Würdet Ihr dieses Kind bei Euch übernachten lassen?

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde dieses Kind auch nicht bei mir übernachten lassen.

Es ist zwar bedauerlich, dass er so ist wie er ist, weil er offenbar Zuhause nicht die Zuwendung und Aufmerksamkeit bekommt die er bekommen müsste, aber der Schutz des eigenen Kindes geht eindeutig vor.

Und man der Mutter nun bis sonst wo hingucken kann, ist dabei auch nicht wichtig. Aber wenn sie für ihr verhaltensauffälliges Kind scheinbar kein Interesse hat, dann würde ich mich auch nicht berufen fühlen den Therapeuten für das Kind zu geben und ich hätte auch immer ein komisches Gefühl, was mein Kind von diesem Kind zu erwarten hat.

Und wenn er das nächste Mal schellt und nervt, dann würde ich auch eine klare Ansage machen! Sprich mit deinem Sohn nochmal drüber und sage ihm, dass er ja gerne mit diesem Kind befreundet sein kann, aber du unter keinen Umständen von dem Kind belästigt werden willst, noch es bei euch übernachten wird und du das dem Jungen auch bei nächster Gelegenheit so sagen wirst.

Und spätestens wenn dein Sohn dann auf eine weiterführende Schule gehen wird, hat sich das "Problem" in der Regel eh erledigt.

Rosenmary 
Fragesteller
 10.08.2021, 19:44

Mein Sohn geht ja schon in die 6. Klasse. Sie sind seit der 2. Klasse schulisch bereits getrennt gewesen. Der Junge hat meinen Sohn auf dem Spielplatz quasi "wiederentdeckt". Er schellt manchmal an und ich sage, meiner frühstückt noch. Nach 20 Minuten schellt er wieder an und fragt, wie weit er ist. Ich sage, er frühstückt immer noch und meldet sich dann. Dann gehe ich Müll raus bringen und der Junge steht mit noch einem Jungen in unserem Vorgarten und zeigt diesem die Sitzecke, die ich meinem Sohn dort zum "Chillen" eingerichtet habe. Nach dem Motto "hier können wir dann sitzen und haben WLAN"usw.

Zu mir ist der Junge immer höflich und bringt auch benutztes Geschirr zur Tür, bedankt sich usw. Ich möchte aber weder so drangsaliert werden, noch möchte ich, das mein Sohn drangsaliert wird wegen Übernachtung.

Ich war letztens mit meinem in der Mutter-Kind-Kur und der Junge schrieb meinem Sohn, er solle nicht vergessen zu fragen, was mit Übernachtung ist...

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Kessie1  10.08.2021, 19:52
@Rosenmary

Dann mache die klare Ansage: sorry, mein Sohn frühstückt und hat Heute auch keine Zeit. Und steht der Junge im Vorgarten danach weiter rum, dann sagst du ihm, er möchte bitte euer Grundstück verlassen.

Mein Sohn hatte auch mal so einen "Kandidaten" mit einer, sagen wir seltsam anmutenden Mutter aus sehr schwierigen Verhältnissen. Ein gute Umgang war der Junge nicht. Dennoch war er oft bei uns und ich habe mit ihm für die Schule gelernt, versucht ihn irgendwie in bessere Bahnen zu lenken usw.

Aber irgendwann hatte mein hin dann kein Interesse mehr an diesem Kind, da er mit den Jahren selbst merkte, dass der Junge (auch wenn es sich hart anhört), irgendwie einen Schaden hatte. Dein Sohn wird auch irgendwann dahinter kommen und bis dahin musst du die klare Grenze ziehen.

Auch wenn es ein Kind ist, so kann man trotzdem sagen, dass du nicht möchtest, dass er bei euch schläft. So bist du die "Böse". Und wenn er fragt warum, dann sagst du ihm, dass du seine Mutter nicht wirklich kennst und nur Kinder bei euch übernachten dürfen, deren Eltern du sehr gut kennst.

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Nun, das ist eine gute Frage. Ich verstehe deine Sorge, dass das Kind sich nachts unangemessen verhalten könnte etc.Andererseits scheint dieses Kind sehr unangemessene Vorbilder zu haben, im eigenen Zuhasue scheint wenig auf den Jugendschutz geachtet zu werden und das Kind scheint auch wneig aufmerksamkeit zu bekommen- möglicherweise hat es nur wenig verständnis dafür, wie Familie auch aussehen kann und das es in anderen Familien sowas wie echte zuneigung, liebevolle Zuwendung und eben auch Grenzen gibt. Ein Übernachtungsbesuch bei euch würde dieses Kind nicht grundöegend verändern, kann aber eine Chance sein, um Familienleben kennen zu lernen und einen anderen Blick auf die Welt und eine Famile zu bekommen. Wenn du dir das also zutraust, und eben auch diesem Kind den Einblick in euer Familienleben gewähren möchtest, wäre das durchaus eine Option

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium
Rosenmary 
Fragesteller
 11.08.2021, 11:03

Der Junge ist nur eben auch sehr aufdringlich und schellt ohne Unterlass, wenn man sagt, mein Sohn frühstückt noch zu Ende.

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sunnywobgirl  11.08.2021, 11:04
@Rosenmary

Ja, das kann ich mir vorstellen. zuhasue bekommt er wahrscheinich nur so aufmerksamkeit...es ist nicht einfach, und letztendlich gibt es für beide entscheidungen gute gründe. aber ich wollte dir eben auch diese Perspektve zeigen

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Den Kontakt mit dem Buben würde ich nicht unterbinden. Schlüsselkinder sind sehr froh, wenn sie tagsüber gelegentlich Unterschlupf finden. Aber die Art und Weise des Kontaktes zu überprüfen und mit deinem Sohn darüber sprechen, scheint mir angebracht.

Hingegen würde ich keine Übernachtungen erlauben aus den von dir genannten Gründen.

Rosenmary 
Fragesteller
 10.08.2021, 19:46

Ich mag den Jungen tagsüber auch nicht generell ausgrenzen, aber was nachts in meinem Haus stattfindet, möchte ich selbst bestimmen... und da sind mir die Kinder, mit deren Müttern ich Kontakt habe, einfach lieber.

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fidelia535  10.08.2021, 19:50
@Rosenmary

So ist es. Du trägst ja auch die Verantwortung für deinen Sohn.

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Rosenmary 
Fragesteller
 10.08.2021, 19:51
@fidelia535

Genau. Ich bin zwar tolerant und habe ein großes Herz, aber leichtsinnig bin ich nicht.

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Ich finde, du handelst richtig. Die ganzen "Vorkommnisse" (so nennen wir es mal) sind durchaus bedenklich, genauso wie die Vergangenheit. Du machst dir viele Gedanken darüber, das bewundere ich, du interessierst und sorgst dich wirklich um dein Kind. Und der Punkt, dass du nur Kinder, deren Eltern du kennst, bei euch übernachten lässt, ist durchaus verständlich.

An deiner Stelle würde ich bei dem jetzigen Verhalten bleiben, also die Übernachtung nicht erlauben. Die Begründung sollte deinem Kind reichen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin selbst Schüler :D
Von Experte Rosenmary bestätigt

Ich würde an deiner Stelle auch hart bleiben und Übernachtungen nur von engen Freunden und vorheriger Kommunikation mit den Eltern erlauben.

Das kannst du dem Jungen auch genau so mitteilen, dass sie nicht lang genug befreundet sind um bei euch übernachten zu dürfen und du es daher nicht erlaubst. Wenn er ein Datum haben will, einfach nicht darauf eingehen oder mit Datum antworten sondern sagen, dass entschiedest du wenn es soweit ist.

An sich kann einem der Junge leid tun, vermutlich bekommt er wenig Aufmerksamkeit und diese oft eben eher, wenn er negative Dinge tut. Zudem hat sich seine Mutter ja scheinbar oft nicht gekümmert und ihm keine Grenzen beigebracht oder selber Strafen vollzogen. Dafür kann er natürlich nichts, ebenso wenn sich die Mutter nicht nach deinen Wünschen (kein Minirock, mehr einbringen usw.) verhält. Trotzdem ist dein Kind Prio 1 und damit zu schützen, ehe man weiß ob er sich was z.B. Gewalt und Nötigung anderer Kinder betrifft wirklich verändert hat oder es nur mittlerweile weniger auffällig passiert.

Ich hatte damals in der Grundschule auch eine Freundin, die keine Grenzen akzepiert hat und ständig wegen Unsinn zu unserer Abendbrotzeit (die war jeden Tag gleich) angerufen oder geklingelt hat. Da hat meine Mutter irgendwann klar gesagt, wenn sie noch ein mal ohne Grund zu der Zeit stört, dann darf sie für einen Monat (anfangs eine Woche, da steigerte sich mit der Zeit) nicht mit mir spielen. Fand ich als Kind natürlich blöd und die Freundin auch, aber nach dem das dann zwei mal (eine Woche und zwei Wochen nicht spielen) mal durchgezogen wurde, hat sie es gelernt und Grenzen bei uns besser akzeptiert. Dafür hin stand sie dann bei einer anderen vor der Tür, deren Muter zwar auch mit Spielverbot "drohte", es aber nie gemacht hat. Und das hat sie natürlich schnell gelernt und daher die andere Mutter überhaupt nicht respektiert oder ernst genommen.

Auch wenn es härter ist bei Kindern Grenzen zu setzen, die es von zu Hause nicht kennen, aber nur so kannst du verhindern dass es weiter ausartet.