Dacheindeckung: Seit wann gibt es die Konterlattung?

4 Antworten

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Die Fachregel von 1984 die besagt folgendes u.a. unter Punkt 2, Dachneigung: Bei Unterschreitung der RDN um mehr als 6° muß ein Unterdach angeordnet werden und die Zustimmung des Lieferwerkes eingeholt werden...Werden Dachziegel auf massige Unterkonstruktionen gedeckt, so ist ein mindestens 24 mm hoher Zwischenraum zwischen Lattung und Dachdeckung zu gewährleisten.

Im übrigen stand das so ähnlich schon in der Fachregel für Ziegeldächer von 1971, allerdings sprach man damals noch von Distanzhaltern für die Hinterlüftung von Ziegeldächern Damals war es Vorschrift, Distanzhalter von mindestens 24 mm zu verwenden, bei Dachneigungen von unter 22 ° sogar mit 30 mm.

Quelle: Regeln für Dachdeckungen mit Ziegeln, aufgestellt vom Zentralverband des DDH, Ausgabe Mai 1971, Nachdruck 1982

Ab einer Unterschreitung der Regeldachneigung von 12° wird ein regensicheres Unterdach erforderlich, bei ausgebauten Dachgeschossen ein wasserdichtes Unterdach. Bei einer Dachneigung von <10° sind keine Dachziegel oder Betondachsteine mehr zugelassen, auch wenn es einen Hersteller gibt, der dieses gern unterminieren würde. Fazit: Bei ausgebauten Dachgeschossen ist immer eine Zusatzmaßnahme im Sinne der Fachregel erforderlich. Bei der Konterlattung geht es nicht darum das die Pfannen halten sondern um die Hinterlüftung, das etwaiges Kondenzwasser schnell abtrocknet und nicht in die Dämmung eintritt . die Folie ist dampfdiffusionsoffen aber wassersicher (wassdicht ist was anders) ein durchhängen ist ein Mangel. Wie gesagt ist bei dieser geringen Neigung eine Verschalung mit Schweißbahn regensicher herzustellen, und keine Folie

Benyamin 
Fragesteller
 06.05.2013, 21:46

Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung!

Ich würde gerne wissen seit wann dies im Sinne der Fachregelung so gesehen wird... oder konkreter: War dies von 30 Jahren auch schon Fachregel?

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Wie willst du Dachziegel auf einem Dach mit Neigung befestigen, ohne dass eine Konterlattung angebracht wurde. Die Ziegel müssen doch einen Halt haben und dafür ist eben die Konterlattung notwendig. Zuerst wird die Unterspannbahn aufgebracht und darauf die Konterlattung. Danach wird eingedeckt. Das gab es nicht erst seit den 70er Jahren. Die Ziegel mussten auch schon früher halten und demzufolge gibt es die Konterlattung auch in der Vergangenheit.

Benyamin 
Fragesteller
 06.05.2013, 05:55

Ich meine nicht die gemeine Lattung für die Ziegel.

Konterlattung ist die Lattung, die parallel zu den Balken verläuft und die Latten für die Ziegel auf diesen montiert werden... und nach den "Anerkannten Regeln der Technik" zumindest bei Flachdächern unumgänglich sind

Da ich diese nicht habe und es immer wieder zu Durchfeuchtungen kommt, möchte ich gerne wissen, seit wann diese Technik zum Einsatz kommt.

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Dein Problem wird eher sein das 10° einfach zu flach für ein normales Ziegeldach ist. Selbst ein Flachdachziegel wird bei Starkregen überfordert sein.