Zeugnis Arbeits- und Sozialverhalten?
Was haltet ihr von dieser Formulierung? (Kind 8 Jahre alt, 3. Klasse, erstes Halbjahr)
AV: "...muss sich bemühen *persönliche Interessen* zurückzustellen und zügig mit den Aufgabenstellungen zu beginnen."
SV: " ...muss sich bemühen die vereinbarten Gesprächsregeln einzuhalten und ihre *persönlichen Befindlichkeiten* zurückstellen.
Mein Kind hat ein normal gutes Zeugnis und keine Verhaltensauffälligkeiten. Zuhause arbeitet sie diszipliniert (für eine 8 jährige halt) und weiß sich stets zu benehmen.
Beim Elternsprechtag vor den Zeugnissen gab es keine Beschwerden und nun das im Zeugnis. Die Arbeitsmaterialien und die Hausaufgaben sollen plötzlich auch oft nicht da/ unerledigt sein. Keine Rückmeldung seitens der Schule vorher und ich Kontrolliere jeden Tag beides...
Des weiteren:
Mappen werden in der Schule in einem Schrank eingeschlossen, die bekommt man nicht zu Gesicht. Erst nachdem diese benotet wurden und eine Klassenarbeit dran ist. Da hat man dann fehlende Zettel die man nicht mehr bekommt, unausgefüllte Arbeitsblätter und so weiter - Damit ist anschließend nicht zu lernen - somit ist die Zensur in der Klassenarbeit schon mal keine 1 oder 2
2 Antworten
Tja, da scheint wohl einiges völlig schief zu laufen, bzw. gelaufen zu sein, zumindest was die Kommunikation zwischen Lehrer(n) und Eltern betrifft.
Normalerweise (Aber was ist in diesem fossilen Schulsystem schon normal ?!?!) hätte bei DEN Bemerkungen zu AV und SV schon lange zuvor eine Einladung zum Gespräch seitens des Lehrers erfolgt sein müssen (!). Dass dem nicht so war / ist, ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die individuelle "Betreuung" eines Kindes im grauen Schulalltag NULL Bedeutung hat.
Die Tatsache, dass die Beurteilung deiner Tochter ganz offensichtlich konträr zu ihrem tatsächlichen Verhalten und ihren Leistungen steht, sollte dich als Elternteil schnellstens (!!) dazu motivieren, einen umgehenden Gesprächs-Termin mit der Lehrkraft anzuberaumen. (Bitte auf jeden Fall Zeugen (z.B. anderen Elternteil) mitnehmen !). Sollte der sogenannte Pädagoge dafür keine Zeit haben, sofort (!!) auf zum Schulleiter !!
pk, 42 Jahre lang Lehrer gewesen
Danke für die Antwort! Der Gesprächstermin ist heute Nachmittag zusammen mit meinem Mann. Es ist eine kleine Dorfschule, in die ich bereits meine ältere Tochter geschickt hatte. (Die ältere ist übrigens inzwischen 8.Kl Gym.) Über die Jahre gab es da schon so einige Probleme bezüglich der individuellen Förderung der Kinder, insbesondere bei Eltern die Firmen hatten, oder es wussten an den richtigen Stellen Einfluss auszuüben, war der Notenstand besser) - Mein älteres Kind war eher introvertiert und ruhig - somit kam sie da unbeschadet durch. Meine jüngere hat mehr Selbstbewusstsein (ist eher extrovertiert vielleicht) und diese Corona-Zeit prägte sie selbstverständlich auch. Da sie eine chronische Krankheit hat und des öfteren auf die Toilette muss, kam der Satz im Sozialverhalten "persönliche Befindlichkeiten zurückstellen" etwas arg schlecht bei mir an. Es kann natürlich auch etwas anderes betreffen - ich weiß es aber sonst nicht anders zu interpretieren...Ich wollte vor dem Termin mal unabhängige Ansichten bekommen, da mir das sehr unangenehm ist. Der Kommentator AlexausBue hat selbstverständlich auch Recht. Ich mache das Gespräch ja um dem Problem entgegenzuwirken.
Mein Kind hat ein normal gutes Zeugnis und keine Verhaltensauffälligkeiten.
Außer dem, was bei Arbeits- und Sozialverhalten steht.
Zuhause arbeitet sie diszipliniert (für eine 8 jährige halt) und weiß sich stets zu benehmen.
In der Schule nicht immer.
Was haltet ihr von dieser Formulierung?
Es ist ein Feedback, das man sich entweder zu Herzen nimmt und daran arbeitet, oder man ignoriert es, weil man es nicht wahrhaben will.
Ich kann Dir meine Sicht der Dinge geben:
- Die logische Konsequenz Deiner Gedanken, dass das Verhalten in der Schule und zuhause nicht zusammen passen wäre ja, dass die Lehrer lügen. Das halte ich für unwahrscheinlicher. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass sich ein Kind in der Schule anders verhält als zuhause.
- Auf mich erscheinen die angemerkten Punkte zwar erwähnenswert, aber erfordern noch lange kein Elterngespräch. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Hier ist Dein Kind eben im Benehmen nicht perfekt, aber es ist nicht so schlimm, dass dringend etwas unternommen werden muss.
- Vielleicht nimmst Du das Verhalten zuhause ja auch gar nicht wahr oder im familiären Umfeld fällt es nicht auf oder findet nicht statt.
Hinterfragen und nach Lösungen zu suchen, kann nie falsch sein. Also würde ich mein Kind auf diese Bewertung ansprechen.
An Alex...: Außer den Grammatikfehlern (Außer DEM... / feedback, DAS...) auch inhaltlich völlig daneben, weil in keiner Weise irgendwie hilfreich.
Die Fehler habe ich korrigiert, um den empfindlichen Lesern oder Besserwissern keine schlaflosen Nächte zu bereiten. Es war sehr wichtig und sehr gut, darauf hinzuweisen. Das hat uns alle wirklich weitergebracht!
Den Inhalt darfst Du persönlich sehr gerne als nicht hilfreich betrachten. Auch Du darfst eine Meinung haben.
Ich sehe das durchaus als Feedback. Nur wenn der Vergleich Schule und zu Hause nicht zusammen passt macht man sich da schon Gedanken. Falls mein Kind sich in der Schule so dermaßen daneben benimmt, musste es ja eigentlich seitens der Schule gesprächsbedarf mit den Eltern geben und irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden - oder übertreibe ich da?