Bester Bundespräsident bisher?
Hier kam gerade die Frage, wer bisher bester Bundeskanzler war. Da fiel mir ein, das man natürlich auch nach dem bisher besten Bundespräsidenten fragen kann.
Gibt ja so einige Dinge, die ein Bundespräsident beachten muss. Zum Beispiel die politische Neutralität, die allerdings schon ein wenig schwierig ist, wenn er gleichzeitig Mitglied einer Partei sein darf. Das haben aber meine Meinung nach alle bisherigen Bundespräsidenten recht gut hinbekommen.
Kleiner Witz von Walter Scheel (Bundespräsident von 1974 - 1979):
Der Bundespräsident besucht eine neu eröffnete Irrenanstalt. Er sieht sich um, ob auch alle Patienten menschenwürdig behandelt werden, redet mit dem einen oder anderen Patienten. Als er gerade wieder gehen will, fragt ihn einer der Patienten: "Was machen Sie beruflich?" "Ich bin Bundespräsident." "Genau so hat das bei mir auch angefangen."
3 Antworten
Eindeutig Richard von Weizsäcker. Ein Präsident, der es geschafft hat, Bürger zu mobilisieren. Als Regierender Bürgermeister von Berlin ist er eher blass geblieben.
Ich bin der Meinung, daß Walter Scheel der bisher beste BuPrä war. Er war volksnah, sozusagen Bundespräsident zum Anfassen - natürlich nur in übertragenem Sinn gemeint.
Er war jedenfalls sichtbar, im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern und -nachfolgern.
Wer auch immer nach ihm das Amt übernahm, hat sich lediglich als Frühstücksdirektor profiliert.
In der jüngsten Zeit ist festzustellen, daß der amtierende Bundespräsident außer dem Bestallen und Entlassen von Spitzenbeamten der Bundesregierung nichts weiter zu tun gedenkt. Die drohende Zerrissenheit der Nation scheint im Schloß Bellevue bisher nicht wahrgenommen worden zu sein.
Bundesregierungen kommen und gehen und sind schon ihren parteipolitischen Abhängigkeiten denkbar ungeeignet, an einer Einigung der Nation mitzuwirken. Das wäre eine Aufgabe für den Bundespräsidenten. Aber von ihm kommt nichts.
Brauchen wir so einen "Präsidenten" wirklich?
Als ersten nenne ich Heinemann, gefolgt von Weizsäcker. Beide haben im engen Rahmen Beschränkungen der politischen Meinungsaussage offen auch unbequeme Ansichten geäußert. Vielleicht sollte man auch noch Herzog nennen.