Wie hat escitalopram oder generell Antidepressiva bei euch gewirkt?

3 Antworten

Escitalorpam ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist. Ferner wird es auch bei Zwangserkrankungen eingesetzt.

Ich bekam damals Escitalorpam aufgrund schwerer Depressionen und Panikattacken verschrieben. Gegen meine Panikattacken half das Medikament sehr gut, gegen meine Depressionen war es weitgehend unwirksam.

Ich bin allerdings kein gutes Beispiel. Ich musste in den Jahren meiner depressiven Erkrankung unzählige Medikamente durchprobieren wo von die wenigsten eine antidepressive Wirkung zeigten.

Aufgrund der mangelnden antidepressiven Wirksamkeit setzte ich Escitalorpam nach ca. 3-4 Monaten wieder ab bzw. stand ein Medikamentenwechsel an.

Weitere Informationen zu Escitalopram hier.

Ich (22, weiblich) nehme seit ein paar Monaten Escitalopran wegen meiner Angststörung. Die Wirkung trat bei mir nach ca. 3-4 Wochen ein. Die Nebenwirkungen verstärken, so wie ich das verstanden habe, die Beschwerden die du vorher schon hattest und tretten in den 1. 2 Wochen der Einnahme auf. Ich habe nicht viel von den Nebenwirkungen gespürt, da ich sowieso komplett am Ende war. Eine Panikattacke mehr oder weniger hatte ich nicht bemerkt.

Als die Wirkung eintrat ging es mir deutlich besser. Ich bin immernoch die gleiche Person aber entspannter und glücklicher. Ja weinen kann ich noch und auch alle restlichen Gefühle kann ich ausleben. Die Angst ist zwar nicht komplett verschwunden aber weniger intensiv und vorallem weniger langwierig geworden. Panikattacken hatte ich seither auch keine mehr, nur kurze Angstzustände. Aber deshalb gehe ich ja auch in die Psychotherapie um dort Strategien zu entwickeln wie ich damit umgehen oder sogar loswerden kann. Escitalopran hat mir wieder einen Boden unter den Füssen gegeben und hilft mir dabei meine Angststörung zu überwinden.

Die Dosis habe ich damals langsam gesteigert (in der Tropfenform). Angefangen mit 3 Tropfen und dann, bei guter Verträglichkeit. wöchentlich um 2-3 Tropfen gesteigert. Bis ich auf 10 Tropfen war, was den normalen 10mg entspricht. 20mg sind das Maximum was man einnehmen darf. Insgesamt werde ich es für mind. ein halbes Jahr einnehmen.

Zu den bleibenden Nebenwirkungen: Ich habe komische, klare Träume. Sie sind nicht als Albträume einzustufen aber die Handlungen sind merkwürdig und ich kann mich klar an sie erinnern. Ausserdem hat sich meine Orgasmusstörung verschlimmert.

Das hier ist mein Erfahrungsbericht, ich denke das Medikament wirkt bei jedem etwas anders und jeder muss es für sich selbst ausprobieren. Aber ich bin jetzt mal so frech und empfehle es für alle die eine Angststörung haben. Natürlich unter Absprache eines Arztes.

Ich hoffe mein Bericht hat dir und/oder anderen geholfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Abeba583  08.11.2023, 13:51

Und hats dir escitalopram geholfen ich nehme die auch am anfang hats gewirkt aber die wirkung verschwindet jetzt langsam. Hast du Tipps?

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Ranita22  08.11.2023, 22:30
@Abeba583

Ich dachte vor kurzem auch, dass die Wirkung verschwunden ist. Bin gerade in einer stressigen Situation, respektive erhole ich mich gerade.

Sie werden den Spiegel des Escitalopram in meinem Blut sicherheitshalber noch kontrollieren aber ich denke eher das Folgendes der Fall sein könnte:

Antidepressiva sind keine "Glücklichmacher" sondern Glücklichhelfer. Man nennt sie ja auch Serotoninwiederaufnahmehemmer was kurz gesagt heisst, dass sie dafür sorgen, dass das Serotonin länger im Gehirn bleibt und nicht gleich wieder absorbiert wird. Das Serotonin (Glückshormon) selbst muss man aber selber produzieren. Das heisst wiederum, dass Stress oder die psychische Krankheit trotzdem noch vorhanden sind und sich auf uns auswirken. Mit den Antidepressiva ist es halt leichter wieder rauszukommen, sozusagen einen Boden unter den Füssen bekommen.

Die Antidepressiva, denke ich, sind keine "Heiler" an sich. (Schön wärs). Sie helfen nur dabei auf dem Weg zur Besserung, eine Therapie und ganz viel Self-Care sind da eher die Grundbausteine.

Wir können uns auch gerne via PN austauschen wenn du möchtest :)

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Abeba583  12.11.2023, 15:58
@Ranita22

Vielen vielen Dank für deine Antwort und Tipps da hast du voll kommen rechts ja klar können wir PN tauschen soll ich dir hier meine nummer schreiben?

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Ranita22  23.11.2023, 06:44
@Ranita22

Update: Der Spiegel des Escitaloprams war tatsächlich zu tief bei mir. Ich erhöhe jetzt aber ich fand schon, dass eine deutliche Besserung bereits eingetretten ist. Das könnte aber auch an Therapie und Beruhigungsmittel gelegen haben.

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Madrane395  02.02.2024, 01:00

Also mir haben sie zu gut geholfen. Ich fühle überhaupt nichts mehr bzw sehr gedämpft oder einfach anders. Fühle mich wie fake würde ich sagen. Ich hoffe zumindest dass es daran liegt denn dann wird es wieder besser wenn ich damit aufhöre. Könnte aber auch ein meiner komplizierten Zwangssymptomatik liegen.

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Ranita22  02.02.2024, 09:26
@Madrane395

Wie lange nimmst du sie denn schon? Ich habe jetzt seit der Erhöhung der Dosis keine Probleme und merke, abgesehen von den positiven Effekten, keine Änderung. Vielleicht solltest du die Dosis anpassen oder gar das Medikament wechseln!

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Madrane395  02.02.2024, 12:39
@Ranita22

6 Jahre und nein, ich will weg davon. So lange sollte man AD eh nicht nehmen

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Früher habe ich ca. 1 Jahr Paroxetin 10 mg genommen, die haben super geholfen und hatte auch keine Nebenwirkungen. Wurde dadurch aber ein wenig ,gefühlskalt’ aber das habe ich gerne in Kauf genommen.

Vor Kurzem habe ich für ca. 6 Monate Escitalopram 10 mg genommen, ohne Nebenwirkungen aber die haben gar nichts gebracht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung