Gedichtsinterpretation Günter Wallraff Hier und Dort
Hey, ich muss für Deutsch das Gedicht Hier und Dort interpretieren und finde es ziemlich schwierig. Ich finde irgendwie schon keinen richtigen Anfang. Wenn jemand von euch ein paar Tipps/Stichpunkte hätte, wäre das schon sehr hilfreich. Vielen Dank schonmal. :)
3 Antworten

hier freiheit
dort knechtschaft
hier wohlstand
dort armut
hier friedfertigkeit
dort kriegslüsternheit
hier liebe
dort hass
dort satan
hier gott
jenseits von hier
dann steht das eig rechts
hier gleichheit
dort ausbeutung
hier aufbau
dort zerfall
hier friedensherr
dort kriegstreiber
hier leben
dort tod
dort böse
hier gut
fernab von dort
und dann steht das in der mitte unter beiden und such ich mir nen fetzen land woich mich ansiedle ohne feste begriffe

wie genau das aussieht, kann man ja vielleicht erahnen auf dem Bild ;)

Das Gedicht hat W. als 18-jähriger geschrieben, und es heißt nicht "Hier und dort", sondern "Deutsche Teilung". Die linke Spalte (I.) bezieht sich auf das, was BRD-Medien über die DDR gesagt haben, die linke (II.)darauf, was DDR-Medien über die BRD sagten. Im dritten Teil des Gedchits (III.) schreibt W., er wünsche sich einen Ort, in dem man ohne feste Begriffe auskommt. Formal soll das eine dialektische Struktur suggerieren (These-Antithese-Synthese). Wallraff will damit, etwas naiy, wie so junge Autoren eben sind, ausdrücken, dass er die gängige Sprache der deutschen Teilung gern überwinden würde, um eine andere Ebene der Verständigung zu erreichen. Naiv daran ist, dass es sich bei der gegenseitigen Wahrnehmung von Ost und West eben nicht nur um ein Sprachproblem handelte, sondern dass die Begriffe handfeste Widersprüche repräsentierten.

Wenn du mir das Gedicht geben könntest, würde ich vielleicht auch helfen ;)