parteien unter enormem Zeitdruck. Und auch wir Wähler müssen nun in noch kürzerer Zeit bewusst abwägen und entscheiden, welcher Partei wir im Februar unsere Stimme geben werden.
Ja, der Blick auf die momentane (welt-)politische Lage lässt so manchen von uns sicherlich verzweifeln: der Krieg in der Ukraine geht ins inzwischen dritte Jahr, die Welt fragt sich, was sie aus Trumps "America first" machen soll und die Menschen hierzulande leiden weiterhin unter einer stagnierenden Wirtschaft, ungelösten Problemen in puncto Asyl und Migration, nach wie vor hohen Energie- und Lebenshaltungskosten sowie Problemen in den Themen Umwelt- und Klimaschutz, Rente oder Wohnungssuche.
Doch ungeachtet der persönliche Frustration über die hiesige Politik haben wir - in Kontrast zu vielen anderen Staaten auf der Welt - hierzulande das besondere Privileg, die Politik und somit auch die Zukunft dieses Landes durch unsere Stimme bei der Wahl mitgestalten zu dürfen.
Egal also, wie enttäuscht man von der Politik derzeit sein mag; es gibt absolut keinen Grund für uns, nicht wählen zu gehen!
Wir alle wissen, dass Politik häufig unübersichtlich und schwer verständlich daherkommt. Deswegen möchte das gutefrage Team Dir ein paar wichtige Informationen rund um das Thema Bundestagswahl 2025 an die Hand geben, damit Du, bevor Du Dein entscheidendes Kreuzchen machst, im Februar bestens vorbereitet bist.

Wer ist wahlberechtigt?
Unser Grundgesetz legt in Artikel 38 Absatz 2 klar fest, wer wahlberechtigt ist und demzufolge bei der kommenden Bundestagswahl mitentscheiden darf.
Demnach dürfen alle Deutschen, welche am Wahltag (23.02.2025) das 18. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten in Deutschland wohnhaft sind und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind, im kommenden Februar und darüber hinaus ihre Stimme abgeben. Auch im Ausland lebende Deutsche können an einer Bundestagswahl teilnehmen.
Vom Wahlrecht allerdings ausgeschlossen sind gemäß Paragraf 13 des Bundeswahlgesetzes Personen, denen das Wahlrecht durch einen Richterspruch aberkannt wurde.

Persönlich erscheinen oder doch lieber per Brief wählen?
Nach der Ankündigung des Bundespräsidenten vom 27. Dezember 2024, den Bundestag aufzulösen, steht der 23. Februar 2025 als offizieller Termin für die Neuwahlen fest.
Inzwischen dürftest auch Du höchstwahrscheinlich Deine Wahlbenachrichtigung per Post erhalten haben. In dieser findest Du die genaue Anschrift sowie die Öffnungszeiten Deines Wahllokals. Dadurch, dass alle Wahlberechtigten im Wählerverzeichnis der Gemeinde eingetragen sind, befindet sich das für Dich zuständige Wahllokal i.d.R. in Deiner Nähe. So wird vermieden, dass die Menschen für die Wahl eine zu weite Strecke auf sich nehmen müssen.
Grundsätzlich sind die Wahllokale am Wahltag von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Das Modell der Briefwahl ist in den letzten Jahren jedoch immer beliebter geworden, was auch viele unserer Nutzer befürworten. Seit der Änderung des Wahlrechts aus dem Jahr 2008 sind hierfür keine zwingenden Gründe mehr anzugeben. Um per Brief zu wählen, musst Du die dafür nötigen Unterlagen jedoch separat beantragen. Weitere Informationen dazu findest Du in Deiner Wahlbenachrichtigung.
Die meisten Wahlämter beginnen zwischen dem 6. und 10. Februar 2025 damit, die Briefwahlunterlagen zu verschicken. Die Zeitspanne zwischen dem Versand der Unterlagen sowie der Wahl am 23. Februar ist demnach entsprechend kurz.
Sollte das Thema Briefwahl für Dich in Frage kommen, raten wir Dir, Deine Unterlagen schnellstmöglich zu beantragen sowie die Stimmzettel unmittelbar nach Eingang wieder zu verschicken. So stellst Du sicher, dass Deine wichtige Stimme innerhalb der Zeitfrist eingeht und berücksichtigt werden kann.
Wichtig: Melde Dich bitte umgehend bei Deiner Gemeindebehörde, sofern Dich die Wahlbenachrichtigung bis zum 2. Februar noch nicht erreicht haben sollte.
Hier gibt's übrigens weitere brauchbare Informationen rund um das Thema Stimmabgabe.

Der Deutsche Bundestag
Bei der anstehenden Bundestagswahl wählen deutsche Staatsbürger den Bundestag. Genauer gesagt: sie wählen entsprechende Abgeordnete in den Bundestag. Die Summe aller Abgeordneten bildet den Deutschen Bundestag, der im imposanten Reichstagsgebäude in der Hauptstadt Berlin zusammenkommt.
Primäre Aufgabe der Abgeordneten ist es, als Repräsentanten des Volkes im Bundestag im Sinne der deutschen Bevölkerung zu entscheiden und zu handeln.
Gewählt wird der Bundestag grundsätzlich alle vier Jahre. In besonderen Fällen wie bei der aktuell vorgezogenen Bundestagswahl jedoch auch in kürzerer Zeit.
Viele der im Bundestag getroffenen Entscheidungen betreffen den Alltag von uns allen, z.B., wenn es um den Verkehr, Versicherungen für Kranke und Arbeitslose, die Höhe der Mehrwertsteuer oder aber auch internationale Konflikte und Beziehungen geht.
Wenn Du mehr zum Thema Bundestag sowie dessen Kompetenzen erfahren willst, lohnt es sich, auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung nachzusehen.
Unterschied zwischen der Erst- und Zweitstimme
Vielleicht kennst auch Du das Szenario: Du sitzt vor Deinen Wahlunterlagen und fragst Dich: "wofür war gleich wieder die Erststimme?!". Doch kein Grund zur Sorge; das Thema Erst- und Zweitstimme ist eigentlich relativ schnell und einfach erklärt:
Das Wahlsystem der Bundestagswahl basiert auf der personalisierten Verhältniswahl. Jeder Wähler hat zwei mögliche Stimmen.
Mit der Erststimme entscheidest Du, welcher Politiker aus Deinem persönlichen Wahlkreis als Abgeordneter in den Bundestag einziehen soll. Deutschland ist in insgesamt 299 Wahlkreise aufgeteilt, in denen ca. 250.000 Menschen leben.
Der Kandidat mit den meisten Erststimmen im Wahlkreis gewinnt das Direktmandat und zieht, wenn die Partei genügend Sitze durch die Zweitstimme erhält, direkt in den Bundestag ein.
Mit der Zweitstimme entscheidest Du Dich über die Landesliste für eine Partei. Die Zweitstimme ist wichtiger, denn sie bestimmt, wie viele Sitze jede Partei im Bundestag erhält und legt daher die Mehrheitsverhältnisse des Parlaments fest.
Die Fünf-Prozent-Hürde legt fest, dass Parteien bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen oder drei Direktmandate durch die Erststimme erreicht haben müssen, um in den Bundestag einziehen zu dürfen.
Auf der folgenden Seite sind weitere hilfreiche Informationen zum Thema für Dich zusammengefasst.
Aktuelle Sitzverteilung und Umfragewerte

Oben angefügt findest Du eine Darstellung der aktuellen Sitzverteilung des 20. Deutschen Bundestages.
Mit Blick auf die im Februar anstehende Bundestagswahl jedoch dürfte sich die Sitzverteilung höchstwahrscheinlich signifikant zu Gunsten / Ungunsten mancher Parteien verändern.
In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Meinungsforschungsinstituten, die im Zuge von Land- und Bundestagswahlen versuchen, die politische Stimmung im Land und mögliche Wahlentscheidungen abzubilden. I.d.R. werden hierfür Menschen am Telefon zu ihrer wahrscheinlichsten Wahltendenz befragt.
Diverse Seiten wie die Seite wahlrecht.de oder dawum.de liefern Dir einen regelmäßigen Überblick zu den aktuellsten Umfrageergebnissen.
Derzeit vermitteln z.B. die Umfragen von Yougov (23.01.) sowie der Forschungsgruppe Wahlen (24.01.) das folgende Bild:

Das sind die Kanzlerkandidaten der Bundestagswahl 2025
Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der Bundesrepublik treten zur vorgezogenen Neuwahl am 23. Februar erstmals insgesamt fünf Kanzlerkandidaten gegeneinander an.
Hier folgt ein Überblick:
Olaf Scholz - SPD
Der noch amtierende Kanzler wurde auf dem SPD-Parteitag mit nur fünf Gegenstimmen bei insgesamt 628 Stimmberechtigten eindeutig zum Kanzlerkandidaten bestimmt. Der Entscheidung voraus gingen teils zähe Verhandlungen darüber, ob nicht der in der Bevölkerung wesentlich beliebtere Verteidigungsminister Boris Pistorius der geeignetere Kandidat wäre.
Friedrich Merz - Die Union
Nach längeren internen Debatten der beiden Schwesternparteien CDU und CSU signalisierte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder dem CDU-Chef Merz, diesen als Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl vollends unterstützen zu wollen.
Die Union geht aus den Umfragen der letzten Monate weiterhin klar als stärkste Kraft hervor.
Alice Weidel - AfD
Auch die Partei- und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel wurde seitens der AfD als klare und eindeutige Kanzlerkandidatin bestimmt. Der Co-Vorsitzende Tino Chrupalla erklärte im Vorfeld, im Sinne Weidels auf eine mögliche Kandidatur zu verzichten.
In aktuellen Umfragen befindet sich die AfD als zweitstärkste Kraft direkt hinter der Union. Eine Regierungsbeteiligung allerdings dürfte unrealistisch sein, da andere Parteien nicht mit der AfD koalieren wollen.
Robert Habeck - Die Grünen
Mit 96,5% der Stimmen wurde der amtierende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von seinen Parteikollegen der Grünen zum Kanzlerkandidaten gekürt. Nachdem Außenministerin Annalena Baerbock im Juli ihre Nichtkandidatur verkündete, lief alles auf Habeck hinaus.
Sahra Wagenknecht - BSW
Obgleich Sahra Wagenknecht ebenfalls kandidiert, dürfte es hinsichtlich der letzten Umfragewerte für das BSW aktuell womöglich primär um den Einzug in den Bundestag gehen. Dennoch gibt sich die relativ junge Partei durchaus angriffslustig; so denkt BSW-Generalsekretär Christian Leye, nicht zwingend schlechtere Chancen als die Grünen oder die AfD zu haben.
Diese Parteien sind für die Bundestagswahl 2025 zugelassen
Auch bei der nächsten Bundestagswahl dürfte der Wahlzettel wieder gut gefüllt sein - der Bundeswahlausschuss entschied, dass insgesamt 41 Parteien an der Bundestagswahl 2025 teilnehmen dürfen. Davon sind maximal 18 im Bundesland wählbar. In manchen Bundesländern sogar weniger. Einige Kleinstparteien hingegen scheiterten hauptsächlich an formalen Unstimmigkeiten oder einer zu geringen Mitgliederzahl.
Auf der Seite des ZDF oder der Bundeswahlleiterin findest Du eine detaillierte Auflistung aller 41 Parteien.

Das sind die Wahlprogramme
Im Zuge eines Wahlkampfes werden von den Parteien viele (Konflikt-)Themen angesprochen, die gesellschaftliche Relevanz mit sich bringen. Doch weißt Du genau darüber Bescheid, welche Partei am Ende des Tages welche Positionen vertritt? Was denkt die SPD beispielsweise über das Thema Renten oder Arbeitslosigkeit? Wie steht die CDU zum Thema Migration? Welche Pläne hat die AfD in puncto Energieversorgung? Und welche Maßnahmen wollen die Grünen für den Umwelt- und Klimaschutz ergreifen?
Der genauere Blick lohnt vor allem, da manche parteipolitischen Positionen dem, was im öffentlichen Wahlkampf gelegentlich geäußert wird, widersprechen können.
Du interessierst Dich z.B. vor allem für die Themen Migration und Wirtschaft? Dann schau Dir an, was die unterschiedlichen Parteien zu diesen Themen zu sagen haben. Durch die thematische Untergliederung der meisten Parteiprogramme ist es i.d.R. einfach, die für Dich relevanten Positionen / Themen zu finden.
Anbei haben wir Dir einmal die Programme einiger relevanter Parteien verlinkt:
Hier findest Du das Wahlprogramm der SPD zur Bundestagswahl
Hier findest Du das Wahlprogramm der CDU/CSU zur Bundestagswahl
Hier findest Du das Wahlprogramm der AfD zur Bundestagswahl
Hier findest Du das Wahlprogramm der FDP zur Bundestagswahl
Hier findest Du das Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl
Hier findest Du das Wahlprogramm des BSW zur Bundestagswahl
Hier findest Du das Wahlprogramm der Linken zur Bundestagswahl
Interessiert Dich vielleicht eine hier nicht erwähnte Partei mehr, so findest Du das Wahlprogramm auf der entsprechenden Homepage der Partei verlinkt.
Auf den ersten Blick mag der Blick in ein Parteiprogramm eventuell überfordern, doch wir empfehlen Dir sowie jedem potentiellen Wähler:
Sieh Dir die Parteiprogramme der verschiedenen Parteien genauer an und vergleiche die unterschiedlichen Positionen & Gemeinsamkeiten miteinander.
Indem Du Dich ausführlich informierst stellst Du sicher, dass die von der Partei vertretenen Positionen mit Deinen Ansichten auch übereinstimmen.
Der Wahl-O-Mat
Seit 2002 gibt es bereits den durch die Bundeszentrale für politische Bildung initiierten Wahl-O-Mat. Dieser hat sich inzwischen zu einer beliebten und festen Informationsgröße im Vorfeld von Wahlen etabliert.
Der Wahl-O-Mat ist ein Frage-Antwort-Tool, mit dem Du erfahren kannst, welche Deiner eigenen politischen Positionen mit denen von zur Wahl zugelassenen Parteien übereinstimmen.
In insgesamt 38 Thesen hast Du die Möglichkeit, mit "stimme zu", "stimme nicht zu", "neutral" oder "These überspringen" zu antworten. Im Endergebnis erhältst Du dann eine Übersicht über alle (ausgewählten) Parteien, geordnet nach der Nähe zur eigenen Position.
Laut bpb wird der Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl 2025 ab dem 6. Februar 2025 auf wahl-o-mat.de verfügbar sein.
Wir empfehlen: Du solltest Deine Wahlentscheidung nicht vollends vom Ergebnis des Wahl-O-Mat abhängig machen. Es kann sich allerdings dennoch lohnen, die eigenen Ansichten mit den Kernthesen der Parteien einmal zu vergleichen.

Nutze Deine Stimme!
Wir hoffen, dass wir Dir mit dieser Infoseite zur Bundestagswahl 2025 etwas weiter helfen konnten.
Und nun bist Du an der Reihe:
Nimm Dir die Zeit und informiere Dich ausgiebig, so dass Du am 23. Februar 2025 die für Dich richtige Entscheidung triffst und mithilfst, die Zukunft dieses Landes positiv mitzugestalten.
Auf eine gute Wahl!
Viele Grüße
Dein gutefrage Team
P.S.: lass uns gerne wissen, ob Dir der Artikel gefallen hat.