Wie schnell wird man von Alkohol abhängig? Hattet ihr auch mal eine Saufphase?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Gib mal bei Google "Blog.de" ein. Dann suchst Du dort meinen Blog "Abaton111": Dort wiederum siehst Du, dass ich 11 Beiträge reingestellt habe. Ein Thema ist: "Alkohol als Schmerzmittel" - Eine ungewöhnliche Art in eine Abhängigkeit zu geraten - Es ist in 5.Teilen (Seiten) geschrieben, die sich aber der Spannung wegen und der Neugier wie es ausgeht, sehr gut lesen lassen. Dort wird hautnah erzählt, wie aus einem ganz normalen Typ, auf Grund auftrtender Nierenschmerzen und einer Fehldiagnose eines Arztes, jemand aus Verzweiflung zum Alkohol greift, da man ihm nicht einmal ein gescheites Schmerzmittel verschrieben hat. Du erlebst mit, wie es mit Bier beginnt, über Wein, Korn, bis zum 54%igen Rum. In welch kurzem Zeitablauf dies geschah, mit Auswirkungen, woran man im Traum nicht denkt. Horror Pur ist versprochen! Wer dies gelesen hat, wird danach anders über Alkohol denken, dass ist versprochen. ;-) Ich würde mich freuen, wenn ich Reaktionen auf diesen Tatsachenbericht erhalten würde.

TheRealKing 
Fragesteller
 15.08.2010, 00:49

Hab die Geschichte gelesen ;) War begeistert oder wohl eher entsetzt!!! Vielen Dank

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Ob und wann wir körperlich abhängig werden, kann niemand vorhersagen.

Woran erkennt man eine Alkoholabhängigkeit oder Alkoholsucht? Die psychische Abhängigkeit ist dann vorhanden, wenn wir glauben, nur noch durch den Alkohol Erleichterung zu bekommen bzw. eine bestimmte Situation nur mit Alkohol aushalten zu können. Es geht nicht mehr um das Genießen eines Gläschen Weins in geselliger Runde, wir trinken wegen der positiven Wirkung auf unseren Körper. Wir trinken so lange, bis wir uns benommen fühlen und locker sind.

Da der Körper sich an den Alkohol gewöhnt, brauchen wir immer größere Mengen, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

Die Tatsache, viel zu vertragen, ist also in Wirklichkeit kein Grund, stolz zu sein, sondern eher ein Alarmzeichen, dass wir auf den Weg in die Sucht oder bereits abhängig sind.

Nach medizinischen Untersuchungen sind männliche Erwachsene gefährdet, wenn sie täglich mehr als 40 bis 50g reinen Alkohol ( etwa 2-3 Flaschen Bier oder einen halben Liter Wein oder 4-5 Schnäpse) trinken, und Frauen, wenn sie mehr als 20g Alkohol trinken.

Regelmäßiger, auch geringer, Alkoholkonsum kann zu erheblichen körperlichen Schädigungen führen: Bluthochdruck, Krebs der Mundhöhle, Leberschäden, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und der Magenschleimhaut, Potenzschwierigkeiten.

Quelle: http://www.psychotipps.com/Alkoholprobleme.html

TheRealKing 
Fragesteller
 13.08.2010, 13:32

Vielen Dank für die genauen Angaben ;) Die Frage die ich mir imoment einfach stelle ist ... naja wenn ich so manch einen Jugendlichen sehe am Wochenende denk ich nur omG. Die trinken während der Woche nichts oder auch 2Wochen aber dann kommts wochenende und sie saufen. Ob das auch abhängigkeit erzeugt... schwieriges Thema ;(

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Brachypelma  13.08.2010, 13:52
@TheRealKing

Doch, das kann genauso gut Probleme geben. Siehe meine Antwort über "Epsilon-Trinker" oder "Quartalssäufer".

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Hi,

hier die beste/längste Antwort:

Je früher man mit Drogen (Alkohol, Zigaretten, Kiffen etc) Kontakt hat oder aktiv hantiert, desto eher nimmt man mehr davon und desto eher wird man abhängig. Das zeigen Studien. Die Aussage ist stark generalisiert und gilt für den Einzelnen immer "nur" als Tendenz.

Das selbe gilt für die Einteilung der Phasen in denen man eine Alkoholaffinität oder -sucht entwickelt. Man kann nur schwer vorhersagen, wie weit der Konsum geht und auf welcher Stufe der einzelne stehen bleibt oder eben nicht.

Letztlich reagiert jeder anders, die sozioemotionalen Bedingunen sowie die genetische Vorprägung sind bei jedem andere, und meist sind wir erst hinterher schlauer. Manche werden nie süchtig, andere beim ersten Schluck.

Tipp: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, vom Trinkverhalten und Problembewusstsein gegenüber Süchten der Eltern lassen sich oft gute Rückschlüsse auf das Trinkverhalten der Kinder ziehen.. nicht immer, aber doch tendenziell.

Hinsichtlich einer psychischen Abhängigkeit sagt mir eigene Erfahrung, dass es sehr auf die Einstellung beim trinken ankommt, insbesondere auch wenn man jung ist. Wenn man trinkt um zu trinken, dann ist die Gefahr einer schnell einsetzenden psychischen Sucht stärker als wenn man aus sozialen Anlässen und nur in sozialem Rahmen trinkt. Die Gefahr lauert hier eher im langfristigen Bereich: Je mehr Gelegenheiten man mit dem angenehmen Alkoholkonsum verknüpft (auch unbewusst als Gewohnheit etabliert), desto stärker wird die Bindung an solche Konplexe. Es ist dann am Ende sehr schwierig wieder davon wegzukommen, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier und Alkohol macht Spass. Will man aber Gewohnheit und verbietet sich dabei den Spass, dann wird man schnell schwach. Daher: Sparsam mit den Alkoholgelegenheiten umgehen.

Was die physische Abhängigkeit betrifft, so kann ich nochmal aus eigener Erfahrung berichten: Ich war während meiner Schulzeit (10./11. Klasse?) einmal von Anfang der Osterferien bis Ende der Pfingstferien täglich sehr blau. Am ersten Schultag nach den Ferien haben dann meine Hände für ein paar Tage gezittert. Daher: 2 Monate zur Sucht reichen wenn mans darauf anlegt.

Ich hatte danach zwar keine nachhaltigen Probleme, aber das war ein deutlicher Weckruf und sowas kann auch sehr schiefgehen.

Ach ja, einen hab ich noch: Die Menge macht das Gift! Hier ein paar allgemeine Vorsichtsregeln:

  • Wenn man sich betrinkt sollte der Schnitt bei unter 10% Alkoholvolumen bleiben!

  • Auf jedes Glas/Flasche mit Alkohol sollte die selbe Menge Getränk ohne Alkohol folgen!

  • Alkohol ist ein Genussmittel und sollte nur außerhalb der Alltagsroutinen und in Gesellschaft konsumiert werden! (wikipedia->Set und Setting gilt allgemein)

  • Nur aus dem eigenen Glas trinken!

Gruss!

Der Übergang vom Genusstrinken zum Alkoholiker ist fließend. Es geht dann über verschiedene fast unbemerkte Phasen:

Die voralkoholische Phase: Hier trinke ich schon nicht mehr aus Genuss an einem Glas Wein o.ä. sondern aus psychischen Gründen. Stressabbau, um lustiger zu werden, aus Unsicherheit, weil ich durch Alkohol lockerer werde, vermeintlich stärker bin, besser und freier reden kann.

Die Prodromalphase: Hier merke ich schon das ich den Alkohol brauche. Ich denke häufig an Alkohol, freue mich schon auf den nächsten „Umtrunk“ mit Freunden. Bekomme aber teilweise auch schon Ärger mit meinem Umfeld (Freunde, Familie, Arbeitgeber)

Die kritische Phase: Ab hier beginnt schon der Kontrollverlust. Hier liegt es schon nicht mehr am Willen nichts mehr zu trinken. Es geht manches mal nur Tage ohne Alkohol und dann nur unter eigenem oder fremden Zwang.

Die chronische Phase Hier geht es dann richtig bergab. Alkohol bestimmt mein Leben. Es dreht sich nur noch darum an den nächsten Schub zu kommen z.B. bei einem Pegeltrinker den Pegel zu halten. Ichbin fast nicht mehr nüchtern, trinke schon morgens, weil ich nachts - wenn ich überhaupt schlafe konnte - unter den Pegel rutschte.

Natürlich kann jeder aufhören zu trinken. Aber ab einem gewissen Punkt – der nicht vom Trinkenden erkannt wird – schafft er es nicht mehr und ab hier ist es für mich eine Krankheit. Der Kreislauf hat begonnen.

Trinke ich nicht habe ich Entzugserscheinungen und dann trinke ich weil die Entzugserscheinungen gelindert werden – und das immer wieder. Der Alkohol dient in diesem Moment übertrieben gesagt als Medikament. Ich hab keinen Einfluss mehr darauf. Der Kopf beherrscht den Körper. Körperlich trocken zu werden ist eine relativ einfache Geschichte in einem Krankenhaus mit Hilfe von Medikamenten z.B. Distraneurin, aber dann fängt das wichtigste und langwierigste erst an. Der psychische Entzug.

walle48  14.08.2010, 13:50

sehr gut daumen hoch(fachmann)gruß walle48

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Jugendliche in diesem Alter sollten gar keinen Alkohol trinken. Auch nicht am Wochenende.