Mein Onkel Thomas und ich haben uns schon immer gemocht. Er war 22, als ich geboren worden bin und hat keine Kinder, er hat mich immer wie eine Tochter behandelt.
Nur mein Vater setzte früher alles daran, dass ich mit meinem Onkel Thomas keinen Kontakt habe, weil Onkel Thomas angeheiratet ist, er heiratete die Schwester meine Mutter (von der er inzwischen geschieden ist) und dazu aus Ostdeutschland stammt - mein Vater mag Ostdeutsche nicht.
Er hat sogar versucht, an Geburtstagsfeiern, auf denen Onkel Thomas - wir verstanden uns schon immer top - auch zu Gast war, Thomas wegzujagen oder hat mich gepackt, ins Auto gesteckt und eingesperrt oder hinter dem Haus verprügelt, weil ich bei Onkel Thomas saß und wir über die Schule redeten und über Fußball. Einmal fuhr mein Vater mit mir, weil ich an einer Kommunion mit Onkel Thomas sprach, in den Wald, ließ mich aussteigen und fünf Kilometer im Regen zur Gaststätte zurück laufen, als Strafe. Wenn Onkel Thomas mir helfen wollte oder mit mir in den Ferien was unternahm, musste das immer heimlich geschehen. Mein Vater hätte mich grün und blau geschlagen, auch drohte er mir immer, dass mich das Kinderheim holt, wenn er rauskriegt, dass ich was mit "diesem blöden Ossi" unternehmen sollte.
Langsam arbeite ich alles mit Therapie auf und merke immer mehr, dass ich ohne Onkel Thomas vieles nicht überstanden hätte. Ich konnte immer auf ihn bauen, oft genug hat er mich auch in der Schulpause besucht, wenn er Pause in der Firma hatte und mir zugehört oder mir ein Eis mitgebracht oder mich in den Arm genommen, wenn ich ihm sagte, wie mich meine Mutter beleidigt und mein Vater verprügelt hat. Er fuhr mit mir zum Arzt, um Wunden zu behandeln, die mir durch meinen Vater zugefügt wurden, er war immer da und ist es heute noch.
Demnächst hat Onkel Thomas Geburtstag, ich möchte mich bei ihm für alle Liebe und alle Hilfe erkenntlich zeigen. Er hat mich zu Kaffee und Kuchen eingeladen, seine neue Frau, die auch eine ganz tolle und liebe Person ist, ist auch dabei und die Eltern von dieser Frau, die auch sehr sehr nette Menschen und herzlich sind.
Ich habe jeden Tag Kontakt mit ihm, er ist für mich stets der Vater gewesen, den ich mir gewünscht hätte. Obwohl meine Tante (habe zu ihr keinen Kontakt mehr) geschieden hat, sind Onkel Thomas und ich immer noch Onkel und Nichte. Ich habe aus meiner Familie nur zu ihm und zu meiner Omi noch immer Kontakt.
Habt ihr eine Idee, was ich tun könnte, das meine Dankbarkeit zu ihm ausdrückt? Es ist kein Runder (er wird 48), aber ich möchte mich einfach nur für alles bei ihm bedanken. Es soll ein persönliches Geschenk sein.
Danke, liebe Grüße!
Vera