Unterschiede zwischen den Galliern und Germanen?

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„Die Bezeichnung Germanien sei übrigens neu und erst vor einiger Zeit aufgekommen. Denn die ersten, die den Rhein überschritten und die Gallier vertrieben hätten, die jetzigen Tungrer, seien damals Germanen genannt worden. So habe der Name eines Stammes – nicht eines ganzen Volkes – allmählich weite Geltung erlangt: zuerst wurden alle [rechtsrheinischen Völker] nach dem Sieger, aus Furcht vor ihm, als Germanen bezeichnet, bald aber nannten auch sie selbst sich so, nachdem der Name einmal aufgekommen war.“

Tacitus - Geschichtsschreiber zu Zeiten Cäsars

Nach dem Gallischen Krieg durch Gaius Iulius Caesar (58–51 v. Chr.) wurde unterschieden zwischen:

Bitte beachte, das die Germanen als solche nur vom Bodensee bis ca. zur Kölner Bucht anzutreffen waren. Alle Stämme nördlich gehörten nach Plinius dem Älteren den Friesen an, die er wie folgt beschrieb:

Wir haben auch erwähnt, daß im Morgenland nahe am Ozean mehrere Völker in diesem Mangel leben; es gibt aber im Norden ebenfalls (solche Völker), die wir gesehen haben, nämlich die der Chauken, die die größeren und die kleineren genannt werden. In ungeheurer Strömung ergießt sich der Ozean dort zweimal bei Tag und bei Nacht in Abständen auf ein unermeßliches Gebiet, indem er das dauernde Gegeneinander der Elemente verdeckt und die Örtlichkeit des Landes, von der man zweifeln kann, ob sie nicht ein Teil des Meeres sei. Dort bewohnt ein ärmliches Volk hohe Hügel oder von Menschenhand im Hinblick auf die Erfahrungen mit der größten Fluthöhe errichtete Bühnen, auf die Hütten gesetzt sind. Die Bewohner ähneln Seefahrenden, wenn das Wasser die Umgebung deckt, Schiffbrüchigen aber, wenn es wieder zurücktritt und sie jagen die mit dem Meer fliehenden Fische bei ihren Hütten. Vieh zu halten, gelingt ihnen nicht, sich von Milch zu ernähren wie ihre Nachbarn, nicht einmal mit den wilden Tieren zu kämpfen, weil in der ferneren Umgebung (der Hügel) jeder Strauch fehlt. Aus Sumpfgras und Binsen flechten sie Seile, um Netze zu knüpfen zum Fischfang, und indem sie den mit der Hand gesammelten Lehm mehr durch Wind als durch Sonne trocknen, erwärmen sie durch diese Erde ihre Speisen und die vom Nordwind erstarrten Gedärme. Sie trinken nur Regenwasser, das auf dem Vorplatz des Hauses in Gruben aufbewahrt wird. Und diese Menschen behaupten, Sklaven zu werden, wenn sie heute vom römischen Volk besiegt würden! So ist es in der Tat: Viele straft das Schicksal geringer.

Der Unterschied zwischen den für Cäsar beide als Barbaren bezeichneten Volksstämme Germanen und Galliern ist in den unterschiedlichen Kulten (Gottesverehrungen wobei die Gallier deutlich weniger Gottheiten verehrten...) und dem Umgang mit Feinden und Gefallenen zu sehen. Von den Gepflogenheiten her waren die Gallier die deutlich zivilisierteren (was man daran merkt das in Frankreich KEIN Limes gebaut wurde) und auch deutlich fortschrittlicher in ihrer Denkweise als die brutalen, blutrünstigen Germanen mit ihren unzähligen Göttern und seltsamen Bräuchen.

Im Allgemeinen fanden die Römer in den Galliern (bis auf die Bretagne) dankbare Eroberte, die sich rasch anpassten und in den Germanen unberechenbare Killer, die trotz unterlegener Waffen und Taktiken immer wieder für Blutbäder unter den Legionen sorgten (Schlacht im Teutoburger Wald). Eine solche Brutalität fanden die Römer erst wieder als sie im Norden Englands auf die Pikten stießen, wonach der Hadrian-Wall nötig wurde!

Alles Gute!

Woher ich das weiß:Recherche