Interpretationen.. wieso kann ich das nicht?! >.<

10 Antworten

Bei einer Interpretation geht es darum, zu erklären, wie du einen Text verstehst, und wie du darauf kommst. Deine Deutung mußt du an bestimmten Textstellen belegen können, sonst wäre es eine Über-Interpretation.

In der Schule wird meistens folgender Aufbau erwartet:

  1. Kurze Inhaltsangabe (ohne eigene Überlegungen, nur was da steht)
  2. Die eigentliche Interpretation (Wie verstehe ich den Text? Was will der Autor wohl damit sagen? Belege !!!)
  3. Eigene Meinung bzw. Bewertung (Argumentation: dies spricht für, jenes spricht gegen die Sichtweise des Autors, ich sehe das so und so.)

Hier ein Beispiel:

1. Die Geschichte „Orte des Schreckens“ von Dr. Heinz Müller beschreibt das Schicksal einer malgrovischen Immigrantin in Grabanien in den 1950er Jahren.

Rosi Rotkohl, eine Witwe und alleinerziehende Mutter flieht in den Wirren des peloponesischen Krieges in das Nachbarland Grabanien. Dort erlebt sie die menschenverachtenden Zustände im DRK-Flüchtlingslager.[Blablabla] Zum Schluß erfährt sie von einer Nachbarin, dass auch ihre jüngere Tochter von der Organmafia ermordet wurde und beschließt, ihrem Leben ein Ende zu setzen.

2. Das Leitthema der Geschichte ist die Ausgrenzung von Andersgläubigen (vgl. S.4 f.), der kulturelle Werteverfall (vgl. S.5), sowie die Benachteiligung der Frau (vgl. S. 13 ff.). [Blablabla] Auch von der rechtlichen Seite wird die Geschichte beleuchtet, und zwar in Form der Äußerungen des Rechtsanwalts (vgl. S.9 und S. 11). Es ist auch zu vermuten, dass der Autor eine Identifikation des Lesers mit Rosi anstrebt, da die gesamte Geschichte in der Ich-Form erzählt ist.

3. Ich kann aus meiner Erfahrung heraus nicht beurteilen, ob die Geschichte realistisch ist, da ich die damaligen Zustände in Grabanien nicht kenne. Ich sehe aber durchaus einige Parallelen zur heutigen Situation der Ausländer in Deutschland: [Blabla] Andererseits gibt es auch klare Unterschiede: [Blabla] Außerdem gibt es in Deutschland keine Organmafia. Insgesamt ist es daher schwer, ein eindeutiges Fazit zu formulieren.

Stell dir einfach vor, dass du einem Freund/einer Freundin erzählen sollst, worum es in der Geschichte geht. Wovon handelt der Text? Welche Botschaft transportiert er? Wie geht der Autor vor? Wie findest du die Geschichte, ist sie modern/aktuell? Und so weiter. Schreib einfach in deinen Worten alles auf, was dir an der Geschichte auffällt. Viel Erfolg morgen!

Hallo, Du hast morgen eine Interpretation zu einer Kurzgeschichte zu schreiben- dann rate ich Dir folgendes: 1. Zunächst geht es darum, die Handlung der Kurzgeschichte in anderen Worten wiederzugeben. Dabei sollte man den Autor und den Sachverhalt benennen. Gut ist immer, wenn man die Geschichte kategorisieren und mit anderen Geschichten, die einer ähnlichen Kategorie entstammen vergleichen kann: Ist es eine Parabel? Ist es eine Verwandlungsgeschichte? Ist es eine tragische, humorvolle Geschichte? Will sie den Leser etwas lehren? Lässt Sie den Leser fragend zurück? (ein Vergleich mit einer anderen Geschichte würde ich nur raten, wenn Dir Parallelen zu einer anderen Geschichte einfallen, wo du auch den Autor kennst!) 2.Dann solltest Du auf den Schreibstil eingehen: Wie ist die Geschichte geschrieben? Liest es sich flüssig, verwendet der Autor besondere Stile (Aliterationen, etc.) werden viele oder besondere Attribute eingesetzt? Sind die Sätze kurz oder lang? Entwickelt sich die Geschichte auf einen Höhepunkt hin? Wird Symbolsprache eingesetzt? Arbeitet der Autor mit Vergleichen? 3. Bezug der Geschichte zur Realität? Was bezweckt der Autor- wird ein Zustand oder eine Handlung dargestellt, die wünschenswert oder nicht wünschenswert ist? Will er uns etwas lehren oder will er einfach nur unterhalten? 4. Deine persönliche Meinung dazu: findest Du als Leser die Geschichte zum Nachdenken, aufwühlend? Unverständlich? Wann wurde die Geschichte geschrieben? Was waren damals die gesellschaftlichen Umstände? (Krieg, Hungersnot, Nachkriegszeit, Kampf ums Überleben, Überfluss, Römisches Reich...) Ist das ein historisches Thema, passt es in die heutige Zeit oder nicht? Tja, du siehtst, da gibt es eine ganze Menge. Wichtig ist, dass Du die Interpretation in einer sauberen Gliederung wieder gibst: Einleitung (Wiedergabe in anderen Worten, Nennung des Autors, Hauptteil (Analyse, Wie erzählt, welche Schlussfolgerungen, warum so und nicht anders) Schluss (Urteil, Empfehlung). Viel Erfolg

Das Ziel einer Interpretation ist, dass du dir SELBST Gedanken zu einem Text machst. Also versuch mal, ohne Google oder andere Meinungen zu arbeiten. Nur DEINE Meinung zählt, Interpretationen sind (in der Schule zumindest zum größten Teil) subjektiv und es sollte kein richtig und falsch geben. Mein Tipp ist, einfach loszulegen und alles aufzuschreiben was dir in den Kopf kommt - unabhängig ob du denkst dein Lehrer wird das gleiche denken. Vertrau deiner eigenen Meinung, du kannst das sicher!!

Jede Geschichte hat ja einen Hintergrund und wenn Du diesen erkennst, solltest Du Deine Ideen auf´s Papier bringen. Erst in Stichpunkten, alles was Dir einfällt und dann ordnen zu einem Text der Sinn macht. Das aber nur ganz grob von mir als Hinweis. Die Regeln hast Du ja hoffentlich mitbekommen!