Zum Reformjudentum konvertieren

10 Antworten

Hallo,

wer verbietet Dir aus der Kirche auszutreten?

Deinem Schreibstil hätte ich einen unter 14jährigen kaum zugetraut...

Ok. Du hast Dir verschiedene Religionen angeschaut und möchtest von der RKK zu der genannten Kirche wechseln. Das kommt mir irgendwie merkwürdig vor. Die Konsequenz die ich daraus ersehe ist, dass Du Jesus Christus als Messias ablehnst und das NT für Dich nicht gilt. Ist das so korrekt? Wenn ja, würde ich Dich bitten Deine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Du weißt, wer den Sohn nicht hat, der hat auch den Vater nicht....

Gruss

twingo12 
Fragesteller
 06.01.2014, 19:07

Ich bin 14 Jahre alt.

So ziemlich, ja. Ich habe meinen eigenen persönlichen, vielleicht speziellen Glauben, den wahrscheinlich keine Religion oder Sekte dieser Erde vertritt, aber mit dem Glauben des Reformjudentums kann ich mich am besten identifizieren. Und da ich meinen eigenen, speziellen, Glaube habe, kann ich auch mit Gott kommunizieren ohne dabei an Jesus glauben zu müssen.

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Einmischer  06.01.2014, 19:23
@twingo12

Jesus abzulehnen, der auf jeder Seite der Bibel (natürlich auch im AT), muss dann ja ein sehr spezieller Glaube sein. Versteh mich nicht falsch, es ist natürlich Deine freie Entscheidung, und niemand schreibt Dir, wie auch mir vor, was er zu glauben hat. Dennoch kann man doch nicht umhin, das Jesus der Messias ist, auf den die Juden seit über 2000 Jahren warten. Lies doch nur das Buch Jesaja. Die Erlösung der Juden durch den Opferdienst, das Heiligtum, ist beendet. Der Vorhang ist zerrissen, der Tempel zerstört. Gott hat lange schon ein neues, das wahre Kapitel aufgeschlagen. Ich würde mich freuen, wenn Du das für Dich noch mal überdenken magst.

Für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen mit Dir!

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twingo12 
Fragesteller
 06.01.2014, 19:36
@Einmischer

Genau deswegen habe ich noch nie jemandem erzählt, an was ich wirklich glaube. Niemand würde mich verstehen. Aber trotzdem, kann ich nicht verstehen, wieso man, dass man an Gott glauben kann, auch an Jesus glauben muss. Klar, er ist der Sohn von Gott, so wird es einem vermittelt. Aber es wird doch einem auch vermittelt, dass wir alle Kinder Gottes sind, oder bin ich da jetzt falsch? Und da ergibt es doch keinen Sinn mehr. Ich meine, ich kann auch ohne Jesus zu meinem Vater, Gott, sprechen.

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Einmischer  06.01.2014, 20:04
@twingo12

ok, du bist 14 Jahre alt. Ich habe mich gerade heute mit dem Buch Ruth beschäftigt. Das passt vielleicht. Boas muss erst den eigentlichen Löser bitten von seinem Vortrittsrecht zurückzutreten, bevor er mit Ruth zusammensein kann. Dieser lehnt erst dann ab, als erfährt, dass Ruth Erbin wird und das ist ihm unmöglich. Hier wird ein Typus verwendet. Boas ist sinnbildlich Jesus, der eigentliche Löser ist der Vater. Ruth das geistliche Volk der Juden bzw. das Christentum, die Braut.

Die Juden haben es bis heute nicht verstanden, dass es Jesus in seiner Zeit noch bei Gott, vor Menschwerdung war, der Mose geführt hat. Er ist der Gesetzgeber, durch ihn wurde alles erschaffen. Unser Vater im Himmel kann seine Gerechtigkeit nicht seiner Allgütigkeit unterordnen. Alle Eigenschaften Gottes müssen gewahrt bleiben. Deshalb hat Jesus die Schuld für uns getragen und nur deshalb musste er ans Kreuz. Durch ihn können wir zurück zum Vater. Nur durch ihn haben wir überhaupt Gerechtigkeit vor dem Vater. Niemand ist ohne Sünde und niemand kann seine Sünden durch irgendwelche Taten ausgleichen. Denke doch bitte auch an ehernde Schlange bei Mose. Alle die auf sie geschaut haben kamen nicht durch die Schlangenbisse um. Alle anderen Bemühungen nach menschlichen Wissen führten zum Tod. Jesus ist Gott, er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Sorry wollte keine Predigt halten...

PS: Ob dich jemand versteht oder nicht, kann man immer erst wissen wenn man es versucht hat. Du kennst bestimmt jemanden dem Du dich anvertrauen kannst. Aber falls nicht, feel free to contact me...

Alles Gute noch mal!

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Aus der katholischen Kirche kannst Du nicht austreten. Du kannst Dich nir bei staatlichen Stellen aus der Kirchensteuerliste austragen lassen. Das ändert aber nichts daran, dass Du seit Deiner Taufe katholisch bist und es bleibst. Einen Austritt sieht die kath. Kirche nicht vor. Um herauszukommen, bedarf es der Exkommunizierung. Dazu würde ich mit Rücksicht auf Dein Seelenheil lieber nicht raten.

Im übrigen: Bisher katholisch, hast Du geglaubt, das Jesus Christus der Erlöser ist, der im Alten Testament der ganzen Menschheit als Messias vorhergesagt wird. Jetzt willst Du zum Judentum konvertieren, also zu der Religion, die lehrt, dass der Messias im Alten Testament nur den Juden als dem auserwählten Volk vorhergesagt wird und der bisher noch nicht gekommen ist, weil Jesus nur ein Rabbi unter vielen war, aber nicht der Erlöser. Ich stelle es mir schwierig vor, wie man vom Christentum kommend diesen spirituellen Klimmzug machen will: erst an den Erlöser glauben und jetzt glauben, er kommt erst noch?

Außerdem: die Juden machen keine Proselyten. Warum auch?

twingo12 
Fragesteller
 05.01.2014, 20:31

Wieso findest du, dass ich keine Exkommunizierung machen sollte? Naja, geglaubt habe ich es nicht. Als ich klein war, hatte ich ja sowieso noch keine eigene Meinung und jetzt da ich eine habe, merke ich, dass ich nicht an Jesus Christus als den Erlöser glaube.

Aber was ist, wenn ich wirklich überzeugt davon bin?

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Goodnight  05.01.2014, 22:14

Woher hast du denn das?

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Hallo, da ich mic hschon seit Jahren mit der gleichen Frage beschäftige und auch in Deiner Gegend wohne, würde ich mich gern mal mit Dir austauschen, wenn Du Interesse hast - bin neu hier und weiss nicht ganz genau, wie das mit PN geht. Habe in den 90er Jahren angefangen, Hebräisch zu lernen, da ich mal etwas übereventuelle Fehlübersetzungen gelesen hatte, die dann zur Idee der jungfräulichen Geburt führten, und dadurch war mein Interesse geweckt. Im Lauf der Zeit und des Sprachunterrichts bei einer Privatlehrerin habe ich dann viel übers Judentum erfahren und fühlte mich besonders im liberalen Zweig nicht nur im Bauch, sondern auch im Kopf sehr zuhause (das war eigentlich immer mein Problem mit Religionen - das Denken irgendwo in den Hintergrund zu stellen). Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Suche und würde mich freuen, von Dir zu hören.

Konvertierungen zum Nicht-orthodoxen haben sehr viele Nachteile, wie z.B. meist auch, dass deine Konvertierung nur für die Gemeinde gilt, wo du konvertiert bist. Und alle die ich kenne, die so konvertierten, erhielten keine jüdische Seele, die man ja nunmal braucht, um z.B. die Torah zu verstehen.

Gut, ok, nicht orthodox: Wende dich an die nächstebeste nicht-orthodoxe Synagoge und frage dort den Rabbi. Dann gibts ein Gespräch und mit etwas Glück bekommst du dann gleich danach die meist nicht grad billigen Unterrichtsstunden. Die ganze Konvertierung dauert etwa 2-3 Jahre. Wüste ich wo du in der Schweiz wohnst (PN an mich?), könnte ich dir Adressen geben. Aber nicht vergessen: Du bist danach mit 90%iger Sicherheit kein Jude.

Stupor  06.01.2014, 11:46

Du must 18 Jahre alt sein, damit du konvertieren kannst. Davor hast du keine Chance.

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twingo12 
Fragesteller
 06.01.2014, 19:12

Es gibt auch spezielle Vereinigungen z.B. in Basel. Müsste man um denen beizutreten schon konvertiert haben? Die bieten ja auch Unterrichtsstunden an.

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In der Schweiz kenne ich nur eine Gemeinde in Zürich

http://www.jlg.ch/home

Tel: 043 322 03 14 . Ruf doch einfach mal an, die können dir alles sagen, was notwendig ist. So einfach ist aber ein Konvertieren zum Judentum nicht.

twingo12 
Fragesteller
 06.01.2014, 19:09

Ich glaube es gibt 2 Gemeinden in der Schweiz, und beide in Zürich. Aber es gibt zum Beispiel auch in Basel so eine Vereinigung, die Messen für liberale Juden abhalten. Ich müsste dann ja nicht in einer liberal jüdischen Gemeinde wohnen, oder?

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