Würdet ihr es als ungerecht/unfair empfinden, wenn jemand mit schlechtem Abi-Schnitt Medizin studiert?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Nein, er hat den Platz verdient 96%
Ja 4%

15 Antworten

Nein, er hat den Platz verdient
aber dafür eine Ausbildung gemacht bzw. viele Wartesemester gesammelt, wehalb er einen Platz bekommen konnte.

Und wenn das zufällig eine Ausbildung im medizinischen Bereich ist, dann hat er damit zumindest mal nahegelegt, dass er eher für den Beruf des Arztes geeignet ist, als viele Einser-Abiturienten. Wer bereit ist sich WIRKLICH für etwas anzustrengen, der zieht das in vielen Fällen auch eher durch, weil das Interesse da ist, die bereitschaft sich einzusetzen und sich eben auch mal die Hände schmutzig zu machen in den Schattenseiten des Berufs.

Über die meisten Aspekte die in der Arbeitswelt gebraucht werden, GERADE bei solchen Berufen wie dem des Arztes, sagt der Abischnitt eher wenig aus. Was ein Fach wäre, bei dem der Abischnitt ggf. etwas aussagt ist Jura und selbst da muss dir nebenbei auch noch die Materie liegen und du musst IRGENDWIE einen Draht dazu haben. Ich hab Einser-Abiturienten erlebt, die sind damit nicht klargekommen.

Nein, er hat den Platz verdient

Komische Denkweise.

Niemand mit 1,0er abi ist automatisch ein guter Arzt und niemand mit schlechtem abi automatisch ein schlechter. (andersrum natürlich genau so nicht).

Ich persönlich finde das notensystem in Deutschland sowieso sehr fragwürdig, weil es durch so viele Komponenten für jeden Schüler unterschiedlich ist, sodass mmn ein Vergleich nur mit Noten so ziemlich unmöglich und unfair ist. Ich bevorzuge daher das Österreichische System...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein, er hat den Platz verdient

Ich meine, was sollte daran gerecht sein, dass nur EInserabturienten Medizin studieren dürfen?

Klar, die Diskrepanz zwischen dem Angebot an Studienplätzen und der Nachfrage danach hat die Fakultät gezwungen, Auswahlkriterien zu treffen. und damit man nicht lange rum lamentieren musste warum Lischen Müller Medizin studieren darf, Hans Wurst aber nicht, hat man sichs eben hier einfach gemacht.

KLAR! ein Einser-Abi zu schaffen setzt Fleiß und Duchhaltevermögen, ja sogar ein gewisses Maß an Inteligenz vorraus, aber es gibt duchaus Leute, die trotzdem die nötige Hingabe zur Medizin missen lassen, während andere einfach nur das Pech hatten, nicht genau ins Raster zu passen.

Wenn man nun bedenkt, dass die Zeiten vorbei sind, wo Arzt DER Traumberfuf war, und nun ein Studienplatz für jemanden frei geworden ist, der wirklich die Hingabe hat, um den ehrenwerten Beruf des Arztes zu ergreifen, warum sollte er es also nicht machen?

und ich sag mal, wer z.B. die harte Ausbildung zum Gesundheitspfleger überstanden hat, und aufsteigen möchte, hat sich doch duchaus verdient, studieren zu können, um Arzt zu werden.

lg, Anna

Ja

Mit "schlechtem" Abi (was soll das heißen, unter 3,0?) kommt man nicht weit im Medizin-Studium, das ist selbst für Ausnahmeschüler eine echte Herrausforderung vom Pensum her (ADHS und sonstige Ausnahmen außen vor). Insofern ist das nichts anderes als das Blockieren eines Studienplatzes.

BeviBaby  21.06.2022, 19:42
Mit schlechtem Abi kommt man nicht weit im Medizin-Studium, das ist selbst für Ausnahmeschüler eine echte Herrausforderung vom Pensum her.

Die Leistungen in Sport, Französisch und Sozialkunde haben allerdings auch nichts mit dem Beruf des Arztes oder dem Medizinstudium zu tun.

Es gibt genügend Leute mit einem entsprechenden Abi, die im Studium rausfinden, dass sie es eklig finden an Menschen rumzufummeln oder mit Kranken zusammenzusein oder (auf Jura bezogen), dass sie überhaupt nicht mit Gesetzestexten können... da hilft das ach so tolle Abitur auch nicht mehr viel.

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mompf03231  21.06.2022, 19:44
@BeviBaby
Es gibt genügend Leute mit einem entsprechenden Abi, die im Studium rausfinden, dass sie es eklig finden an Menschen rumzufummeln oder mit Kranken zusammenzusein oder (auf Jura bezogen), dass sie überhaupt nicht mit Gesetzestexten können... da hilft das ach so tolle Abitur auch nicht mehr viel.

Etwas anderes habe ich nie behauptet, du liegst völlig richtig.

Ändert nichts daran, dass die Humanmedizin einer schwierigsten, wenn nicht der schwierigste und umfangreichste Studiengang ist, für den man die selben Qualifikationen wie im Abitur braucht, nämlich Disziplin und Ausdauer. Wer nicht selbstständig effizient lernen kann, wenn es darauf ankommt, hat schlechte Karten.

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Tadokiarika  22.06.2022, 10:16
@mompf03231

Das ist Blödsinn. Humanmedizin ist mit Nichten einer der schwersten studiengänge. Nur teilweise sehr lernintensiv.

Deutlich (!) schwerer sind studiengänge wie Mathe und Physik. Da ist die abbrecherquote übrigens auch enorm hoch.

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beamer05  21.06.2022, 22:45

Soso,

ich hatte zwar kein 3er Abi - aber eben auch kein einser...

Und ich habe als "Nicht-Ausnahmeschüler" nicht den Studienplatz blockiert, sondern das Studium recht erfolgreich durchgezogen - und auch noch durch Jobs selbst finanzieren müssen.

Ein mir bekannter "Einser-Abiturient" begegnete mir im Pflegepraktikum - DER war sich zu schade, einem Pat. bei der Körperpflege zu helfen...

Soviel zur Aussagefähigkeit der Abinote in Bezug auf die Eignung als Arzt.

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HarryXXX  22.06.2022, 09:45

Der Numerus Clausus ist eine künstlich geschaffene Zugangsbeschränkung. Die Frage ist, ob es tatsächlich derzeit eine andere Möglichkeit gäbe. Aussagefähig ist das an sich aber nicht. Einer mit einem Dreier Abi kann durchaus ein besserer Arzt werden, als einer mit einem Durchschnitt von 1,0.

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beamer05  22.06.2022, 21:44
@HarryXXX

Sicherlich gäbe - und gibt - es andere Möglichkeiten.

Einige sind sogar in D eingeführt, wie die ADH (Auswahlverfahren der Hochschulen), bei denen die einzelne Hochschule sich die Bewerber selbst aussuchen kann (leider immer noch mit starker Gewichtung der Abinote, aber eben auch anderen Faktoren).

Oder wie in Österreich, wo vieles über umfangreiche Tests geregelt wird (allerdings läßt sich an denen u.a. kritisieren, dass diese nur Momentaufnahmen darstellen)

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Nein, er hat den Platz verdient

Nein.

Ohne es jetzt als eine Art Allgemeinheit zu bezeichnen, würde ich lieber einen guten Arzt mit 3,0 als Abischnitt haben, als einen hochnäsigen 1,0 Arzt, der sich NULL interessiert, ob man wieder gesund wird.

Das mit dem „Man-muss-einen-Schnitt-von-1,0- haben-damit-man-Arzt-werden-darf.“ ist sowieso einfach nur Blödsinn und ungerecht…