Themenspecial 20. Juli 2023
Internationaler Schachtag
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Überlebt der DSB das Jahr 2023?

1 Antwort

Zunächst einmal: Trotz einiger reißerischer Überschriften ist kein Geld verschwunden. Was es gab war, dass einige Veranstaltungen schlecht kalkuliert waren und Sponsorengelder, mit denen geplant wurde, sich leider nie realisiert haben, also nie eingenommen wurden.

Die Beiträge der Landesverbände an den Deutschen Schachbund sind um drei Euro pro Mitglied pro Jahr gestiegen, das ist korrekt. Diese drei Euro pro Jahr geben die meisten  - aber auch nicht alle Landesverbände - dann an ihre Vereine weiter.

Das Geld wiederum wird nicht dafür verwendet "die leeren Kassen zu füllen", sondern die Aktivitäten des Deutschen Schachbundes zu finanzieren. Dazu gehört eine Vielzahl an Projekten und Aufgaben. Zum einen wäre da die gesamte Nationalmannschaft, die Leistungssportförderung, die Unterstützung der jungen Talente. Finanziert werden müssen alle Trainingsmaßnahmen. Sowohl für die Spitzenspieler als auch die Nachwuchstalente gibt es hier eine Vielzahl an Angeboten, die dazu da sind, unsere Spieler auf ihrem Weg in die Spitze zu unterstützen, wie gerade letztes Wochenende beispielsweise in Bad Blankenburg. https://www.schachbund.de/team-news/vorbereitungslehrgang-europa-und-weltmeisterschaften-der-jugend.html

Außerdem werden die Turnierteilnahmen der National- und Kaderspieler finanziell unterstützt, die Nationalmannschaft erhält Honorare für die Teilnahme an den Team-EMs, Team-WMs und der Schacholympiade, die für unsere Profis auch eine wichtige Einnahmequelle sind.

Der Deutsche Schachbund organisiert alle nationalen Meisterschaften. Die Deutschen Einzelmeisterschaften, 2. Bundesliga, Pokalmeisterschaften für Mannschaft und Einzel, Blitz- und Schnellschachmeisterschaften, die Deutsche Schachamateurmeisterschaft u.v.m. sind alles Angebote, die es ohne den Deutschen Schachbund nicht geben würde.

Die Angebote der nationalen Trainer- und Schiedsrichterausbildung würde es ohne den DSB nicht geben, inklusive der offiziellen Lizenzierungen durch den DOSB und diverser Fördermöglichkeiten des DOSB und der Landessportbünde für diese dann entsprechend lizenzierten Trainerinnen und Trainer.

Das gesamte Angebot des Onlineschachbetriebes der Deutschen Schach-Onlineliga, die für die Vereine in der Pandemie die Möglichkeit eines Mannschaftsspielbetriebes gegeben hat, hätte es nicht gegeben.

Die Organisation, Auswertung und Abrechnung aller Elo-gewerteten Turniere findet über den Deutschen Schachbund und sein haupt- und ehrenamtliches Personal statt. Ebenso gäbe es ohne den DSB keine DWZ. Das sind tausende Auswertungen die jedes Jahr vorgenommen werden müssen.

Eine der kontinuierlichsten und breitesten Berichterstattungen im Deutschen Schach mit in jedem Jahr hunderten Berichte, Bilder und Videos zu Schach in Deutschland auf der DSB-Homepage und den DSB-Kanälen in den sozialen Medien würde es nicht geben, wenn der DSB diese Arbeit nicht leisten und finanzieren würde.

Auch Projekte wie "Schach macht Schule" und die Unterstützung vieler Breitenschachprojekte durch den DSB würde es nicht geben.

Das sind einige der Beispiele, weshalb es die Arbeit des DSB aus unserer Sicht braucht und es sinnvoll ist, diese Arbeit auch finanziell sicherzustellen.

Ebenso wichtig ist es uns aber auch, sicherzustellen, dass sich die Ereignisse der Vergangenheit nicht wiederholen. In der Folge gab es einen kompletten Wechsel an der Spitze des Deutschen Schachbundes. Aber auch die Prozesse wurden umgestellt, mehr Kontrollmaßnahmen eingeführt und eine Aufarbeitungskommission eingesetzt, die Arbeit aufgenommen hat und sicher weitere Empfehlungen geben wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung