Gefühlskälte, vorspielen falscher Emotionen
Guten Morgen,
ich habe folgendes und zwar grundsätzlich bin ich ein freundlicher Mensch halte anderen Menschen die Tür auf, trage Frauen die Taschen und Koffer am Bahnhof die Treppe hinauf halt rücksichtsvoll.
ich habe aber so "Seiten" an mir die mich zum nachdenken anregen und zwar ich lese jeden Tag die Zeitung und lese Artikel wie "Mutter bringt ihre 7 Jährige Tochter um" etc. und naja ich empfinde bei sowas kein Mitleid oder sonstige Emotionen. Es lässt mich kalt.
Auch in meiner Familie meiner Cousine wurden beide Kinder weggenommen vom Jugendamt sie saß weinend vor mir und das einzige was ich empfand war fast ein Grinsen. Sie ist, muss ich ehrlich zugeben in meinen Augen Asozial sie Klaut (auch innerhalb der Familie), Sie setzt Kinder in die Welt ohne dafür zu sorgen. Ich dachte einfach nur "das geschieht dir Recht".
Auch Interessiere ich mich einfach nicht was Fremde Menschen machen oder wie es Ihnen geht. Katastrophen aus dem Fernsehen wie Tsunamis oder Reaktorexplosionen da denke ich lediglich, dass ist euer Problem werdet damit fertig.
Auch sage ich solche sätze wie "das tut mir Leid für dich" oder "Das freut mich das du das geschafft hast" aber das sage ich nur weil ich den Leuten die mit mir sprechen nicht vor den Kopf stoßen möchte. Ich möchte immer einen möglichst guten und netten Eindruck hinterlassen, dabei Interessieren mich die Probleme anderer garnicht.
Das Ausschlaggebende weshalb ich mich an dieses Forum wende ist, dass meine Freundin, mit der ich 3 Jahre lang zusammen war, mich verlassen hat. Ich habe sie wirklich sehr geliebt und auch alles für sie getan. Nur das Problem ist es tut mir nicht ein bisschen weh. Bevor Schluss war mit der beziehung hatten wir erstmal eine Pause von 2 Wochen beschlossen. Wir haben uns trotzdem zwischendurch getroffen um schöne Dinge zu Unternehmen doch trotzdem sagt sie, sie hat keine gefühle mehr für mich. Naja anfangs in der Pause hab ich mir ja noch Gedanken gemacht aber jetzt lässt es mich völlig kalt. Normalerweise hat man Liebeskummer.
Ich bin 22 Jahre alt, hatte eine schöne Kindheit, habe eine "vernünftige" Erziehung genossen und ich bin sehr Pflichtbewusst was meine Arbeit angeht. Es ist nicht wie in anderen Fällen das ich mich schlaff fühle oder ich ein Egoist oder sonstiges bin.
Ich möchte von Leuten die deutlich mehr Lebenserfahrung als ich besitzen einen Rat haben ob das eine Phase nach der Pupertät ist oder ob andere sowas auch haben und es vielleicht einfach nur eine komische Art ist. Ich habe gelesen das sowas zu Depressionen führen kann und man mit solches nicht scherzt.
Also was sagt Ihr sollte ich Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen oder naja ist das ne Phase ?
Liebe Grüße
7 Antworten
Alexithymie dürfte das eigentlich nicht sein da du dich ja auch noch über einige Sachen amüsieren kannst. villt macht es eben dein Wesen aus. Nicht alle empfinden Dinge gleich, nur weil mir bsw der Welthunger egal ist so lange ich was zu essen hab bin ich doch auch kein schlechter Mensch oder?
Du bist nicht Kalt oder so.
Wenn du Gefiühlskalt wärst hättest du beispielsweise nie eine Freundin gehabt und Gedanken würdest du dir auch keine machen;-)
Kenn ich habe mir auch schon öfters gedanken gemacht. Mich Interresiert es nicht wenn die Kinder in Afrika nichts zu essen haben und ich das essen was ich nicht mehr mag einfach wegwerfe. Oder irgend eine Frau vergewaltigt wird und in Stücke geschnitten wird interresiert mich auch nicht.
Hast du das auch wenn jemand der dir Familiär nahe steht mit dir über die Probleme anderer sprechen möchte das du ihn mit antworten wie "was interessieren mich die anderen sollen sie doch sterben" reagierst? weil es dich einfach sogar schon aufregt das du dir sowas anhörst.
Moin. Also Du beschreibst Deine Probleme sehr genau und kommst irgendwie schon selbst auf ein für Dich eindeutiges Ergebnis. Du musst Dich jedoch grundsätzlich fragen, was "normal" bedeutet.
Ist es denn so "normal", dass man zwingend Liebeskummer haben muss? Vielleicht beweist Dir das, dass sie eben nicht die richtige für Dich ist. Die durch Medien propagierten und völlig stellenweise übertriebenen Inhalte kann man sich ebenfalls garnicht nahekommen lassen, weil man sich sonst nach spätestens einer Woche die Kugel geben würde. So schlecht wie z.B. TV die Menschen und die Gemeinschaft darstellt. (Dabei sind sie diejenigen mit der Doppelmoral).
Vielleicht bist Du ein Typ, der emotionale Befindlichkeiten eher für sich behält. Das ist völlig OK. Wenn es "Heulsusen" gibt, dann muss es auch das Gegenstück zu ihnen geben. Solange Du nicht zu einer Art Psychopathen wirst, der also z.B. ohne schlechtes Gewissen Menschen verletzen, geschweige umbringen könnte, solltest Du Dir nicht allzuviele Gedanken darüber machen. Aber das glaube ich in Deinem Fall weniger. Sonst würdest Du nämlich in Deinem Bekanntenkreis nichtmal Betroffenheit oder Mitgefühl mimen, sondern wesentlich ruppiger handeln.
Also: Mach Dich nicht verrückt und halte Dich noch weniger für dies. Normalität gibt es nicht. Gruß!!
Zitat: "...lese jeden Tag die Zeitung und lese Artikel wie "Mutter bringt ihre 7 Jährige Tochter um" etc. und naja ich empfinde bei sowas kein Mitleid oder sonstige Emotionen. Es lässt mich kalt." Frage dich, wenn es deine eigene Tochter wäre, würde dich das auch kalt lassen? Es muss Sachen geben die dich berühren. Ich denke Emotionen sind natürlich und menschlich. Du hast deine Freundin sehr geliebt, sagst du. Das ist doch ein Gefühlsausdruck. Hast du das wirklich so empfunden oder hast du das nur zu ihr gesagt, weil sie das hören wollte und dir selber was vorgemacht. Der Mensch ist auch ein "Gewohnheitstier". Ist vielleicht in deinem Umfeld schon ein lieber Mensch gestorben? Wenn ja, was hast du da empfunden. Hast du schon mal geweint? Rede mit jemanden darüber, der dich gut kennt, dem du dich anvertrauen kannst. Alles Gute!
Hört sich zwar heftig an, aber im Innerlich lüge ich mich immer selber an und sage "Ohh die armen, schade das sie gestorben ist." Doch in Echt inerresiert mich das 0%