Warum Rettungswesten in Flugzeugen.
Hallo,
ich habe vor wenigen Tagen von einem Wissenschaftler im Radio gehört, dass die Chance mit einem Flugzeug unbeschadet auf einer Wasseroberfläche not zu landen gegen 0 ist.
Was vor einiger Zeit auf dem Hudson-River geschehen ist sei mit dem Absturz/der Notlandung auf einem offenen Ozean eine nicht vergleichbare Situation (Flughöhe, Stilles gewässer ect...).
Ich stelle mir auch bei einer solchen unglaublich seltenen Situation vor, dass aufblasbare Rettungsinseln wie sie auf Schiffen zur Verfügung stehen auf einem offenen Ozean sinnvoller wären.
Warum ist es daher in einem Flugzeug pflicht Rettungswesten für jeden Passagier zur Verfügung zu stellen?
Viele Grüße!
8 Antworten
Weil es eben möglich ist und in diesem Fall dann Leben retten kann. Auch auf dem Hudson River sind sie Lebensretter, denn nicht jeder kann schwimmen..
;)
Hallo,
der Gesetzgeber geht nicht von einer Notwasserung aus einem stabilden Flugzustand aus, wie sie gerne durch die Wasserung auf dem Hudson als Referenz genommen wird, sondern von einem anderen Szenario:
Beim Start oder kurz vor dem Aufsetzen geht etwas schief und wenn die Bahn aufs Wasser zeigt und das Flugzeug über die Bahn hinausschießt oder vorher herunterkommt und ins Wasser klatscht, ist die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens größer Null.
Nachteil: Es gibt kaum Zeit, sich vorzubereiten, deshalb ist es schon wichtig, sich mit den Sicherheitsinstruktionen, der Handhabung der Westen und den Notausgängen zu beschäftigen.
Und Rettungsinseln gibt es ja auch an Bord. Früher noch getrennt, sind sie heutzutage in die Notrutschen integriert, sprich, die Rutschen dienen auch gleichzeitig als Rettungsflöße. Ausnahmen sind die Rutschen über den Tragflächen, da man die aufgrund ihrer Konstruktion nicht wirklich nutzen kann.
In den Rutschen/Flößen ist alles drin, was Du für einen Abenteuerurlaub brauchst: Signalmittel, Spiegel, Angelschnur, Filter, um Seewasser in trinkbares Brackwasser zu verwandeln, Tabletten gegen Seekrankheit. Bei Polarflügen auch Überlebensanzüge für die Crew (Daunen) und für die Passagiere (Folienanzüge wie bei den Rettungsdecken) und natürlich auch ein Handbuch für das Überleben auf Wasser, im Eis, in der Wüste oder im Dschungel.
Es wird also alles getan, was mit einem noch vertretbaren Aufwand an Organisation, Gewicht und Packmaß überhaupt machbar ist, das Überleben der Insassen zu ermöglichen und ihnen danach eine Chance zu geben, auch lebend gefunden zu werden. Aber natürlich ist irgendwann die Grenze des Machbaren erreicht.
Die erste erfolgreiche Notwasserung eines Verkehrsflugzeugs 1956 gelang mitten im pazifischen Ozean ;)
Darüber hinweg, Schwimmwesten wurden eingeführt, nachdem eine Maschine im Ärmelkanal erfolgreich notwasserte und daraufhin fast alle Passagiere ertranken.
Da aber die Chancen einer glücklichen Notwasserung, wie du es ja schon gesagt hast, nicht gerade prickelnd sind, dürften die Rettungswesten und der Griff danach eher eine beruhigende Wirkung heutzutage haben.
Im falle des falles! Die chancen sind zwar gering aber sollte eine unbeschadete notlandung auf dem offenen meer gelingen sollten passagiere die nicht schwimmen koennen nicht unbedingt ertrinken wenn sie schon den absturz ueberlebt haben. Ausserdem gibt es diese aufblasbaren rutschen die auch als boote gebutz werden koennen ;)
Viele Rettungsinsel haben Peilsender also wird man ganz schnell gefunden :).
Wenn das Flugzeug abstürzt und es doch ein paar Überlebende gibt, trotz missglückter Notlandung, können die sich mit etwas Glück eine Rettungsweste krallen :).