Leitfrage für E-Autos?

3 Antworten

Nun, da gibt es viele Möglichkeiten. Das einfachste wäre es natürlich das zu erzählen was der Lehrer wahrscheinlich hören will, fantastischer Wirkungsgrad, keine Abgase, alles total super, besser nicht hinterfragen.

Wenn du allerdings etwas tiefer ins Thema einsteigen willst gibt es da ganz interessante Themen. Nun würde ich mal auf die populären Themen wie Rohstoffabbau oder Arbeitsplätze verzichten, ersteres ist ein zu ausgelutschtes Thema, zweiters ist zwar wichtig, aber Arbeitsplätze können kein Grund sein etwas vermeintlich falsches beizubehalten.

Was gibt es also für Themen:

Das hier:

https://www.vcoe.at/publikationen/vcoe-factsheets/detail/vcoe-factsheet-2019-08-elektro-autos-beitrag-zur-energie-und-mobilitaetswende

ist schon mal eine interessante Ausgangslage, es geht um den Reboundeffekt. Beim E-Auto wird den Leuten permanent suggeriert wie unheimlich umweltfreundlich es doch ist, doch welche Konseqeunzen hat das? Ist es wirklich gut das Menschen dann vom ÖPNV auf Auto umsteigen? Ist es wirklich unproblematisch wenn die gefahrene Strecke um 30% steigt? Oder das ein E-Auto nur zusätzlich gekauft wird, der Verbrenner aber bleibt?

Dann könnte man auf den Wirkungsgrad eingehen. typischerweise wird der Wirkungsgrad mit ca 70% angegeben, manche Hardcorfans nenne auch gerne >80%, da sehen die ca 20% eines Verbrenners natürlich schlecht aus, aber ist das die Wahrheit?

Hier mal ein Beispiel, die Grafik ist sehr tendenziös wenn man sie nicht gar als FakeNews bezeichnen kann.

https://www.vcoe.at/news/details/warum-die-e-mobilitaet-nicht-auf-den-wasserstoff-durchbruch-warten-kann

Da könnte man die Punkte mal duchgehen und hinterfragen:

z.B.

  • 100% Ökostrom? ist das wirklich die Ausgangslage? Was ist mit Biomasse?
  • Wo sind die Verluste um den volatilen Strom von PV und Wind zu puffern?
  • 10% Ladeverluste? Selbst unter guten Bedingungen selten erreicht

https://www.electrive.net/2020/07/23/ladeverluste-laut-adac-oft-hoeher-als-angegeben/

von Schnelladen oder im Winter draußen redet da noch niemand.

  • Wo ist der Bedarf für die Heizung? Abwärme gibt es ja kaum
  • Wo ist der Energiebedarf für die Akkuherstellung

Wenn man das mal mitbetrachtet landet man ganz schnell eher bei 30-40% anstatt bei 73%

Da sehen die Alternativen zwar immer noch schlechter aus, aber Entwicklungen bei den Alternativen werden da auch gern mal ignoriert (käme ja sonst das falsche raus) Nehmen wir mal nen PtG CNG Verbrenner als Alternative. CNG lässt sich aus Strom mit einem Wirkungsgrad von ca 80% herstellen (im industriellen Maßstab)

https://www.sek.kit.edu/downloads/2019-datenblatt-helmeth.pdf

mit den 30% vom Verbrenner und ca. 5% Verluste für das tanken und verteilen liegt man schon bei ca 23%. Klingt zwar wenig, aber da auch der Verbrenner noch Potential hat und die PtG Erzeugung an deutlich ergiebigeren Standorten durchgeführt werden kann, ergibt sich schnell ein ganz anders Bild.

Dann könnte man natürlich noch die Frage stellen, ob das Geld, welches man jetzt für E-Mobilität rauswirft an anderer Stelle nicht deutlich mehr (überhaupt) Nutzen brächte, denn Geld kann man nur einmal ausgeben. Wenn ich 150k€ für eine Schnelladesäule ausgebe kann ich damit natürlich keine PV Anlage mehr fördern.

uvm. das Thema ist sehr komplex und vielfältig, in einer 10min Diskussion kann man das Thema bestenfalls anreißen...oder man sagt was man hören will, alle klatschen sich in die Hände und in 10 Jahren fragen wir uns dann wieder wie das nur passieren konnte.

  • Welche Automarken stellen E-Autos her?
  • Welche ist die erfolgreichste? (Tesla)
  • Über Tesla erzählen, Elin Musk vielleicht auch
  • Sind E-Autos wirklich ganz Klimaneutral?
  • Usw.

Lass deinen Gedanken freien Lauf ;)

In welche Klasse gehst du? Würde auch gern Mal ein Vortrag darüber halten.

Sind E Autos eine Lösung zu unseren Umweltproblemen? Als Beispiel