Probleme mit Vermieter und Feuchtigkeit / Schimmel?
Hallo,
folgender Sachverhalt: Hinter Schrank wurde starker Schimmel entdeckt, obwohl Schrank 10 CM von der Wand entfernt war. Ich habe den Schrank entfernt, Tapeten ersetzt, neu gestrichen. Der Schimmel ist auch ohne Schrank erneut aufgetaucht.
Wir lüften 5x am Tag mit 10 Minuten. Doch die Feuchtigkeit steigt in 1-2 Stunden stark an auf über 60 %. Nachts ist diese teilweise bei 70 oder mehr Prozent.
Gutachter war da und meint, zu hohe Luftfeuchtigkeit. Viele Wärmebrücken vorhanden. Der Vermieter möchte die Schuld auf mich schieben, doch ich kann nicht mehr als 5x Lüften und dass ich den Schrank nicht an die Außenwand stellen darf, weiß ich ja nicht?
Der Gutachter ist ein guter Freund von unserem Vermieter, die Schieben die Schuld auf uns, die Fenster sind auch alle absolut dicht, die feuchtigkeit steigt bereits nach 2 Stunden auf 60 %. Selbst durch lüften komme ich nur auf 48 %, nach 2 Stunden ist das bei über 60.
ist eine EG Wohnung Keller. Wer zahlt jetzt die Kosten des Gutachters mit 900 Euro?
Ich möchte eher einen unabhängigen Gutachter, keine Freunde usw.
Was meint ihr?
9 Antworten
Tapeten ersetzt
Wer hat dazu geraten? Ein wirklich schlechter Rat, tut mir leid.
Tapeten sind aus Papier und enthalten somit Zellulose, ein Naturmaterial. Futter für Schimmel. Mit dem Streichen und dem Auftrag des Kleisters ist wieder neue Feuchtigkeit an die Wand gekommen, die nun als erstes wieder abtrocknen musste.
Es ist anzunehmen, dass die Wan zumindest in den obersten Schichten an den am stärksten betroffenen Stellen immer noch stark durchfeuchtet ist. Das auszutrocknen dauert nicht Tage, sondern Wochen.
Über 70 Prozent darf die Luftfeuchtigkeit in keinem Raum ansteigen. Schon gar nicht nachts im Schlafzimmer. Kühlere Luft durch Nachtabsenkung, Feuchtigkeit durch die Atmung (unvermeidbar) und die Feuchtigkeit in der Wand kommen da zusammen.
Um den Raum bzw. die Wand wirklich ab-, bzw. auszutrocknen, brauchst Du technische Unterstützung. Ein Bautrockner, der dann zumindest tagsüber in dem Raum läuft, könnte dafür sorgen, dass die Wand richtig trocken wird. Die Miete eines solchen Geräts kostet richtig Geld und sollte nur dann eingesetzt werden, wenn klar ist, dass die Feuchtigkeit vom Keller hoch kommt und somit ein Bauschaden die Ursache ist.
Ein elektrischer Raumlufttrockner, z. B. so etwas:
Solche Geräte können dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit stark runter gedrückt wird und wo die Luft warm und relativ trocken ist, kann auch Feuchtigkeit zum Beispiel aus der Wand (Trocknungseffekt!) wieder aufgenommen werden.
Viele Wärmebrücken vorhanden.
Leider kein Mangel, sondern ein Zustand, auf den man sich einstellen muss. Wir haben mal ein Haus übernommen, in dem die Mieter im 1. OG uns gleich mal Schimmel am Übergang Wand - Decke gezeigt haben und dass das ein dauerndes Problem wäre. Da die Heizung auch uralt und war und jede Menge Öl brauchte, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und dem Haus aus den 1960er Jahren einen Vollwärmeschutz verpassen lassen. Damit waren dann auch alle Wärmebrücken beseitigt und seither (über 15 Jahre) gibt es keinen Schimmel mehr.
Das wäre vielleicht mal eine Anregung für Deinen Vermieter, denn ob man als Mieter dauerhaft in einem solchen Haus leben will?
die Fenster sind auch alle absolut dicht
Wurden irgendwann neue, absolut dichte Fenster eingebaut? Das sorgt dafür, dass die kältesten Flächen, wo Feuchtigkeit kondensiert, nicht mehr die Fensterscheiben sind, sondern Wärmebrücke in den Außenwänden. Falle und ich meine auch ein schwerer Fehler, wenn das so gemacht wurde, wofür man aber den Hauseigentümer gar nicht verantwortlich machen kann.
die Schieben die Schuld auf uns,
Im Prinzip richtig, denn als Bewohner hat man sich heiz- und lüftungs-, wie auch einrichtungstechnisch auf die Gegebenheiten des Hauses einzustellen.
Diese muss man dann natürlich auch kennen, sonst kann man sich nicht darauf einstellen und wenn alles zusammen dann zu unkomfortabel wird, muss man ggf. umziehen.
Die Kosten des Gutachters zahlt zunächst einmal der Vermieter. Falls er von Euch das Geld will, geht es erst richtig los. Dann geht Ihr ggf. zu einem Rechtsanwalt, der alles abstreitet und vielleicht landet die Sache vor Gericht. Dann wird das Gericht einen Gutachter beauftragen, der letztlich von der Partei bezahlt werden muss, die den Prozess verliert, bzw. wenn ein Vergleich geschlossen wird, entsprechend der Vergleichsquoten.
Der Gutachter müsste dann also ermitteln, ob die Feuchtigkeit vom Keller hochkommt (Baumangel! Vermietersache) oder vom Raum (Mietersache!). Ein neutraler Gutachter wird das zweifelsfrei feststellen, wenn bis dahin das Problem immer noch existiert.
Das Problem ist, dass wir den Kleiderschrank abgebaut haben, und wir in dem Zimmer nicht wohnen können, da der Schimmel enorm gewachsen ist. Ich möchte die Wohnung einfach in den ursprünglichen Zustand wiederherstellen, so wie wi diese bekommen haben und dann ausziehen.
Leider hat mich niemand darauf hingewiesen, wo ich welchen Schrank aufstellen soll. Ich habe einen Meter langen schrank und er hat nur an die außenwand gepasst.
Die kannst die Bude gar nicht dämmen. Eine solche, schon von Feuchtigkeit betroffene Wand kann man nicht von innen dämmen. Da kommt dann an die Wand überhaupt keine Wärme mehr ran und sie wird nur noch kälter von außen und durchfeuchtet letztlich noch mehr. Wenn es nicht gerade eine Wand an der Südseite ist, sondern eher im Westen oder Norden, könnte sie nur noch in ganz heissem, trockenem Sommer austrocknen, da jegliche Feuchtigkeit, die von aussen durch den Putz in das Mauerwerk eindringt, nicht mehr weg kann.
Für die Dämmung von außen bist Du aber nicht zuständig.
Mein Vorschlag: Tapete von der fraglichen Wand weg machen und vielleicht noch mit Hilfe eines Luftentfeuchters, wie vorgeschlagen, das Zimmer laufend entfeuchten. Man stellt das Gerät auf eine bestimmte Feuchtigkeit ein und immer wenn es trocken genug ist, schaltet es ab und dann wieder ein, wenn es zu feucht wird. Allerdings nachts wird man nicht schlafen können, wenn es rauscht, auch wenn es nicht so laut ist.
bis 60 % ist eine normale Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung, Lüften heisst Fensterflügel zum Lüften öffnen, nicht auf Kippstellung denn dann kommt die feuchte Luft rein sowie heizen, denn nur warme Luft kann die Feuchtigkeit beim Lüften raus tranzportieren
In Hamburg z.B. kann man über das Bezirksamt einen unabhängigen Gutachter beauftragen, und der ist sogar kostenlos
Zahlen muss immer der Verursacher.
Du beschreibst dein Lüftungsverhalten. Leider sagst du garnichts über dein Heizverhalten aus.
Die Heizung ist im Automatikmodus, Sie geht aber nachts immer aus zwischen 0 und 6 uhr
Der Modus interessiert nicht. Wie hoch ist die Raumtemperatur? Bitte jetzt nicht: "Heizung auf 2". Die Temperatur in Celsius.
"Wir lüften 5x am Tag mit 10 Minuten. Doch die Feuchtigkeit steigt in 1-2 Stunden stark an auf über 60 %. Nachts ist diese teilweise bei 70 oder mehr Prozent. doch ich kann nicht mehr als 5x Lüften die feuchtigkeit steigt bereits nach 2 Stunden auf 60 %. Selbst durch lüften komme ich nur auf 48 %, nach 2 Stunden ist das bei über 60. "
Ich anerkenne dass es eine Kellerwohnung ist, da ist die Luftfeuchtigkeit ohnehin fast immer kritisch, aber 21-23° C hast du nie im Leben!
Es gibt Antischimmelzusätze für Wandfarbe (Antimykotika). Und es gibt Heizlüfter.
Damit schaffst du es! Ich drücke die Daumen.
Die Kosten für den Gutachter bezahlt derjenige, der den Gutachter beauftragt hat.
Den Rest könntest du vielleicht sehr gut als Mitglied in einem Mieterbund klären
Ja, es wurden ganz neue fenster eingebaut, absolut 100 % dicht, alles ist zu und da zieht es nirgends rein. Eigentlich positiv, für schimmel negativ. Ich will halt das zimmer bewohnen, bis ich eine neue wohnung gefunden habe. Ich suche bereits eine neue Wohnung. Der Vermieter möchte nicht die Reparatur machen. Er weigert sich mit begründung, ich hätte das verursacht, also muss ich die bude auch dämmen.