Was ist eine Missionskirche?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine Missionskirche ist genau das, was das Wort sagt: Eine Kirche die in einer Gegend gebaut wird, in der es keine oder kaum Christen gibt - und diese Menschen sollen missioniert, also zum Christentum bekehrt werden. Auch in Europa werden einige sehr alte Kirchen noch so genannt. Dann sind sie oder ihre Vorgängergebäude halt zu einem so frühen Zeitpunkt gebaut worden, dass die umliegenden Regionen halt noch nicht mehrheitlich christlich waren.

Diese Antwort gilt, wenn mit Missionskirche ein Gebäude gemeint ist.

Sollte mit Missionskirche eine Institution gemeint sein, gilt das eigentlich für alle christlichen Kirchen und Gemeinschaften, da im Christentum die Mission nun mal Gründungsauftrag ist.

Ist ja auch logisch: praktisch alle Religionen haben den Auftrag die Menschheit von ihrer Richtigkeit zu überzeugen. Nur ist halt die katholische Kirche die einzige, die auch richtig liegt. :-)

SalzKorn 
Fragesteller
 11.02.2011, 22:37

danke, danke, danke :) hast mir echt geholfen

0

Die Kirche ist selber Mission!

Siehe hier gut beschrieben; http://www.kirche.at/stpoelten/presse/archiv/2011/archivinfo.php?link=23022011171647

„Die pilgernde Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch (das heißt als Gesandte unterwegs), da sie selbst ihren Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes“, heißt es in „Ad gentes“. Gmainer-Pranzl verwies in diesem Zusammenhang auf die sogenannte „Mondtheologie“: Wie der Mond nicht selber leuchtet, sondern sein Licht von der Sonne empfängt und auf die Erde strahlt, so empfängt die Kirche ihr Licht von Christus, der wahren Sonne, und strahlt in die Welt hinein.

Aus dieser Sicht ergibt sich, dass ein wesentliches Element der Mission die Präsenz, die Gegenwart unter den Menschen ist. „Man ist mehr Missionar durch das, was man ist, als durch das, was man sagt“, so Gmainer-Pranzl.

Als weiteres wesentliches Element der Missionstheologie des Zweiten Vatikanums nannte der Referent die Sichtweise, dass Mission Katholizität bewirkt. Die Kirche werde erst dadurch wahrhaft katholisch, indem sie sich einlässt auf die Vielfalt der Welt, auf die Vielfalt der Völker und Kulturen. Wenn Kirche als Fremdkörper empfunden werde, sei wirkliche Mission nicht möglich, so der Salzburger Theologe. Die Art und Weise, wie sich Mission vollzieht, müsse Dialog und Kommunikation sein, eine herausfordernde Begegnung und nicht Ausübung von Macht. Die Begegnung mit dem Evangelium müsse als Eröffnung von Freiheit erfahren werden und nicht als Aufdrängen fremder Dinge.