Riss in der Wand verputzen - Plastikgitter entfernen?
Hallo zusammen,
ich wollte gerade einen Riss im Putz beheben. Dabei habe ich festgestellt, dass in den Putz ein Plastikgitter eingearbeitet ist. Dahinter befindet sich teilweise ein Hohlraum. Ich vermute, dass dieser Hohlraum für die Rissbildung verantwortlich war (Gebäude ist von 2004, der Riss hat sich vor circa einem Jahr gezeigt). Teilweise ist er schon sichtbar, teilweise höre ich es, wenn ich klopfe. Solche Plastikgitter habe ich vorher noch nie gesehen. Glaubt ihr, ich kann das Gitter einfach entfernen und dann die gesamte Fläche zwischen Stuck und unterer Kante neu verputzen? Oder laufe ich dann Gefahr, auch den Putz zu zerstören?
Ich habe das Gefühl, dass sich, wenn ich jetzt nur die bisherige Lücke verputze, bald wieder ein Riss bilden wird.
Fotos habe ich mal angehängt, danke für euer Antworten.
2 Antworten
Hier die Skizze :
Schwarz ist der der Profilquerschnitt des normale Putzes mit dem Riss .
Rot ist die alte Armierungsmatte , und grün bezeichnet die Lage der neu aufzulegenden Matte .
Nach der Vorbereitung trägst Du auf den Putz erst mal sorgfältig Tiefen-Haftgrund auf . Am besten mit einer Sprühflasche , damit Du alle Stellen erreichst .
Nach der Trocknung putzt und stopfst Du mit neuem Verputzmörtel erst mal soweit vor , daß der Riss unterhalb der alten Armierung gefüllt ist , und die alte Armierung auch gerade eben mit Mörtel überdeckt ist .
Dann die neue Matte drauf und füllend zur ebenen Fläche weiter aufputzen .
Gut durchhärten lassen und mit Gips und Glasfasermatte an der Oberfläche "finishen" .
Die Anwendung und Trockendauer für den Tiefengrund ist auf dem Kanister des Produkts erklärt .
Wenn Du mit dem Vorputzen beginnst , dann erst soweit , daß insgesamt etwa eine Schichthöhe von 1-2 mm oberhalb des überlappungabsatzes erreicht ist . da drückst Du dann erst die alte Matte rein , dann die alte Matte direkt darüber und dann noch mal kurz in dünner Schicht drüber ziehen , bis beide Matten gerade eben bedeckt sind . dann mußt du fühlen und schauen , ob die bis dahin aufgetragene Mörtelschicht da bleibt , wo sie bleiben soll .
Kommt Dir das zu weich vor , oder erkennst Du leichte Fließbewegung , dann einfach so weit chemisch anbinden lassen , bis keine Kriechneigung mehr erkennbar ist . Dann kannst Du nahezu bündig auffüllen und aushärten + trocknen lassen .
Das Finish machst Du dann mit Gips . Das Glasfaserfließ kannst Du dir bei großflächigem Verputz dann in der Gipsschicht normalerweise sparen .
Wenn sich in dem Mauerwerk der Wand ein weiter "arbeitender" Riss vorhanden ist , dann wird sich das leider irgendwann auch wieder bis zur Oberfläche des Putzes fortsetzen .
Dieses Kunststoffnetz soll den Wand- / oder Deckenputz genau gegen übermäßige Rissbildung und Abplatzungen stabilisieren .
Dieser Armierung sind bei zu großen Spannungen oder Bewegungen im Mörtel allerdings auch Grenzen gesetzt . In Deinen Bildern sieht es so aus , als wäre die Armierung tatsächlich schon überbelastet worden .
Da müßte man dann oberflächlich großzügiger vom Putz abtragen , und dann eine neue Armierungsmatte über die alte Matte einbetten in die Folgeverputzung .
Wenn Du es ganz korrekt haben willst , dann müßtest Du den Putz im Schadbereich erst mal komplett soweit abklopfen , bis gegenüber dem Mauerwerk wieder fest tragende Verbindungszonen erreicht werden .
Hallo, danke für deine Antwort. Wie viel Quadratmeter sollte ich denn dann abtragen? Was ich bisher abgeklopt habe (und was der Länge des Risses entsprochen hat) ist ungefähr 90 cm.
Deinen letzten Absatz verstehe ich nicht so richtig. Was meinst du mit "gegenüber dem Mauerwerk"? Soll ich den Putz überall da abklopfen, wo es sich beim Klopfen hohl anfühlt?
Soll ich den Putz überall da abklopfen, wo es sich beim Klopfen hohl anfühlt?
So müßte man es machen , wenn es fachgerecht und dauerhaft haltbar werden soll .
Wenn Du jedoch nur sehr begrenzte Mittel zur Verfügung hast , dann solltest Du versuchen , vorsichtig noch entlang des Risses in ca. 14 bis 15 cm Breite nur das Material oberhalb des ursprünglichen Armierungsgitters abzutragen , damit Du eine Überlappung für einen Streifen neuer Armierung herstellen kannst .
Ich stelle Dir da gleich noch eine Skizze zu ein , wie ich das meine .
Ich möchte, dass es dauerhaft ist, werde den Putz also so weit wie nötig abklopfen, weil ich auch genug Putz anrühren kann.
Kann ich das Armierungsgitter dann einfach auf das alte drauf legen, ohne es irgendwie zu befestigen? Es trocknet dann einfach im Putz ein und damit hat es sich?
Skizze mit Erklärung habe ich in den Thread eingefügt . Vom Prinzip her dann so ähnlich auch in fachgerechter Ausführung . Dann mußt Du nur von der alten Matte noch dort was stehen lassen , wo die Überlappung zum alten Putz ist .
Super, danke!
Wie lange muss denn der Tiefengrund trocknen?
Muss ich den Verputzmörtel, der die alte Armierung gerade so bedeckt, zuerst trocknen lassen, bevor ich die neue Armierung auflege und die zweite Schicht Verputzmörtel auftrage, oder mache ich das letztlich alles in einem Guss?
Die Glasfasermatte am Ende dient aus zur Vorbeugung von Rissen? Kann ich die dann einfach überstreichen oder muss diese auch noch mal behandelt werden?