Achterbahn schmerzhaft?
Vielleicht kennen diesen Achterbahntyp auch manche von euch und zwar sind es diese Achterbahnen wo die Züge von unten an der Schiene hängen wie zum Beispiel Iron Claw aus dem Movie Park in Deutschland oder Blue Tornado im Gardaland Bulgarien
Meine Frage ist es nun da ich in Kommentaren bei onride reviews von diesen Bahnen so oft lese das Leute sich über Kopfschmerzen und Ohrenschmerzen beklagen nachdem sie diese Bahnen selber gefahren sind ob dies damit zusammen hängt das dieser Achterbahntyp schon sehr alt ist oder ob das Unternehmen die diese Achterbahntypen baut kein Geld investiert diese wieder auf Vordermann zu bringen oder ob diese Personen die sich beklagen einfach überempfindlich sind
2 Antworten
Bei diesen Achterbahnen handelt es sich um einen Suspended Looping Coaster vom niederländischen Hersteller Vekoma. Dieses Modell gibt es seit 1994, die meisten dieser Achterbahnen sind also in der Tat mit 20-30 Jahren relativ alt. Einige Parks haben zwischenzeitlich neue Züge installiert, aber selbst damit ist es noch eine recht ruppige Fahrt.
Vor allem damals war Vekoma als eher günstiger Hersteller bekannt. Die meisten Bahnen, die sie verkauft haben, waren "von der Stange", also fertige Entwürfe, die man einfach in den Park stellen konnte. Deshalb sieht man dieses Achterbahn-Modell auch in vielen Parks in der gleichen Ausführung. Man muss aber auch dazu sagen, dass Vekoma nie an sicherheitsrelevanten Stellen gespart hat, auch wenn sie den Preis niedrig halten wollten. Dass noch so viele alte Vekoma-Bahnen in Betrieb sind, spricht dafür, dass sie auch nach so vielen Jahren bei korrekter Wartung noch zuverlässig laufen.
Wo eben doch eher gespart wurde, war am Layout-Design und Fahrkomfort. Letzterer war schon damals nicht besonders gut und schlechter als bei anderen Herstellern. Ein Problem sind und waren auch die Schulterbügel, die bei den SLCs aus relativ hartem Material waren, was eben im Zusammenspiel mit den ruppigen Fahreigenschaften dazu führt, dass die Fahrgäste sich die Köpfe und Ohren links und rechts an den Schulterbügel anschlagen. Die neueren SLC-Züge haben keine Schulterbügel mehr, sondern nur noch einen Schoßbügel mit Gummiriemen, die über die Schulter gehen. Damit schlägt man sich den Kopf nicht mehr an - aber bei den meisten SLCs ist es trotzdem noch eine recht holprige Fahrt.
Unter Achterbahn-Fans sind SLCs ziemlich verhasst, und es gibt nur wenige, die die Fahrt genießen können. Man muss sehr unempfindlich sein, um mit den schlechten Fahreigenschaften kein Problem zu haben.
Dass SLCs so fahren, wie sie fahren, liegt also nicht an schlechter Pflege, sondern dass beim Bau eben Vekoma und kein anderer Hersteller gewählt wurde.
Bolliger & Mabillard (B&M) hat damals auch schon "Inverted Coasters" gebaut, also Achterbahnen, die unter der Schiene hängen. Und die von B&M hatten auch damals schon deutlich bessere Fahreigenschaften. Black Mamba im Phantasialand ist beispielsweise ein B&M Inverted Coaster. Die ist von 2004, aber fährt sich auch heute noch einwandfrei. Hat aber mit Sicherheit deutlich mehr gekostet als so ein SLC, das konnte sich nicht jeder Park leisten.
Und noch ein Fun Fact am Rande:
Auch wenn Vekoma früher solche Rumpelkisten gebaut hat, hat sich die Firma seitdem deutlich weiterentwickelt. Mittlerweile gehören sie zu den besten Achterbahn-Herstellern, die Bahnen mit guten Fahreigenschaften und spaßigen Layouts bauen. Der SLC wurde durch den STC (Suspended Thrill Coaster) abgelöst, der einen sehr guten Fahrkomfort bietet. Hier ein Beispiel, da sieht und hört man direkt, wie viel ruhiger diese Bahn fährt:
https://www.youtube.com/watch?v=e8GO_xTCWv0
Zum Vergleich nochmal ein alter SLC:
Diese Achterbahn-Modelle ( nicht alle die unter der Schiene hängen) heißen SLC und wurden von Vekoma gefertigt.
Sie sind schon etwas älter, aber was sie so "beschissen" zu fahren macht ist, dass der Hersteller zum Zeitpunkt des Baues mehr auf Quantität statt auf Qualität achtete. Man hatte Achterbahnmodelle mit gleicher Streckenführung für vergleichsweise wenig Geld angeboten, was allerdings Abzüge bei der Qualität, also auch der Geschmeidigkeit der Schienen oder der Komfort der Sicherheitsbügel.
Teilweise haben einzelne Parks die Achterbahn retracken lassen (also die Schienen austauschen) was einige angenehmer zu fahren macht und andere weniger.