Alternativer Compoundbogen? Pfeil von Rechts auflegen bei RH Bogen?

3 Antworten

Das ist eine schwierige Frage, evtl. rufst Du dort mal an und fragst nach. http://www.bogensportwelt.de/

Persönlich würde ich beim traditionellen Langbogen bleiben und "über Hand" ohne Pfeilauflage schießen. Bogen ohne Bogenfenster, dazu einen Pfeilköcher für die Wurfarme aufsetzen.

Hallo Bogenfreund, ich habe genau das gleiche Problem. Rechts auflegen als Rechtshänder fühlt sich einfach besser und effizienter an. Die Dame in dem Video schießt zwar recht schnell aber sie hält die rechte Hand komplett andersrum (Daumen nach unten) um schnell auflegen zu können. Hast du mittlerweile eine gute Lösung für unser Problem gefunden?

Hallo Ihsasum,

mit diesem "Problem" wirst du praktisch keinen anderen Bogenschützen finden, das behaupte ich einfach mal. Kein Schütze der etwas von Pfeilphysik versteht, würde bei einem RH-Bogen mit einem Bogenfenster einen Pfeil auf rechts legen. Die Verwindungen die ein Pfeil macht, bis die Federn die Pfeilauflage passieren, verbieten das einfach. Bei einem runden Griffbreich ist das natürlich machbar, da gibt es keine RH oder LH-Bögen.

Bei Compoundbögen im Billigstsegment werden mal schnell Recurvemittelteile zum Compound umfunktioniert, d.h. es gibt nur das Bogenfenster. Da findet man die gleichen Pfeilauflagen wie bei einem reinen Recurve. Da das schnelle Schießen immer ohne Release stattfindet, wird das Pfeilparadoxum hier ebenso auftreten. Deshalb ist bei RH auf Pfeil links zu achten, bei LH auf Pfeil rechts. Da wird auch nichts am Griff umgebaut werden können, das Bogenfenster ist da und gibt die Bedingungen vor. Eigentlich sind Compounds zum Schnellschießen eigentlich gar nicht geeignet.

Warum trifft man dann eigentlich noch (halbwegs)? Weil Schnellschützen diese (eigentlich katastrophalen) Schussbedingungen mit einer anderen Zielrichtung ausgleichen. Murks wird eigentlich durch Murks wieder ausgeglichen, was bei Profis durchaus funktionieren kann. Mit einem Visier auf den Punkt gezielt, würde so kein Pfeil treffen.

Im übrigen habe ich hier ein Beispiel von einer Schnellschützin, die den Pfeil auf der richtigen Seite hat, funktioniert anscheinend auch. Sie hat mit Problem der Pfeilphsik nicht zu kämpfen. Aber da du es ablehnst, deinen Stil zu korrigieren . . . . . 

https://youtube.com/watch?v=1o9RGnujlkI


Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 13 Jahre Bogensport, 9 Jahre Vereinstrainer (Lizenz)
Ihsasum 
Fragesteller
 22.03.2017, 09:24

Danke für die detaillierte Antwort, jedoch sehe ich auf dem ersten Blick bei dieser Technik das sie nur mit einem Rückenköcher funktioniert. Da ich sehr viel aus der Bewegung schieße kommt das für mich nicht in frage dadurch das ich die Pfeile in der selben Hand halte mit der ich die Sehne ziehe. Hier wird hoffentlich eingesehen das dies durch die Arme nicht möglich ist. Ich glaube auch nicht das ich etwas an meiner (oder eher die von Lars Andersen) Technik korrigieren muss da ich damit in der Lage bin aus allen Winkeln zu schießen ohne das Pfeile aus meinem Köcher fallen (würde gerne sehen wie diese Frau zB Kopfüber schießt aus dem Rennen und oder aus dem Sprung) ich sage auch hiermit nicht das es das Ultimatum an schieß Kunst ist oder das alle so schießen müssen. Nur das es mir keinen Spaß macht immer aus dem Stand ohne jegliche Bewegung (sowie Bewegungsmöglichkeiten: Pfeile die aus dem Köcher fallen, an Gegenständen hängen bleiben etc) auf ein Ziel zu schießen. Nur ich gern die Unterstützung des Compound hätte da ich ja damit nicht das volle Gewicht ziehen müsste. Schieße momentan mit nem 50 lbs Langbogen und habe halt bemerkt das meine "Stunts" mit höherer Zugkraft wesentlich schwieriger werden. Da es auch keine Köcher Art gibt mit der die Pfeile immer egal ob kopfüber, bei einem Salto oder Vault über einen Baumstamm im Köcher bleiben und beim Abrollen höchst wahrscheinlich brechen, sehe ich nicht wie mir das schießen durch die Arme oder "richtige Seite" einen Vorteil sowie Unterstützung bei meinem Unterfangen bietet.
Wer mir wiederum das Gegenteil beweisen kann das dies alles als RH von Links möglich ist und dabei Pfeile in der Sehnenhand zu halten möge mir bitte ein Video davon schicken.

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Ihsasum 
Fragesteller
 22.03.2017, 09:34

Hinzufügen möchte ich noch das das Archers Paradox hier mal meine Sorge sein soll, da die Seite mit der man schießt keinen Einfluss darauf hat und das ich nach Möglichkeiten mit dem Compound gefragt habe da er wesentlich kleiner ist jedoch vergleichbare wenn nicht sogar mehr Power hat. Beim Griff meinte ich nur wirklich den Teil des Griffes die meine Bogen haltende Hand berührt da sich ein LH Bogen in der linken Hand unangenehm anfühlt und nicht so griffig ist. Sowie der Bogen mir beim ziehen leicht nach oben rutscht.

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Bogenfreund  22.03.2017, 10:54
@Ihsasum

Klar, ein LH-Griff passt nicht für rechts und umgekehrt. Da der Recurve- und Compoundbogen auch nicht mit der kompletten Hand gefasst wird, sind die Griffe in ihrer Form jeweils entsprechend darauf abgestimmt.

Bei den Auswirkungen der Art des Bogenfensters auf das Pfeilparadoxum auf liegst du daneben. Das hat sehr wohl Einfluss. Die Innenfläche der Zughand muss immer vom Bogen weg zeigen (Rollrichtung der Bogensehne um die Finger herum). Nur dann ist ein Pfeil in der Lage, sich berührungsfrei um den Bogen herum zu winden, einen korrekten Spinewert und sauberes Lösen voraus gesetzt.

Aber gut, wie gesagt, bei Schießen ohne Visier kann vieles durch eine "instinktive" Gegen-Haltung ausgeglichen werden. Daher erscheinen viele Schießfehler als nicht so schlimm, werden als solche oft gar nicht wahrgenommen.

Ein Compound ist zum Schnellschießen kaum geeignet, da es hier einen fest definierten Auszug gibt, den es zu erreichen gilt. Er wird immer bis an "die Wand" gezogen. Beim Schnellschießen wie Andersson ist das nicht der Fall, er hat oft nur kurze und völlig unterschiedliche Auszüge, wie es die Situation eben erfordert. Das würde er niemals mit einem Compound hinbekommen. Auch ein hohes Zuggewicht wird für diese Aktionen nur nachteilig sein.

Im übrigen weiß ich, dass er für seine Tricks und Filme unendlich viele Fehlschüsse in Kauf nimmt, bis so ein zusammen geschnittener Film toll aussieht. Das wäre niemals meine Art zu schießen.

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Ihsasum 
Fragesteller
 22.03.2017, 20:36

Naja gut dann muss ich dem Wohl ins Auge blicken. Ja mit der Zeit hat man halt raus wie sich seine Pfeile verhalten. Aber ich hab wirklich schon Beweisvideos gesehen die Wiederlegen das die Seite einen Unterschied macht. Der Pfeil fliegt einfach etwas weiter nach Rechts das ist alles. Ich war für ne Ordentliche Zeit Soldat und kann hier zu nur sagen : Egal ob Armbrust Bogen P8 G36 oder MP4 wenn du weisst wo die Waffe beim schießen trifft ist sie eingeschossen ^^

Da du der einzige bist der sich (wenn  auch sehr kritisch,aber besser als ja Kauf dies und 600€ pfutsch) was wäre deine Einschätzung hierfür mit einem Oneida Kestrel ist ja nicht zu bekommen aber nen Osprey wäre für mich zu nem ordentlichen Preis zu bekommen.
Habe mir heute auch Griffe angeschaut welche in der Hand gehalten mit dem richtigen Handschuh merke ich den Unterschied kaum. Außerdem wäre ja bei einem Bogenfenster die ganze Diskussion mit dem Paradox hinfällig.
Aber jetzt mal abgesehen davon das wir komplett unterschiedlich schießen. Kennst du jemand mit nem Oneida Bogen verhält sich der vielleicht etwas anders?

Aber nochmal danke für dein Interesse :)

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Bogenfreund  23.03.2017, 06:48
@Ihsasum

lt. den Videos fliegt der Pfeil nur etwas weiter rechts? Ha ha,  ja, er schlägt halt an. Auch wenn man gegenhalten kann, ideal ist was anderes. Besonders störend ist, dass die Abweichung auf 10m z.B. 30cm ausmacht, auf 20m aber schon z.B. 1m usw. Das ist auch mit intuitiven Schießen absolut nervig, diese Abweichungen kommen ja zu den sowieso üblichen Streuungen noch dazu.

Wir haben zwar einige Compounder im Verein, aber einen Oneida-Schütze ist nicht darunter. Das dürfte auch extrem selten vorkommen, ist halt ein Exot.

Den Osprey (kannte ich noch nicht) scheint ja ähnlicher Bauart zu sein. Für dein Schnellschießen sind diese Bögen m.E. nicht geeignet, hier ist die Rollen-Umlenktechnik keine gute Wahl. Diese habe die von mir beschriebene Auszugsbegrenzung, diese wirst du nicht erreichen. Ab einer bestimmten Auszugslänge fängt auch die Zuggewichtsreduktion an, dazu müssen so ca. 2/3 des Auszugs bewältigt werden. Zumindest vermute ich stark, dass auch diese Bauform wegen der Rollentechnik dieses LetOff hat.

Das Pfeilparadoxum gilt aber bei diesem Bogen genauso wie bei einem normalen Recurve. Nur ein Compound, der mit einem Release geschossen wird, bleibt davon verschont (https://www.google.de/search?q=bogen+osprey&hl=de&pws=0&tbm=isch&imgil=dbWP5iSjvkVhtM%253A%253Bufa4KBYImwKN1M%253Bhttp%25253A%25252F%25252Fandi-heitzer.de%25252Fbogensport%25252Foneida-osprey%25252F&source=iu&pf=m&fir=dbWP5iSjvkVhtM%253A%252Cufa4KBYImwKN1M%252C\_&usg=\_\_D-ai5Whs7ppOcnsikvJH6bb-IeE%3D&biw=1305&bih=742&ved=0ahUKEwiD3cy-8-vSAhWHVhQKHTuzCFQQyjcIQA&ei=Ll7TWIOOB4etUbvmoqAF#imgrc=yGhGYNhOwuaVoM:  

Das Release gibt die Sehne ohne jede Seitenschwingung frei, sie beschleunigt gradlinig nach vorn. Genau das bringt dem Compound den Großteil seines Prazionsvorteils. Bei allen per Hand gehaltenen Sehnen wirkt das Paradoxum, völlig unabhängig von der Bogenart, und hier braucht es (eigentlich ;-)  ) das seitenrichtige Bogenfenster. Nur bei runden Bogenquerschnitt muss es auch so gehen, mit den bekannten Problemen. Da braucht es eine besondes sorgfältige Pfeilabstimmung, um diesen Effekt zumindest zu reduzieren.

Schieße am besten erst Probe, wenn möglich. Wenn das schnelle Schießen damit klappt, wäre das dann kein Risiko. Aber blind kaufen? Hmm, doch ein Risiko . . .   Viel Glück.

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Ihsasum 
Fragesteller
 22.03.2017, 21:52

*Interesse ^^

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Pauli010  05.02.2019, 20:13
@Ihsasum

Also, wie ich das jetzt nach 2 Jahren lese, macht mir dein Statement den Eindruck, du weißt sowieso alles besser, auch wenn man dir was erklärt und helfen will. Mit dem deiner Meinung hinfälligen Paradox hast du schon deswegen Unrecht, weil du nicht mal die Zusammenhänge Pfeilflug und Sehnen-Entspannung verstehst.

Die Sehne entspannt sich mittig von beiden Nocken der Wurfarme in Richtung Griff und der Pfeil wird stets rechts oder links des Griffes ausgeworfen, bekommt also eine seitliche Bewegung mit.

Wenn du dir nachfolgende Filme ansiehst (Österreicher gegen Chinesin), so wirst du in der Zeitlupe ganz deutlich das Nachschwingen des Pfeils erkennen.

Schnellschießende Reiter (1 Schuss pro Sekunde), Griffhand links, Schusshand rechts entnehmen den Pfeilvorrat aus der Griffhand links mit der rechten Hand und legen rechts auf - Longbow.

Mein Resumée: wenn du es besser kannst, dann sei zufrieden und handle nach deinem Gutdünken; nicht jeder muss sich einer 'Norm' beugen.

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