Zu hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmel in der Wohnung?
Wir haben schon seit Jahren das Problem, das wir im Sommer in unserer Wohnung im EG eine viel zu hohe Luftfeuchtigkeit (bis 80%) haben und sich dadurch auch immer wieder Schimmel bildet. Es laufen täglich 12 Stunden die Luftentfeuchter und wir lüften 3 mal am Tag. Trotzdem geht die Feuchtigkeit nicht runter. Das die Feuchtigkeit von aussen kommt, ist ausgeschlossen.
Nun meine Frage: Wir leben im EG und im Keller ist immer um die 17grad. Direkt darüber ist unsere Wohnung mit Fussbodenheizug und die Kellerdecke ist nicht isoliert. Im UG tropft es auch schonmal von den Wänden. Allerdings ist unsere Wohnung nicht über dem UG wo es tropft sondern daneben. Es ist eine Tür zwischen UG und Keller und über dem Keller sind wir. Und wie schon gesagt, ist es im Keller immer sehr kalt. Im UG ist es wärmer. Könnte das die Ursache für die hohe Feuchtigkeit in unserer Wohnung sein? Eine kalte nicht isolierte Kellerdecke, darüber Fussbodenheizung und unsere Wohnung?
6 Antworten
Ich lüfte nicht, sondern hab die Fenster dauerhaft geöffnet und Schimmel gibt es nicht, auch nicht im Winter, wenn die Temperatur in der Wohnung um die 10° ist. Auch im Winter hab ich die Fenster oft offen.
Wenn möglich, hab ich auch Fenster auf gegenüberliegenden Seiten geöffnet. Wenn ein Luftzug durch die Wohnung geht, wird viel mehr Feuchtigkeit mitgenommen als wenn nur ein Fenster auf einer Seite geöffnet ist.
Wenn es im Keller von den Wänden tropft und ihr trotz lüften eine Luftfeuchte von 80% habt, dann wird das sehr wohl bauliche Ursachen haben.
Was sagt denn der Vermieter dazu?
Eine kalte nicht isolierte Kellerdecke, darüber Fussbodenheizung und unsere Wohnung?
Die nicht isolierte Kellerdecke schließe ich aus. Die alleine sorgt nicht für eine hohe Luftfeuchte, sondern unterstützt eher eine Schimmelbildung durch die Unterschreitung des Taupunktes aufgrund niedriger Temperaturen (zu niedrige Temperaturen vs. zu hohe Luftfeuchte).
Vielleicht ist auch die Fußbodenheizung defekt und es tritt Wasser aus?
Im Sommer kann man kalte Räume auch nass-lüften. Warme Luft kann mehr Wasser "tragen" als Kalte. Was bei 17°C 80% RELATIVE Luftfeuchte sind, das ist bei 30°C enorm weniger Prozente, relativ zur maximalen Sättigung.
Das bedeutet, daß man gerade im Sommer mit dem Lüften von Räumen mit kalten Wänden sparsam sein sollte. Um einen Raum zu trocknen muß so geheizt werden, daß die relative Feuchte deutlich niedriger als Außen ist, obwohl die absolute Feuchte höher ist.
Im beschriebenen Fall scheint es Kältebrücken zu geben, die der gesamten Wandfläche entsprechen. Das ist eine extreme Herausforderung an die Isolierung, wenn man nur auf der Innenseite arbeiten kann. Dort braucht man zusätzlich eine wirklich dichte Dampfsperre auf der warmen Seite der Isolierung, weil sonst die Luftfeuchte innerhalb der Isolierung kondensiert, diese durchfeuchtet und "bunte Tupfen" wachsen läßt.
Die Kellerdecke sollte man nachträglich von unten isolieren, um den Wärmeverlust aus der Wohnung darüber zu vermindern. Auf der kalten Seite isoliert braucht man auch keine Dampfsperre. Im einfachsten Fall reichen Styroporplatten, die unter die Decke geklebt werden.
Es gibt keine Kältebrücken, nur Wärmebrücken. Egal von welcher Seite. 😉 Komisch, dass das soviele immer falsch sagen, selbst Ingenieure.
Kältebrücke ist eine umgangssprachliche und falsche Bezeichnung für Wärmebrücken. Denn es fließt nur die Wärme (höheres Energiepotenzial) über die Baukonstruktion im Winter von innen nach außen ab.
Wenn es im Keller von der Decke tropft, dann ist etwas undicht.
Entweder die Außenisolierung oder irgendwelche Rohre. Solange ihr die Ursache des Tropfens nicht beseitigt habt, solange werdet ihr ein Problem mit der Luftfeuchtigkeit und Schimmel haben.
Das Wasser läuft von den Wänden weil es kondensiert. Ich nehme an, zu hoher Temperatur Unterschied
Nach der Beschreibung kann man hier so wenig sagen. Das muss sich jemand vor Ort ansehen, messen und dann beurteilen. Es kann hier verschiedene Ursachen geben.
*Wärmebrücke