Was verstehst du unter "weibliches Erwachen"?
Danke schon mal.
LG
1 Antwort
Für mich ist weibliches Erwachen kein Trend, sondern ein tiefer Prozess. Ein Erinnern an das, was viele Frauen über Generationen und Jahrtausende unterdrückt hielten: Würde, Magie, Weisheit, die wilde Natur. Entscheidungsfreiheit.
Ein Aussteigen aus den vorgegebenen Rollen. Nicht brav, nicht angepasst, nicht zerrissen zwischen Fürsorge und Funktionieren. Ausbrechen aus dem engen Korsett von Erwartungen. Sich selbst genügen, weil wir herausgefunden haben, wie wertvoll wir sind. Und das können wir nicht, wenn wir ständig mit der Erfüllung fremder Rollen beschäftigt sind.
Kennst du das Buch „Femina“ (Eine neue Geschichte des Mittelalters aus Sicht der Frauen) von der Autorin und Kulturhistorikerin Janina Ramirez? Sie erzählt darin von einem Phänomen, das sie bei ihren Forschungen aufgedeckt hat: In alten Bücherlisten war hinter Werken von Frauen das Wort Femina vermerkt. Sie geht davon aus, dass es eine Kennzeichnung war, für Bücher weiblicher Autorinnen, damit diese Werke vernichtet werden.
Zum weiblichen Erwachen gehört für mich, dass ich mich mit solchen Geschichten beschäftige, mir bewusst mache, welches Erbe ich quasi antrete. Dass es vor mir viele Generationen von Frauen gab, die deutlich weniger frei waren. Und die aus diesen Gründen auch, eine andere Haltung im Leben entwickeln mussten, um zu überleben. Und genau das haben sie auch weiter gegeben. „Stell dich nicht in den Mittelpunkt, sei nicht zu laut, sei nicht zu fordernd, sei verständnisvoll, geduldig…“ - die Liste ist lang und ich würde noch morgen hier sitzen und daran weiter schreiben, wenn ich alles aufzähle.
Gerne habe ich deine Frage beantwortet. Liebe Grüße
Rolle der Frau in der geschichte:
Der Text stellt das „weibliche Erwachen“ als Befreiung von jahrtausendelanger Unterdrückung dar, die auch durch patriarchale Strukturen entstanden sei. Aus meiner Sicht war die Rolle der Frau historisch zwar durch gesellschaftliche und kirchliche Normen geprägt, doch gerade die katholische Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte Frauen als Heilige, Mystikerinnen und wichtige Gestalten des Glaubens hervorgebracht
(z.B. die grossen Mystikerinnen..: Teresa von Ávila,/ Katharina von Siena/Brigitta von Schweden ,Hildegard v Bingen.).
Die Kirche sieht die Würde der Frau als von Gott gegeben und unverlierbar an. Dennoch gab es in der Praxis oft gesellschaftliche Einschränkungen, die nicht immer mit der kirchlichen Lehre übereinstimmten.
„Femina“ und Büchervernichtung:
Der Verweis auf die angebliche Kennzeichnung weiblicher Autorinnen mit dem Wort „Femina“ und die Vernichtung dieser Werke lässt sich historisch schwer belegen. Meines Wissens war .Die Bücherzensur im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zielte meist auf Ideen, die als ketzerisch galten, unabhängig vom Geschlecht der Autoren.
Den Punkt Halte ich also für nicht haltbar
Rollenbilder und Tugenden:
Der Text kritisiert traditionelle Rollenbilder, die Frauen „geduldig, verständnisvoll, nicht zu laut“ sein ließen. Katholische Tugenden wie Geduld und Demut werden jedoch nicht als Einschränkungen, sondern als christliche Werte verstanden, die für alle Gläubigen gelten. Zugleich erkennt die katholische Soziallehre die einzigartige Würde und Berufung der Frau an, auch im Berufenen- und Familienleben.
Ich meine sogar dass das weibliche Element noch nie so in Bedrängnis war wie heute. .Auch wenn oberflächlich es ganz anders ausschaut .
Soziologische Perspektive:
Geschlechtsspezifische Unterdrückung:
Das „weibliche Erwachen“ ist also als Ausdruck von Emanzipation und Selbstermächtigung gesehen .
Tradition vs. Moderne:
Der Wunsch, aus alten Rollen auszubrechen, reflektiert ja die Spannung zwischen Tradition und modernem Selbstverständnis. Dieses ist aber doch ein gesamtgesellschaftliches Thema, und nicht nur auf Frauen beschränkt.
Fazit:
Katholisch-historisch ist die Darstellung jedoch zu undifferenziert und neigt zur pauschalen Kritik an der Geschichte
Fazit:
Der Text bringt wichtige Impulse zur Selbstermächtigung und zum Bewusstsein um weibliche Geschichte. Katholisch-historisch ist die Darstellung jedoch zu undifferenziert und neigt zur pauschalen Kritik an der Kirche und Geschichte.
Soziologisch spiegelt sich das zentrale Anliegen feministischer und emanzipatorischer Bewegungen wider,leider einseitig und für mich daher spalterisch .
Was für eine bequeme Lösung. "Ich hab zwar vor 500 Jahren nicht gelebt, aber weil es mir (als Frau) gerade so schlecht geht und ich mein Leben nicht in den Griff kriege, liegt das nur an den Hexenverbrennungen... das Karma wirkt fort." Na, wenn das Teil der Problemlösung ist dann empfehle ich sehr angestrengtes Manifestieren um die Hexenverfolgung ungeschehen zu machen.
In anderen Worten:
Weibliches Erwachen bedeutet zu realisieren das alles schlechte in deinem Leben daher kommt was Männer Frauen vor Generationen angetan haben.
Und natürlich auch weiterhin antun...