Hallo wickie55!
Ich erkläre es dir mal für ganz Dumme, nicht das du dumm bist, aber da das für die Schule ist, wird dir jede weitere Information die ich dir geben würde bzw. geben könnte nur verwirren. Also geb ich dir einfach einen schnell Abriss über Kommunismus, Marxismus und Stalinismus.
Fangen wir mit dem Marxismus an.
Karl Marx ist mehr oder weniger der Erfinder der Idee des Kommunismuses (sry Engels), des Klassenkampfes und des marxistischen Geschichtsbildes.
Alles was dem Gehirn von Karl Marx entspringt und zu einer einzigen Idiologie von ihm vermengt wurde bezeichnen wir als Marxismus. Sprich Marxismus= Die Ideen bzw. die Idiologie des Karl Marx.
Die Grundidee von Karl Marx ist einfach. Die Welt der Menschen wird geprägt von Sozialenstrukturen in der die Akteure mehr oder weniger alle arm und schwach oder reich und oder mächtig sind. Das zieht sich nach Karl Marx durch die gesamte Geschichte der Menschheit, einfach ausgedrückt .
Logischerweise gibt es in den sozialen Strukturen der Menschen Entwicklungen sprich Veränderungen. Nach Karl Marx hängt die Gesellschaft sprich die Sozialstruktur der Menschen grob davon ab welche Wirtschaftsform gerade herrcht. Sprich Sklavenwirtschaft(Antike), Feudalismus(Mittelalter), Merkantilismus (Neuzeit) und Kapitalismus bzw. freie Marktwirtschaft ( ca. ab dem 19.Jahrhundert, sprich in der Zeit wo Marx gelebt hat). Das sind grob die Zeitalter im marxistischen Geschichtsbild, sie orientieren sich daran in welcher Wirtschaftform und damit nach marxistischer Logik auch in welcher Geselllschaftstruktur die Menschen organisiert sind.
Das ist die Grundprämisse im Marxismus.
Wirtschaft bedingt Gesellschaft.
Karl Marx hat dann richtig beobachtet das die Menschen in seiner Zeit aufgrund der Industrialisierung verarmen bzw. ihre bisherrige Lebensgrundlage verlieren. Weil das Handwerk als solches obsolet bzw. ineffizent wird. In einer Welt in der allein der Profit zählt, sprich im Kapitalismus, kann ein Geschäft das ineffizent ist nicht gegen ein Geschäft bestehen das effizenter ist. Es geht zu Grunde und der Inhaber dieses Geschäfts verarmt.
Der Grund ist das die Industrialisierung es ermöglicht mit Maschinen die Arbeit von Menschen zu ersetzen. Heißt wo früher Menschen Hemden und Hosen, Waffen und Kanonen, Ziegel und Stahl von Hand hergestellt haben tun dies nun Maschinen. Die Maschinen produzieren dabei in kürzere Zeit Waren in größeren Mengen und in besserer Qualität. Gleichzeitig ersetzen die Maschinen die Arbeitskraft von unzähligen Menschen. Das gleiche in der Landwirtschaft. Die Fortschritte in der Technik machen es möglich das man weniger Menschen benötigt um die gleiche Menge an Nahrungsmittel zu produzieren. Gleichzeitig werden damit jedoch unzählige Arbeitskräfte bzw. Plätze obsolet sprich unnötig. Man brauch sie schlicht nicht mehr, sie Kosten nur noch und bringen nichts ein. Also werden sie abgebaut.
Die gesamte Lebensgrundlage von unzähligen Menschen wird durch die Industrialisierung zerstört indem sie unprofittabel gemacht wurden und da in der freien Marktwirschaft allein Profit und damit Effizenz zählt, bedeutet unproftitabel das es nicht überleben kann. Menschen verlieren deswegen Haus und Hof, Besitz und Vermögen, Geschäft und Zunft.
Viele verarmen und die neuen Reichen sind diejenigen die, die Produktionsmittel sprich die Fabriken und Maschinen besitzen.
Die Massen haben, so hat Karl Marx es beobachtet, nichts mehr von dem sie Leben könnten, kein Besitz und auch kein eigenes Geschäft. Ihnen bleibt allein ihr Körper, ihr Verstand also ihre pure physische Arbeitskraft die sie den Fabrikbesitzern verkaufen müssen um zu überleben.
Diese verarmten Massen die ihre reine Arbeitskraft verkaufen müssen um zu überleben nennt man im Marxismus Proletariat. Alle anderen Menschen, also mitteltständische Bürger bis hin zu den superreichen Industriellen, bezeichnet man im Marixmus zusammengefasst als Bourgeoisie.
Karl Marx hat also 2. Dinge beobachtet bzw. festgestellt.
1. Es gibt eine große Masse von Menschen die nichts besitzt außer ihre reine Arbeitskraft.
2. Es gibt den Rest der alles besitzt.
Karl Marx ging von diesen krassen Gegensätzen aus und hat postuliert das er unhaltbar ist. Es ist nach Karl Marx unhaltbar das ein Großteil der Menschen nichts besitzt und der Rest mehr oder weniger alles besitzt.
Wichtig ist hier zu betonen das mit Besitz die Produktionsmittel gemeint sind. Sprich die Maschinen, Werke und Werkzeuge mit denen die Gesellschaft bzw. die Wirtschaft betrieben wird. Dazu gehört auch Landbesitz, da man logischerweise Land benötigt um Lebensmittel anzubauen.
Dieser große Unterschied zwischen den beiden Klassen wird nach Karl Marx eines Tages aufgelöst, indem die unterdrückte besitzlose Klasse des Proletariats die besitzende Klasse der Bourgeoisie stürzt und die Produktionsmittel selber für sich beansprucht. Das nennt der Marxist Klassenkampf. Unten kämpft gegen Oben, Oben gegen Unten, Arm gegen Reich, Reich gegen Arm. Proletariat vs Bourgeoisie
Praktisch und bildlich ausgedrückt heißt das, dass die die Arbeiter der Fabrik nicht mehr Angestellte des Fabrikbesitzers sind, sondern das sie nun selbst die Fabrik besitzen indem sie sich die Fabrik einfach nehmen.
Man muss sich vorstellen ca. 90% der Menschen gehören zum Proletariat der Rest ist Bourgeoisie. Die besitzende Klasse der Bourgeoisie hätte keine Chance gegen die besitzlose Klasse, sollte die sich gegen sie Wenden.
Das sie das tut, das hat Karl Marx postuliert. Das ist die sogenannte sozialistische, kommunistische oder auch proletarische Revolution bzw. auch Weltrevolution. Wie man es auch nennen mag.
Diese hypothetische Revolution der Besitzlosen gegen die Besitzer führt zur Diktatur des Proletariats. Sprich die besitzlosen Proletarier herrchen jetzt über die Bourgeoisie. Die Masse entreißt der Bourgeoisie die Produktionsmittel und verwaltet sie nun selbst.
Diese Diktatur des Proletariats bzw. bezeichnen wir als Sozialismus.
Sozialismus= Diktatur des Proletariats.
Der Sozialismus ist nach Marx eine Übergangsphase. Nur eine Phase. In dieser Phase werden die Klassenunterschiede ausgelöscht, indem die Produktionsmittel vergesellschaftet und die vorherrige Bourgeoisie in die Masse integriert wird.
Sprich in dieser Phase wird alles gleich gemacht. Besitz, Stellung und Rang.
Der Kommunismus ist dann das was nach dem Sozialismus kommt. Du kannst dir das so vorstellen. Die Raube ist die Welt wie Marx sie gesehen hat. Arm und Reich stehen sich gegenüber. Wenn die Raube sich verpuppt befindet sich die Welt im Sozialismus und wenn die Raube zum Schmetterling wird so befindet sie sich im Kommunismus.
Im Kommunismus dann existieren keine Klassen mehr, alle Unterschiede wurden gänzlich abgeschafft und jedem gehört technisch gesehen alles. Alles soll dann mehr oder weniger organisch zusammen arbeiten. Jeder bekommt das was er brauch, jeder nach seinen Bedürfnissen, niemand steht über den anderen.
Technisch gesehen ist der Kommunismus eine Utopie in der alle glücklich damit sind das sie gleich sind und in der jeder für jeden arbeitet und jeder seinen Teil beiträgt. Vergleich mit einem Ameisenstaat, nur das es im Kommunismus keine Hierarchie gibt. Alles ist perfekt gleich, alles arbeitet zusammen. Das ist der Kommunismus.Das ist der Marxismus.
Die gesamte Ideenwelt bezeichnet man als Marxismus. All das ist Marxismus, es ist die grundlegende Theorie wie nach Karl Marx die Welt ist, wie sie sein wird und was noch alles passieren wird.
Was ist nun Stalinismus bzw. Leninismus?
Das kann man ganz einfach erklären. Stalinismus bzw. Leninismus ist praktischer Marxismus.
Denn wie Theorien es nun mal an sich haben, sie funktionieren nicht immer in der Realität. Wie sollen die Proletarier ihren Kampf, ihre Revolution starten? Wie sollen sie sich organisieren und wie organisieren sie dann die Diktatur des Proletariats, wie soll sie eigentlich genau aussehen und was genau machen wir dann eigentlich, wenn das Proletariat herrcht? Das sind die Fragen die Lenin beantworten wollte.
Lenin hat Marx genommen und gesagt. "Die besitzlose Klasse des Proletariats wird nicht von alleine aufstehen und gegen die besitzende Klasse der
Bourgeoisie kämpfen". Sei es nun Mangel an Kampfgeist, an Organisiation oder schlicht an Ideen.
Lenin hat daher die Idee der Partei entworfen, der Kaderpartei. Die Partei ist die Elite des Proletariats, ihre intellektuelle und kämpferische Speerspitze. Nach Lenin muss die Partei den Kampf für das Proletariat aufnehmen indem sie die Bourgeoisie bekämpft und das Proletariat für die Sache des Klassenkampfes gewinnt. Sprich die Partei ist dazu da für die Masse zu kämpfen und der Masse zu sagen das überhaupt ein Kampf stattfindet, der für ihre Freiheit ist und das sie bitte doch daran teilnehmen sollte.
Hat die Partei dann mit dem Proletariat den Klassenkampf gewonnen, so organisiert die Partei als Speerspitze die Umwandlung der Gesellschaft im Sozialismus zum Kommunismus.
Das ist mehr oder weniger die theoretische Grundlage der KPdSU.
Wichtig ist anzumerken das Russland Anfang des 20.Jahrhunderts nach den Kriterien von Karl Marx noch nicht bereit war für die Diktatur des Proletariats, das Proletariat dort war noch zu klein bzw. es gab noch zu viele Menschen die noch etwas Besitz hatten, wenn auch nicht unbedingt viel.
Lenin hat dann gesagt. Alle armen Menschen sind Proletarier bzw. auf den besten Weg welche zu werden. Sprich der Bauer von Heute ist der Proletarier von Morgen, weil nach Marx das ja eine natürliche Entwicklung ist. So kann, so meinte Lenin, der Bauer von Heute auch ein Mitglied des Proletariats und damit ein Kämpfer für den Klassenkampf sein. Frei nach dem Motto. Wenn du später sowieso zu uns gehörst, dann gehörst du jetzt technisch gesehen auch schon zu uns und kannst auch mit uns kämpfen.
Das ist mehr oder weniger Lenins Beitrag zu dem Thema. Wie kämpfen wir, durch die Partei, wer kämpft mit uns, das Proletariat und der kleine Bauer und damit der Prolet von Morgen.
Dann starb Lenin und die Partei verlor ihren Anführer. Es gab nun zwei grundlegende Strömungen innerhalb der KPdSU. Einmal gab es Stalin der die Idee vom "Sozialismus in einem Land" vertrat und Trotzki der ein Verfechter der "Idee von der sozialistischen Weltrevolution" war.
Was genau das ist?
Nun Proleten gab es in jedem industrialisierten Land , also muss man auch im jedem dieser Länder die Revolution starten bzw. den Klassenkampf beginnen. Was macht man da als Land in der dieser Kampf schon gekämpft und gewonnen wurde,während die proletarischen Brüder noch in Knechtschaft leben? Zu schauen? Sicher nicht! Aber was genau tun wir jetzt?
Trotzki meinte nun wir müssen die Weltrevolution sofort starten. Wir haben in Russland gewonnen, wir werden auch überall sonst gewinnen. Alles auf eine Karte, in jedem Land die Kommunisten unterstützen, die Welt in Flammen setzen Jetzt sofort und das Proletariat zum Sieg führen und die Diktatur des Proletariats auf der ganzen Welt durchsetzen. Das war mehr oder weniger seine Idee.
Stalin dagegen hat gesagt. Ja die Proletarier leben überall noch in Knechtschaft, aber sie sind noch nicht in ausreichender Zahl aufgeklärt über ihren Zustand und den Kampf den sie zu führen haben. Wenn wir jetzt den vollen Krieg gegen die Bourgeoisie führen, werden wir verlieren, weil sie nicht wissen das wir 1. die guten sind und 2. weil wir selbst als einzig wahres sozialistisches Land noch zu schwach sind.
Stalin hat sich durchgesetzt und damit der "Sozialismus in einem Land".
"Sozialismus in einem Land" ist mehr oder weniger die Folge von dem was ich über Stalin gesagt habe. Die Sowjetunion ist noch zu schwach und das Proletariat weltweit noch nicht bereit für die Weltrevolution. Erst baut man den Sozialismus in der Sowjetunion aus und dann erst im Rest der Welt.
Wenn der Sozialismus in der Sowjetunion, so der Tenor, erst seine volle Stärke entfaltet hat und die Sowjetunion die nötigen wirtschaftlichen und militärischen Möglichkeiten besitzt, dann können wir auch erfolgreich die Weltrevolution starten . Da wir dann 1. der Welt gezeigt haben wie das Arbeiter und Bauernparadies aussieht und damit die Masse der Proleten von der Richtigkeit unserer Sache auch praktisch überzeugen können und 2. wir dann unsere proletarischen Brüder mit genügend Feuerkraft unterstützen können um ihnen zum Sieg zu verhelfen.
Das ist Stalinismus. Stalinismus ist die praktische Anwendung der Diktatur des Proletariats nach Marx unter Josef Stalin. Inklusive Personenkult und politischer Säuberung. Im Stalinismus ist Josef Stalin der erste Kämpfer des Proletariats und dementsprechend sind alle Feinde von Josef Stalin und seiner Vorstellung von der proletarischen Revolution Verräter am Proletariat und werden dementsprechend behandelt.
Hoffe ich konnte dir grob einen Überblick geben!
MfG Müller