Im nebel von hermanhesse

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Diese Frage geht tiefer, als der Verstand erkennen könnte. Mit Herbst liegst du in gewissem Sinne nicht falsch. Es ist der Lebensabend eines Menschen, der in sich das Prinzip der Schöpfung ahnt. Säen – Blüte – Ernte – Tod. Vermutlich befand sich Hesse zwischen Ernte und Tod, als er dies erkannte. Diese Erkenntnis muß nicht unbedingt das Entstehungsjahr des Gedichtes sein – 1907-8.

Hesse – wie auch all die anderen Autoren – hat nicht für Kritiker geschrieben. Seine Werke wurden danach katalogisiert, um aus all diesen Schriftwerken die speziellen Autoren herauszufinden. Doch paßt der Schriftsteller selbst – in keine Schublade – nur seine Werke.

Man kann dieses Gedicht auf drei Ebenen betrachten.

1 Die Oberfläche zeigt den Ablauf des Geschehens

2 Die kausale Ebene sucht nach Motiven, die mit der oben genannten Handlung in Verbindung stehen könnten, oder offensichtlich erscheinen. Diese Ebene bedingt ein Nachdenken über Geschehenes.

3 Diese Ebene entzieht sich dem Verstand. Dort werden keine Gedanken benötigt, um das zu ahnen, was mit Worten nur angedeutet werden kann. Es ist die Gefühlswelt, welche mit dem Verstand nicht betreten werden kann. Der Verstand hat nur Worte über etwas, doch das Wort Banane ist nicht die Banane., und das Wort Trauer – ist nicht die Trauer.

Herzliche Grüße

Hermann Hesse  - (Gedicht, Hermann Hesse, IM NEBEL)

Frag ihn, ich weiß wo er liegt