warum ist matschen für kinder wichtig

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Such mal nach "Anale Phase" (Begriff von Sigmund Freud) bzw. "Autonomie vs. Scham und Zweifel" (mehr oder weniger gleiche Entwicklungsphase, Begriff von Erik Homburger Erikson).

Neben dieser "Anale Phase Geschichte" geht es auch darum, dass Kinder Auge-Hand- Koordinierung erlernen, haptische Fähigkeiten entwickeln. Das Wort "begreifen" kommt direkt aus dem konkreten Bedeutungsspektrum. Im Gehirn müssen neuronale Verbindungen geknüpft werden, das Auge muss lernen. Blind geborene Menschen, die nach der Pubertät durch med. Eingriffe sehend gemacht werden, können mit den visuellen Eindrücken nichts anfangen, weil sie diese wichtige Begreifensphase nie hatten. Auch ist die Erfahrung des etwas erschaffen Könnens wichtig, sowohl für die Auge-Hirn-Koordinierung, als auch für die Stärkung des Selbstbewusstseins.

weil sie sich dabei ausleben können. es ist eine art, nicht immer alles alltäglich, einfach, normal und eben "sauber" zu haben... sondern einfach mal drauflosmatschen!

und außerdem wird auch die kreativität gefördert, wenn sie aus schlamm skulpturen bauen können.

Es macht einfach Spaß !

Müssen die Pädagogen immer für Alles eine theoretische Antwort haben ?

Nach Sigmund Freud durchläuft ein KInd im Alter von etwa 2-3 Jahren die sog. "anale Phase". Die erogenen Zonen, d.h. die Organe, die den höchsten Lustgewinn und die meiste Aufmerksamkeit bekommen sind die Ausscheidungsorgane. Das Loslassen und Zurückhalten von Exkrementen sind ein wichtiger Lustfaktor, am Ende der analen Phase steht das "Sauberwerden". Zuvor hätte ein Training hierzu auch keinen Sinn, da die entsprechenden Nervenleitbahnen zur bewussten Steuerung der Schließmuskeln noch nicht ganz ausgebildet sind. Je unkomplizierter mit dem Thema Ausscheidungen und dem damit verbundenen Toilettengang umgegangen wird, desto höher die Chance, dass das "Sauberwerden" unkompliziert abläuft. Und genau hierzu dient das Matschen. Das Erlauben von Spielen mit ausscheidungsähnlichen Materialien wie Wasser, Matsch, Sand, Kleister (ungiftig auf Stärkebasis), Knetmasse, etc. bietet einem Kind ein wichtiges Erlebnis in seiner Entwicklung, ohne dass es direkt mit seinen Ausscheidungen spielen "muss", um diese Erfahrungen zu machen. Generell sollte auch das Wickeln unbedingt ein positives Ereigenis frei von Ekel sein und das Kind stark miteingebunden werden (es darf z.B. seine Windel selbst wegwerfen). Und ja, Matschen macht einfach Spaß!