Was ist bruttoPersonalbedarf und Nettopersonalbedarf?
Brutto-Personalbedarf zeigt Gesamtzahl der Mitarbeiter, für bestimmte Aufgabe oder Position benötigt werden, ohne Abzüge.
Netto-Personalbedarf berücksichtigt Urlaub, Krankheit und andere Abwesenheiten
Ist das richtig ? Bitte antwortet !
1 Antwort
Nein, das ist falsch. Ich erkläre es dir in ein paar Minuten. Muss noch was erledigen.
OK, dann lege ich mal los:
Erstmal möchte ich sagen, dass ich die Begriffe Brutto- und Nettopersonalbedarf verwirrend und nicht zutreffend finde. Aber das heißt jetzt nun mal so und damit müssen wir zurechtkommen. Wir sind hier beim Überbegriff "Personalbedarfsplanung". Das heißt, es geht darum, das erforderliche Personal zu einem bestimmten Zeitpunkt zu planen. Hierfür benötigen wir erstmal zwei Größen:
- den fortgeschriebenen Personalbestand und
- den Bruttopersonalbedarf.
Aus diesen beiden ermittelt man den Nettopersonalbedarf.
Der fortgeschriebene Personalbestand ist der Ist-Bestand an Personal, also Mitarbeiter, die schon im Unternehmen beschäftigt sind.
Beispiel: Das Unternehmen hat heute 50 Mitarbeiter. Diese 50 Mitarbeiter werden auch am 15.12. noch im Unternehmen beschäftigt sein, weil bis dahin weder Entlassungen noch Einstellungen geplant sind. Der fortgeschriebene Personalbestand am 15.12. ist also 50 Mitarbeiter.
Aber ab dem 15.12. benötigt das Unternehmen wegen dem Weihnachtsgeschäft und damit verbundenen Mehraufkommen an Arbeit 15 Mitarbeiter mehr. Das heißt, der Bruttopersonalbedarf am 15.12. ist 65 Mitarbeiter.
Jetzt rechnet man: Bruttopersonalbedarf - fortgeschriebener Personalbestand = Nettopersonalbedarf. Der Nettopersonalbedarf zum 15.12. ist also 15.
Wichtig ist dabei, dass es sich um eine Planung handelt, also sich in der Regel auf ein Datum in der Zukunft bezieht. Der Nettopersonalbedarf ist also nur wieviel Personal zu einem bestimmten Datum noch eingestellt werden soll. Der Bruttopersonalbedarf heißt, wie viele Mitarbeiter dann insgesamt beschäftigt sein sollen. Wenn sich dann am 15.12. auch tatsächlich 65 Mitarbeiter im Unternehmen befinden, ist der Bruttopersonalbedarf gleich dem fortgeschriebenen Personalbestand. Dann spricht man vom optimalen Personalbestand.
Das ganze geht auch in die andere Richtung, dann mit negativem Ergebnis:
Wenn das Weihnachts- und danach Retourengeschäft vorbei ist, benötigt das Unternehmen nicht mehr die 65 Mitarbeiter, sondern der Bruttopersonalbedarf zum 01.02. ist dann nur noch 55 Mitarbeiter. Jetzt rechnen wir wieder: Bruttopersonalbedarf - fortgeschriebener Personalbestand = Nettopersonalbedarf. Also: 55 - 65 = - 10.
Der Nettopersonalbedarf ist also -10. Wenn das Ergebnis negativ ist, heißt das, es müssen Entlassungen vorgenommen werden. Es müssen also zum 01.02. 10 Mitarbeiter entlassen werden, um den geplanten Bruttopersonalbedarf von 55 und damit den optimalen Personalbestand am 01.02. zu erreichen.
Noch Fragen dazu?
Ergänzung: Wenn Mitarbeiter durch z. B. durch eigene Kündigung wegfallen, ändert sich natürlich der fortgeschriebene Personalbestand zu einem bestimmen Zeitpunkt. Da der Bruttopersonalbedarf gleich bleibt, ändert sich somit auch der Nettopersonalbedarf. Nochmal zum ersten Beispiel: von den 50 Mitarbeitern kündigt einer zum 3.12. Das heißt der fortgeschriebene Personalbestand zum 03.12. und damit auch zum 15.12. ist 49 und damit ist dann der Nettopersonalbedarf zum 15.12. nicht mehr 15 sondern 16 Mitarbeiter.