Das Slots erklären?

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Bei PCs bzw. Mainboards gibt es zwei Anschlussmöglichkeiten für SSDs.

Das eine sind die SATA Anschlüsse. Hierüber lassen sich z.B. 2,5" SSDs oder auch klassiscche HDDs anschließen. Das SATA Protokoll ermöglicht eine Datenübertragung von bis zu ca. 550 MB/s, welches für SSDs nicht sehr schnell ist.

Bei B650 Mainboards wirst du 4 SATA Anschlüsse auf dem Mainboard haben. Je nach Mainboard Modell könnten es auch mehr oder weniger sein.

Dann gibt es noch den M.2 Slot, welcher diverse Protokolle unterstützt.

Der M.2 Slot unterstützt ebenfalls das SATA Protokoll. Die maximale Datenübertragung liegt wieder bei max. 550 MB/s. Der Vorteil von M.2 SSDs ist die kompakte Größe und der Wegfall von einer zusätzlichen Stromversorgung.

Ich hatte auf die Schnelle kein B650 Mainboard gefunden, welches das SATA Protokoll auf dem M.2 Slot unterstützt. SATA M.2 SSDs werden vermutlich nicht mit B650 Mainboards kompatibel sein!

Neben SATA unterstützt der M.2 Slot auch das NVMe Protokoll. NVMe nutzt PCI Express als Schnittstelle und kann damit viel höhere Datenübertragungen erreichen.

PCIe gibt es in verschiedenen Version wie z.B. PCIe 3.0, 4.0 und 5.0. Jede Version hat eine Unterschiedliche Bandbreite pro Lane (je höher die Version, desto schneller). Dazu unterstützt PCIe eine unterschiedliche Anzahl an Lanes. Je mehr Lanes, desto schneller. Der M.2 Slot unterstützt maximal 4 Lanes.

PCI Express ist abwärtskompatibel bei der Version und Lanes, sodass du dir hier keine Sorgen über die Kompatibilität machen musst. Es wird die größte gemeinsame Version und die maximale Anzahl an unterstützten Lanes genutzt.

PCIe 3.0 x4 (4 Lanes), welches viele günstige MVMe SSD nutzen, unterstützt eine maximale Bandbreite von ca. 3500 MB/s. PCIe 4.0 x4 würde 7000 MB/s unterstützen. Auch wenn so viel Daten übertragen werden könnten, muss der Speicher und der Controller auf der SSD es unterstützen. Die Lese- bzw. Schreibgeschwindigkeit wird i.d.R. darunter liegen. Die Werte sind bei der jeweiligen SSD angegeben.

Bei den meisten Mainboards wie auch bei B650 Mainboards, hast du einen M.2 Slot, der direkt mit der CPU verbunden ist. Hier werden die PCIe Lanes direkt von der CPU genommen, sodass der Chipsatz irrelevant ist. Bei B650 Mainboards kann es je nach Modell ein PCIe 4.0 x4 oder auch ein PCIe 5.0 x4 Slot.

Dazu gibt es bei B650 Mainboards noch ein oder auch zwei weitere M.2 Slots, welche mit dem Chipsatz verbunden sind. Die Anzahl variiert je nach Mainboard Modell. Diese Slots sind mit PCIe 4.0 x4 angebunden. Falls es ein ingesamt dritten M.2 Slot geben sollte, wird dieser die Lanes mit einem PCIe Slot auf dem Mainboard teilen. Das genaue Verhalten steht im Mainboard Handbuch.

Bei der Belegung der Slots würde ich zuerst den Slot nehmen, der direkt mit der CPU verbunden ist. Dieser Slot ist meistens direkt neben der CPU. Falls du jetzt bereits ein neue M.2 planst, die schneller ist, würde den CPU Slot für die zukünftige SSD frei halten. Du könntest auch nachträglich die Slots wechseln. Grundsätzlich ist die Wahl des Slots egal, sofern PCIe 5.0 nicht relevant ist.

PCIe 5.0 SSDs würde ich aktuell nicht kaufen, da sie sehr neu und teuer sind. Dazu gibt es kaum Vorteile in der Praxis.

Neben dem Stecker und dem Protokoll gibt es noch den Formfaktor der SSD. Der Formfaktor ist z.B. mit 2280 angeben und stellt die Abmessungen dar. Die 22 steht für 22mm in Breite (Seite des Anschlusses). Die 80 stellt die Länge von 80mm dar. Die Unterstützten Länge werden beim Mainboard z.B. so dargestellt: "2242/2260/2280".

Die meisten Desktop SSD nutzen eine Länge von 80mm, sodass du hier nur selten aufpassen musst.