Ist es illegal in Japan bei eine Arbeit eine Beziehung zu führen wie bei Cherry Magic vllt?
Hi also bei Band 14 gibst ja den ein neuen Char und er hat gesagt als es rausgekommen ist das er mit sein Kollege zusammen war, haben die Firma verlassen. Aber warum? Weil es illegal ist, weil es unangenehm war oder warum??????
2 Antworten
Es wird durchaus Unternehmen geben die eine Beziehung unter Angestellten verbietet und das nicht nur in Japan. Da es durchaus zu Unruhen führen kann, sowohl wenn man noch die "Rosarote Brille" der Liebe auf hat, als auch, wenn die Beziehung in die Brüche geht. Das kann deutlich das Arbeitsklima stören und bedeutet finanziellen Verlust für den Chef.
Es gibt auch durchaus in einigen Unternehmen das Verbot, dass man mit jemanden anpendelt, der von der Konkurrenz ist.
Grundsätzlich ist in Japan der eigene Arbeitsplatz für viele ein Teil des Heiratsmarktes. Ob dann nach der Heirat beide oder wenigstens einer von beiden im Unternehmen bleiben (können, wollen,…) hängt vom Unternehmen und den Gesamtumständen ab. Wenn zwei „Shinsotsu“ (=Berufseinsteiger nach dem Hochschulabschluss) sich in der Firma kennenlernen und zusammenkommen, ist das eine andere Brisanz als wenn die Tochter vom CEO einen Antrag vom zwanzig Jahre älteren Nachtportier annimmt…
„Traditionell“ war das ja früher kein Problem, weil die Frauen dann nach der Heirat eh aus dem Beruf ausgeschieden sind, was heute nur noch für manche finanziell überhaupt möglich ist. Gesellschaftlich betrachtet ist ein Pärchen (ob nur unverbindlich zusammen oder verheiratet) natürlich ein gewisses Risiko, denn erstens, wie geht es mit beiden auf Arbeit weiter wenn die Beziehung kriselt, und zweitens tratschen Japaner mindestens genauso gern wie Deutsche. An meinem Arbeitsplatz gibt es unter anderem ein Ehepaar, das sich bei uns auf Arbeit kennengelernt hat, als beide noch mit jemand anderes verheiratet waren. Der Mann hatte sogar schon Kinder, und nachdem sich beide von ihren ersten Ehepartnern scheiden ließen, bildeten sie eine Patchwork-Familie. Das ist im Prinzip kein großes Novum mehr in Japan, aber trotzdem… geredet wird darüber natürlich, so wie es das in Deutschland auch würde. Trotzdem arbeiten aber beide schon lange bei uns, zum Glück halt in unterschiedlichen Abteilungen. Ich glaube aber schon, dass beide auf der Arbeit auch ein bisschen aufpassen müssen, wem sie was aus ihrem Privatleben erzählen.
Und in deinem Beispiel handelt es sich um zwei Männer? Homosexualität ist natürlich auch in Japan nach wie vor ein sensibles Thema. So sehr ich mich dazu hinreißen lassen würde zu sagen, dass die gesellschaftliche Akzeptanz grundsätzlich da ist, aber gleichzeitig ist es nach wie vor „außerhalb der Norm“, und genau wie „zweite Ehe“ und „Patchwork-Familie“ muss man auch bei Homosexualität mit Gerede rechnen, das je nach Umfeld unterschiedlich schlimm sein kann, sodass man vielleicht im eigenen Interesse einen Arbeitsplatzwechsel ins Auge fassen sollte.