in der schule muss ich ein Gedicht vortragen namens "hörst du wie die Brunnen rauschen"?

1 Antwort

 

Bei einem Gedicht kommt es mehr auf die Stimmung als auf den Inhalt an (im Gegensatz zur Ballade). Deshalb findet man meistens nur Ansätze eines Inhaltes bzw. einer Handlung.

Das lyrische Ich wendet sich an ein Du (vielleicht ein Freund) und fordert ihn auf, dem Rauschen der Brunnen und den Stimmen der Natur (Grillenzirpen) zu lauschen. Wenn er sich dem Lauschen ganz hingibt („Stille, stille“), dann geschehe Folgendes: Man versinkt in Träumen („Stirbt“ ist eine Metapher für „versinken“), man werde durch dieses Versinken in Träumen selig, die Wolken würden einen wiegen, der Mond würde dem Träumenden eine Schlaflied singen. Hier beginnt das typische „Romantisieren“ dieses (romantischen) Gedichtes, d.h. die Verwandlung der Wirklichkeit ins Irreale: man könne, wenn der Mond das Schlaflied singt, anfangen zu fliegen, denn der Traum verleihe einem Flügel, man werde bis zur Himmelsdecke fliegen und dort Sterne wie Blumen pflücken. Hier erreicht das Romantisieren seinen Höhepunkt.

Am Schluss fordert das Lyrische Ich den Träumenden auf, weiter zu schlafen, zu träumen und zu fliegen, es werde ihn bald schon aufwecken und dann sei es, das lyrische Ich, selbst glücklich; vermutlich, weil es sich von den glücklichen Träumen des Freundes berichten lässt.

Das ist der Inhalt. Jetzt muss die Interpretation folgen: was bedeutet das alles, das „Sternenpflücken“, die blaue Himmelsdecke, das Fliegen im Traum? u.a.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung