Gedicht vorstellen

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Vielleicht gefällt Dir das, es ist von Kristiane Albert-Wybranietz:

WAS MAN SO SAGT

Als sie lachte sagte man ihr, sie sei kindisch.

Also machte sie fortan ein erstes Gesicht.

Das Kind in ihr blieb, aber es durfte nicht lachen.

Als sie liebte, sagte man ihr, sie sei zu romantisch. Also lernte sie, sich realistischer zu zeigen.

Und verdrängte so manche Liebe.

Als sie reden wollte, sagte man ihr, darüber spreche man nicht. Also lernte sie zu schweigen. Die Fragen, die in ihr brannten, blieben ohne Antwort.

Als sie weinte, sagte man ihr, sie sei einfach zu weich. Also lernte sie, die Tränen zu unterdrücken. Sie weinte zwar nicht mehr, aber hart wurde sie nicht.

Als sie schrie, sagte man ihr, sie sei hyterisch. Also lernte sie, nur noch zu schreien, wenn niemand es hören konnte, oder sie schrie lautlos in sich hinein.

Als sie zu trinken begann, sagte man ihr, das löse ihre Probleme nicht. Sie solle eine Entziehungskur machen. Es war ihr egal, weil ihr schon so viel entzogen worden war.

Als sie wieder draußen war, sagte man, sie könne jetzt von vorn anfangen. Also tat sie, als begänne ein neues Leben. Arber wirklich leben konnte sie nicht mehr, sie hatte es verlernt.

Als sie ein Jahr später sich versteckt zu Tode gefixt hatte, sagte man gar nichts mehr. Und jeder für sich verrsuchte, leise das Unbehagen mit den Blumen ins Grab zu werfen.

Feuer und Eis von Robert Frost und Warum ein Stein nicht von selber singt würde ich empfehlen.

Was bei Lehrern gut ankommt und auch (meiner Meinung nach) ein sehr schönes Gedicht ist, ist "Der Zauberlehrling" von Goethe. Ich musste es damals für die Schule lernen. Lass dich nicht von der Menge länge abschrecken, dass ist garnicht so schwer zu lernen ;-)

http://www.unix-ag.uni-kl.de/~conrad/lyrics/zauber.html