Würdet ihr sagen "Der Verlorene" von Treichel verstößt gegen das Bildnisverbot?
Es steht ja in Exodus, 2. Buch Mose:
Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden ist.
Verstößt die Erzählung also gegen das Gebot,also im weltlichen Sinne?
1 Antwort
Recherche:
Hans-Ulrich Treichels Roman beginnt mit der Beschreibung einer Photographie, die den verlorenen Sohn Arnold auf einer Wolldecke zeigt.
Die Frage nach dem Bilderverbot kommt hier in regelmäßigen Abständen. Daher auch die regelmäßige Antwort: Lies dir bitte aus der Bibel (Gen und Deut) den Originaltext im Zusammenhang durch:
Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbildnis machen, das irgendetwas darstellt am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen.
Dann stellst du fest, dass es nicht darum geht, ob Bilder gemacht werden, sondern darum, ob man Bilder macht, um sie (die Bilder direkt!) anzubeten.
Heisst es, es ist kein Verstoss gegen das Bildnisverbot, weil die Bilder nicht angebetet werden bzw. Es sich lediglich um Bilder eines "Sterblichen" handeln und nicht von Gott.
Ich dachte vielleicht auch an das Sprichwort: "Mensch spielt Gott"
Genau.
Du kannst auch Bilder von Gott anfertigen (gibt es in der Kunst vielfach), da du ja weißt, dass es eben nur Vorstellungen von Gott sind und nicht die Wirklichkeit treffen, und da du ja auch diese Bilder nicht anbetest.
Ich sehe da auch keinen Zusammenhang. Deswegen finde ich auch die Frage, ob hier gegen das Bilderverbot verstoßen wird, nicht passend.
Vielen Dank! Ich sehe aber, um ehrlich zu sein, keinen Zusammenhang zu "Der Verlorene", denn darum geht es in diesem Buch nicht.oder täusche ich mich?
Lg