Worin unterscheiden sich diese FI-Schalter?

8 Antworten

Die 16A stehen für den Bemessungsstrom auf den der FI ausgelegt ist. Fließt ein höherer Strom durch können die Kontakte verkleben und er löst nicht mehr aus. Wenn du genau aufgepasst hast, wirst du feststellen, dass ein FI nicht nur einen Stromwert aufgedruckt hat. Der andere Wert ist der Bemessungsdifferenzstrom. Dieser liegt bei der Gebäudeinstallation bei 30mA. Dieser Strom wird auch als Fehlstrom bezeichnet. Dieser fließt beispielsweise wenn die versehentlich den Haarfön in die Badewanne wirfst. Der Strom fließt über den Außenleiter auf die Erdung der Badewanne ab und kommt nicht mehr über den Neutralleiter zurück.

So bald mehr Strom in den Fi eingeht, als zurück kommt löst dieser ab einem gewissen Schwellenwert aus. Dieses Schutzorgan dient lediglich dem Schutz des Menschen vor tödlichen Strömen.

FI-LS ist ein FI mit einem integrierten Lastschutz. Das bedeutet dieser Schutzschalter kann 3 Werte erfassen. Den Bemessungsdifferenzstrom, den Überlaststrom und den Kurzschlussstrom und löst entsprechend aus.

Ein normaler LS-Schalter löst bei einem gewissen Überlaststrom und einem gewissen Kurzschlussstrom aus.

Ein Installationsschütz ist nichts anderes als ein Relais im Unterverteiler. Beispielsweise ein Stromstoßschalter um über viele Taster im Hausgang ein Licht ein und auszuschalten.

micholee 
Fragesteller
 07.06.2022, 23:41

ach, super erklärung. dann verstehe ich das eventuell besser. Die 16A sind Bemesserungsstrom und 30mA Beispiel der Bemessungsdifferenzstrom, bei dem ausgelöst wird.

Wegen dem verkleben sollte man dann praktisch bei 25A Zuleitng kein 16A Fi-Schalter danach montieren. Könnte aber eventuell "zufällig" gut gehen, weil zwar die zuleitung mit 25A abgesichert ist, aber tatsächlich vielleicht nur 10A fließen/abgefragt wird.

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Schurschi1510  07.06.2022, 23:45
@micholee

Ja, trotzdem wird das nicht gemacht. Wenn der nicht mehr auslöst und irgendjemand dran hängt freut sich der Sensenmann.

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Ist es generell nicht "besser", wenn man den FI-Schalter "kleiner" wählt. Beispiel 16A?

Natürlich nicht. Sonst hält er weniger Stromstärke dauerhaft aus. Der Nennstrom, für den der FI-Schutzschalter ausgelegt ist, muss mindestens dem Nennstrom der vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung entsprechen.

Der installationsschütz ist garkein FI Schalter. das ist nichts weiter als ein Lastrelais, das größere lasten und oder eben mehrpoliges Schalten ermöglicht.

Klassische Anwendungen für den Installationsschütz sind:

  • Sperrschütze für Nachtstrom z.B. Wärmepumpe oder Nachtspeicher
  • Not-Aus Schaltungen z.B. für die Werkstatt
  • Lastabwurf für Durchlauferhitzer
  • Elektrische Zuheiztung für Wärmepumpen etc.

Der unterschied zwischen FI/LS und FI Schalter ist einfach der, dass der FI-LS wie der name bereits sagt, Fehlerstrom- und Leitungsschutzschalter in einem Gerät vereint.

Klassische einsatzszenarien für FI/LS sind sehr gefährdete Bereiche wie die Arbeitssteckdosen in der Küche, Bäder und vor allem der Außenbereich. aber eben auch Stromkreise, die eben zwecks ausfallsicherheit nicht gruppenweise fehlerstromgeschützt werden sollten z.B. EDV, Beheizung, Kühlgeräte, sicherheitsrelevante Beleuchtungen

lg, Anna

micholee 
Fragesteller
 08.06.2022, 07:46

ach, vielen dank, voll nett.

macht es technisch einen unterschied, ob man arbeitssteckdosen von küchen mit einem FI/LS absichert oder einen FI nimmt und den LS nachlagert? Sind das nur platzgründe, die den unterschied machen?

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Peppie85  08.06.2022, 07:55
@micholee

Es geht einfach um die Ausfallsicherheit. Wie schnell z.B. ist der Wasserkocher übergelaufen. und wenn dann der PC im Brüo nicht abstürzt, die Heizungsanlage nicht ausgeht oder der Gerfierschrank nicht abtaut ist das schon mal was wert.

Was den Platz angeht. die meisten FI-LS haben 2 TE es gibt aber auch welche, die tatsächlich nur eine TE haben. Siemens ist allerdings der einzige Anbieter, der welche im Portfolio hat, die elektromechanisch auch auslösen können d.h. auch bei unterbrochennem Neutralleiter auslösen können. eine Vorrausetzung für die Zulassung als Personenschutzeinrichtung für den Betrieb in Deutschland.

lg, Anna

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Lichtmacher  18.10.2022, 19:08
@micholee

Wenn am FI mit Extra-LS dasselbe angeschlossen wird wie beim FI-LS-Kombi: Schutztechnisch kein Unterschied. FI-LS-Kombis sind platzspatender, übersichtlicher und deutlich teurer... Es gibt sogar welche, die nur 1 TE breit sind (so breit wie ein LS!). Früher waren mind. 2 TE notwendig. Ideal bei beengten Platzverhältnissen.

Man kann FI auch nach LS schalten. Vorteil: Man kann kleinere FI nehmen (z. B für Nennsteom 16 A bei gleich hoher Absicherung.) . Nachteil: Testfunktion geht bei ausgeschaltetem LS dann nicht, was Verwirrung stiften kann.

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Ein Schütz ist ein Relais und hat mit einem FI gar nichts zu zu tun. Ein FI/LS ist ein LS und ein FI in Einem, also ein einzelner Sicherungsautomat mit FI schon mit drin. Ein "Stand-Alone- FI" hat seine LS immer nachfolgend.

Ich glaube, du bringst da bissel was durcheinander.

Allgemein gilt es folgendes zu sagen:
Ein Stromkreis muss einmal vor Überlast und Kurzschluss geschützt werden, diese Funktion übernehmen LS-Schalter (Leitungsschutzschalter), zum anderen ist fast überall inzwischen auch ein FI-Schalter vorgeschrieben. Dieser löst bei einer Differenz der zu- und abfließenden Ströme aus, nicht jedoch bei Überlast/Kurzschluss!

Ein FI-Schalter alleine reicht also nicht aus, man braucht für jeden Endstromkreis auch einen LS-Schalter.

Es gibt auch Kombi-Geräte, die nennen sich dann FI-LS-Schalter.
Das ist praktisch ein FI-Schalter und ein LS-Schalter in einem Gehäuse.

Ein Installationsschütz ist ein Schaltgerät, kein Schutzgerät wie LS-Schalter oder FI-Schalter. Damit kann man (große) Lasten schalten.

Mein Elektriker will für den Unterverteiler einen 40A FI-Schalter einbauen. Daher meine zweite Frage: Ist es generell nicht "besser", wenn man den FI-Schalter "kleiner" wählt. Beispiel 16A?

Die 40A geben beim FI-Schalter den Bemessungsstrom an, also für welchen Strom er ausgelegt ist. Nochmal: Ein FI-Schalter schützt nicht vor Überlast/Kurzschluss.
Anders ist die Angabe beim LS-Schalter zu verstehen, wo sie einen Kennwert für die Auslösung darstellt.

micholee 
Fragesteller
 07.06.2022, 22:54

achso, super, danke für die erklärung. dann verstehe ich zumindest mal einwenig, wenn die elektriker/handwerker untereinander reden :-)

vielleicht frage ich mal den elektriker, wie er die 40A ermittelt, also die "Differenzströme"

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140Colin  07.06.2022, 23:01
@micholee
vielleicht frage ich mal den elektriker, wie er die 40A ermittelt, also die "Differenzströme"

Lieber nicht.

Die 40A sind der Bemessungsstrom des FI-Schalters (hat nichts mit dem Differenzstrom zu tun).
Das kannst du den Elektriker gerne fragen.

Davon Abweichend gibt es noch den Bemesungsfehlerstrom (oder auc Differenzstrom), der bei Endstromkreisen bis (ich glaube) 32A maximal 0,03A (30mA) betragen darf.

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