Unterschied zwischen Papierchromatografie und Gaschromatografie?

1 Antwort

Da gibt es eine ganze Menge Unterschiede:

  • Die Festphase ist bei der Papierchromatographie (PC) Papier, bei der Gaschromatographie (GC) eine ganz dünne Beschichtung auf der Innenseite einer langen, gewickelten Chromatographiesäule (sieht eher aus wie eine Spirale).
  • Die mobile Phase ist bei der PC ein flüssiges Lösungsmittelgemisch und bei der GC ein Trägergas.
  • Bei der PC kann man mehrere Proben parallel auftragen und laufen lassen, bei der GC läuft immer eine Probe zur Zeit.
  • Die Detektionsmethoden sind völlig unterschiedlich. Bei der PC detektiert man im einfachsten Fall rein optisch (z.B. wenn es sich um Farbstoffe handelt), oder nachdem man ein Detektionsreagenz aufgesprüht hat. Bei der GC läuft der Gasstrom mit den aufgetrennten Substanzen durch einen Detektor, z.B. einen Flammenionisationsdetektor (FID) oder ein Massenspektrometer.
  • Die Empfindlichkeit ist in der GC meistens viel größer als bei der PC. Man kann also per GC sehr geringe Mengen und Konzentrationen von Substanzen detektieren.
  • Mithilfe der GC lassen sich Substanzen sehr genau quantifizieren. Die PC ist dagegen meistens nur qualitativ oder halbquantitativ einsetzbar.
  • Je nach Detektor kann man mit der GC eine Substanz mit großer Sicherheit identifizieren, z.B. wenn man Massenspektrometrie anwendet.
  • Die Dokumentation der Chromatogramme ist unterschiedlich. Bei der PC hat man ein Original-Chromatogramm auf dem Papier und kann es aufbewahren oder abfotografieren. Bei der GC wird das Chromatogramm mithilfe einer Software aufgenommen und kann auch noch nachbearbeitet werden. Das sofort in elektronischer Form vorhandene Chromatogramm kann gespeichert, kopiert und verschickt werden.
  • PC ist einfach und billig: PC kann man schon mit sehr geringem finanziellen Aufwand betreiben. Man braucht nur ein Glasgefäß, ein paar Chemikalien und Chromatographierpapier. Die Methode eignet sich daher z.B. sogar bei einem "Tag der offenen Tür" zum Ausprobieren für ungeschulte Besucher.
  • GC ist kostspielig und komplex: Um Gaschromatographie zu betreiben, braucht man einen Gaschromatographen, der etliche Tausend Euro kostet, dazu Gasflaschen oder Anschlüsse, über die das Gas aus einem anderen Raum herbeigeleitet wird, und einen Computer mit Steuerungs- und Auswertesoftware.
  • Die GC lässt sich sehr stark automatisieren. Man kann mithilfe eines Autosamplers über Nacht oder über das Wochenende viele Proben abarbeiten lassen.