Woran erkenne ich eine Autosomalen und Gonosomalen Erbgang?

3 Antworten

Hallo,

Da ist einfach ein bisschen Knobeln angesagt, du musst überprüfen, ob folgende Muster vorliegen oder nicht:

Y- chromosomal gebundene Erbgänge:

Hier macht eine Unterscheidung in dominant und rezessiv wenig Sinn: Nur Männer sind betroffen denn nur sie haben das Y- Chromosom, und zwar jeweils nur einfach. Alle Träger der Mutation sind betroffen, und sie geben diese immer an Söhne und nie an Töchter weiter.

X- Chromosomal gebundene Erbgänge

Da Frauen zwei X- Chromosomen haben, kann man hier dominante und rezessive Erbgänge unterscheiden.

Bei rezessiven Erbgängen können Frauen Überträgerinnen sein, ohne selbst das Merkmal zu tragen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% können sie es an Söhne weitergeben, die dann alle, unabhängig vom Vater das Merkmal tragen. Wenn der Vater das Merkmal nicht trägt, dann kann es bei dieser Konstellation keine der Töchter tragen, sie können aber, wieder mit 50% Wahrscheinlichkeit, Überträgerinnen sein. Nur wenn der Vater das Merkmal auch trägt, können es auch Töchter tragen. Nur Frauen die das entsprechende Gen auf beiden X- Chromosomen haben, tragen selbst das Merkmal. Alle ihre Söhne werden es ebenfalls tragen, ihre Töchter nur dann, wenn es auch der Vater trägt. Im anderen Fall, der Vater trägt das Merkmal nicht, sind die Töchter merkmalsfrei, aber Überträgerinnen. Betroffene Männer geben das Merkmal nur an Töchter weiter (die aber auch nur Überträgerinnen sein können,) Söhne können es von ihnen nicht erhalten.

Bei dominanter Vererbung sind bei einem betroffenen Mann, wenn die Frau nicht betroffen ist, keine Söhne, aber alle Töchter auch betroffen. Wenn beide betroffen sind, dann sind alle Töchter betroffen, Söhne können auch von der Mutter das eventuell vorhandene X- Chromsom ohne das Gen erhalten haben, sie tragen das Merkmal dann nicht. Ist nur die Frau betroffen, dann können beide, Söhne und Töchter, das Merkmal tragen.

apt2nowhere  20.02.2023, 20:03

ich habe in diesem Zusammenhang mal von der sogen. Bluterkrankheit gehört - da Männer nur ein X-Chromosom haben, kann die Krankheit nur von der Mutter kommen - weiblich Nachkommen sollen nicht betroffen sein, was mir nicht ganz einleuchtet - inzwischen haben Männer mit Bluterkrankheit ganz gute Überlebenschancen, damit Gelegenheit, sich fortzupflanzen und das X-Chromosom mit der Abweichung weiterzugeben - sehe ich das richtig?

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Pomophilus  20.02.2023, 23:34
@apt2nowhere

Bluterkrankheit ist das Musterbeispiel eines X- chromosomal gebundenen rezessiven Erbganges! Da es rezessiv ist, kann eine Frau es auf einem ihrer beiden X- Chromosomen tragen ohne selbst zu erkranken. Sie wird an jedes ihrer Kinder mit einer 50/50- Wahrscheinlichkeit entweder das X mit dem gesunden oder dem kranken Allel Weitergeben. Ein Mann wird erkranken, wenn er das entsprechende Allel hat, da er ja nur ein X- Chromosom hat. Er wird dieses X an seine Töchter Weitergeben, die damit alle zumindest Überträgerin sein werden. Söhne können es nicht vom Vater, sondern nur von der Mutter erhalten. Frauen können auch erkranken, wenn sie es auf beiden X haben, was sehr selten ist. Der Vater muss in diesem Fall natürlich immer auch erkrankt sein.

Vermutlich wird es so sein, dass man heute besser mit der Krankheit leben kann als früher.

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Achte darauf, wie die Geschlechter betroffen sind.

Sind es vorwiegend Männer, die zudem die Erkrankung von der Mutter erben, spricht das für eine x-chromosomalen Erbgang. Frauen sind nur betroffen, wenn die Anlage homozygot vorliegt.

Pomophilus  30.11.2022, 20:14

Und was ist, wenn der Erbgang X- chromosomal gebunden und dominant, oder Y- chromosomal gebunden ist?🤔

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agrabin  01.12.2022, 12:32
@Pomophilus

Ich lasse gerne noch Raum für eigne Überlegungen, oder andere Antworten.

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Wie es der Name schon verrät, werden die Erbinformationen einmal über Autosomen, das andere Mal über Gonosomen vererbt.

Die autosomalen Erbgänge sind unabhängig vom Geschlecht, die gonosomalen dagegen nicht.

Je nach Art der Geschlechtschromosomen vererben dann Männchen und Weibchen unterschiedlich, abhängig von der Art und Anzahl der Gonosomen.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung