kann man als gärtner nur Gartenarbeit machen?
4 Antworten
Kommt drauf an, welche Fachrichtung man gelernt hat, wie vielfältig die Arbeit im Ausbildungsbetrieb war, womit der Betrieb in dem man arbeitet sein Geld verdient und wie weit man bereit ist, sich aus eigenem Interesse fortzubilden.
Rein formal betrachtet, gibt es 7 klar getrennte Fachrichtungen mit deutlich unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Praktisch funktioniert das so nicht mehr eine grundlegende Reform der Fachrichtungen ist lange überfällig.
Die Fachrichtungen Zierpflanzengärtner, Staudengärtner und Baumschulgärtner sind auf Produktionsgartenbau konzentriert. Die Ausbildung konzentriert sich in der Regel auf Vermehrung, Aufzucht und Verkauf der Pflanzen. Bei den Baumschulen kommt dazu die Veredelung und die Formerziehung von Gehölzen. Wer in einem Betrieb lernt, der auch Pflanzflächen im Kundenauftrag plant, anlegt und pflegt, bekommt auch etwas Berührung zu Baumaterialien wie Stein, Beton und Holz und lernt auch mit Pflanzen außerhalb der eigenen Fachrichtung umzugehen. Zierpflanzen- und Staudenproduktion ist in Deutschland mausetot, gibt es praktisch nicht mehr. Wer diese Fachrichtungen lernt muss sich darauf einstellen, danach außerhalb der gelernten Fachrichtung zu arbeiten und sich entsprechend umfangreich fortbilden zu müssen. Baumschulen wird es immer geben, auch und gerade wegen der stabilen Nachfrage der Galabauer nach Ziergehölzen. Baumschulgärtner müssen auch körperlich fit sein, denn sie bewegen viel mehr Erde als Pflanzen. Alles das nicht im Container steht muss regelmäßig ausgegraben und verpflanzt werden, damit es einen guten Wurzelballen bildet. In der Regel ist das Handarbeit.
Die Friedhofsgärtner sind vielfältig aufgestellt. Sie lernen Produktion und Verkauf von Zierpflanzen, Stauden und Kleingehölzen, lernen daneben aber auch einen Teil des Floristenhandwerks wie Gestecke, Kränze und Sträuße binden. Arbeiten mit Stein und Beton gehören normalerweise nicht zu ihrem Berufsbild, die Grabeinfassung und Grabsteine machen andere Firmen. Friedhofsgärtner sind eine aussterbende Art, die nahezu nicht mehr ausgebildet wird. Die verbliebenen Friedhofsgärtnereien produzieren immer weniger Pflanzen selbst. Grabschmuckproduktion wird hauptsächlich von Floristen gemacht, Grabpflege wird mehr und mehr zum Nebenerwerb von Galabaubetrieben oder ungelernten "Universalhandwerkern".
Gemüsegärtner und Obstgärtner sind mehr Landwirte als Gärtner. Sie lernen Produktion und Verkauf, wobei sowohl Handarbeit als auch die Arbeit mit komplexen Maschinen gelernt wird. Bei den Gemüsegärtnern ist Jungpflanzenvermehrung ein zentraler Bestandteil der Ausbildung, allerdings konzentriert sich das in der Praxis immer stärker auf hochspezialisierte Jungpflanzenbetriebe. Bei den Obstgärtnern ist der fachgerechte Schnitt der Bäume und die Veredelung ein extrem wichtiger Teil der Ausbildung. Die Grenzen zwischen Gemüsegärtnerei und Landwirtschaft verschwimmen immer mehr, die Mechanisierung schreitet voran und die meisten Gemüsehöfe bilden lieber Landwirte als Gemüsegärtner aus. Wer Gemüsegärtner lernt kann in der Regel auch im Beruf arbeiten, die Nachfrage nach Gemüse wird nur steigen aber niemals fallen. Obstbau ist nur noch regional von Bedeutung und in der Fläche schon lange tot. Obstgärtner lernen ist nur in einer etablierten Obstbauregion sinnvoll, sonst muss man sich darauf einstellen, früher oder später außerhalb der Fachrichtung arbeiten zu müssen.
Garten- und Landschaftsbauer sind keine Produktionsgartenbauer. Sie vermehren keine Pflanzen, sondern sie verarbeiten und pflegen. Und zwar verarbeiten und pflegen sie sehr breitbandig praktisch alles. Abgesehen von Pflanzenvermehrung ist ein guter Galabauer ein Alleskönner. Arbeiten mit verschiedensten Steinen, Beton und Holz und der Umgang mit Baumaschinen haben in ihrer Ausbildung mindestens den gleichen Stellenwert wie Arbeiten mit Pflanzen. Im Berufsalltag sind viele Galabauer mehr Betongärtner als Pflanzengärtner, weil Kunden sie gezielt mit Arbeiten beauftragen, die mit Hausmitteln nicht oder nur schwer selbst zu schaffen sind. Wer Galabau lernen will, sollte sich deswegen vorab gut über den Ausbildungsbetrieb informieren und einen breit aufgestellten Betrieb aussuchen. Ein guter Ausbildungsbetrieb sollte eine gute Mischung aus der Verarbeitung von totem Baumaterial und Pflanzen haben und möglichst auch Pflegearbeiten im Kundenauftrag durchführen. Ein Betrieb der die Azubis nur als billige Pflasterer und Kantensetzer missbraucht weil der Rücken vom Chef schon fertig ist, ist kein guter Ausbildungsbetrieb. Galabau ist, wenn man es richtig macht, die vielseitigste, interessanteste, aber auch körperlich forderndste Fachrichtung. Arbeit gibt es immer und mehr als genug und da wird auch Geld verdient. Der Galabau ist ein Wachstumsmarkt.
In allen Fachrichtungen sollte man sind für die Grundlagen der Biologie interessieren und vor den bei der Pflanzenernährung vorkommenden, chemischen Grundbegriffen zumindest keine Angst haben. Man sollte fit in Grundrechenarten, Prozentrechnung und im weiteren Sinne Geometrie (Volumen, Flächen, Winkel usw.) sein und zur Kontrolle im Kopf überschlägig mitrechnen können. Außerdem sollte man ein Grundverständnis für Physik und Mechanik mitbringen und bereit sein, sich in die Wartung und Reparatur von Werkzeugen und Geräten hineinzuarbeiten. Wer den Rasenmäher immer in die Fachwerkstatt bringen muss weil er nicht mehr richtig läuft, verdient kein Geld. Vor allem im Galabau ist auch räumliches Vorstellungsvermögen wichtig, man muss beim Blick auf die Mondlandschaft im Neubaugebiet und den Bauplan schon vor Augen haben, wie das mal fertig aussehen soll. Außerdem ist ganz allgemein ein Blick für Ästhetik wichtig, das muss immer automatisch mitlaufen. Das Arbeitsergebnis ist erst dann wirklich richtig, wenn es auch schön ist.
Nein, auch
- Floristik
- Obst und Gemueseverarbeitung
- Pflanzenhandel
- Planung
- Beratung
- Unterstuetzung beim Verkauf von Zubehoerprodukten
Nein. ein gärtner kann mit (fast) allen Materialien umgehen. Das geht vom Beton los und hört bei Holz und Holzarbeiten auf (Holzterrassen verlegen und alles was mit holz zu tun hat). Daneben gibt es viele Berufssparten die es in dem Beruf Gärtner so gibt. Friedhofsgärtner,Gemüsebau,Zierpflanzen,Baumschulisten,Landschaftsgärtner. Letzterer Beruf ist natürlich oft mit Gartenarbeit verknüpft,das kommt aber immer auf die firma an. Manche haben sich spezialisiert in der Baumpflege,manche machen nur große aufträge in Pflasterarbeiten,andere sind gemischt mit allem in mehreren Abteilungen und führen Neuanlagengestaltung durch. Also Gestaltung des Gartens nach dem Hausbau. Interessant finde ich auch Dachbegrünung und Teichbau. Schöne Teiche habe ich auch in früheren Jahren angelegt,mit den Wegen dazu und Terrassen aus holz. Googel mal wenn dich der Beruf interessiert,sehr vielseitig.
Setz dich mal mit dem Berufsbild des Landschaftsgärtner auseinander, da wird einiges mehr gemacht.