Wohngruppen?

putzfee1  07.08.2023, 11:58

Wie kommst du auf solche Unterstellungen?

WenigMateriell 
Fragesteller
 07.08.2023, 11:59

Erfahrung, die meisten die in Wohngruppen Leben bleiben dirt für eine sehr lange Zeit oder für immer, es wird ihnen auch nicht speziell geholfen von dirt wegzukommen.

3 Antworten

Also ich lebe in eine Wohngruppe in der ganz das das Ziel ist. Bei mir ist es so, das Jugendliche ab 16 Jahren aufgenommen werden und sie schnellst möglich zur Selbständigkeit erzogen werden.

Ich bekomme jede Woche ca. 30€ zum Essen und Trinken, gehe dann entweder mit meinen Betreuer oder alleine einkaufen.

Ich bekomme ca. 54€ Taschengeld (je älter umso mehr) und 50€ Kleidergeld, das ausschließlich für Kleidung ist.

Bei uns gibt es sozusagen zwei Häuser, eins in dem man noch Putz- und Küchenplan hat. Da wir einen einfach mehr auf die Finger geschaut und eins bei dem man quasi wie in einer WG wohnt und wo jemand nur einmal in der Woche vorbei kommt der guckt das alles wirklich ordentlich ist, da es eine öffentliche Einrichtung ist, bei der zum Beispiel das Gesundheitsamt ohne Anmeldung vorbeischauen kann.

Es läuft allgemein sehr entspannt, ich habe das Gefühl es wäre ein Zuhause. Die Ausgezeiten sind wie es das Jugendschutz Gesetz vorgibt. Wir werden bei unserem Tun unterstützt und man gibt nur nach Wunsch regelmäßige Hilfe. Ich habe zum Beispiel in den Ferien angefangen zu arbeiten und da haben sie mir geholfen den Personalbogen auszufüllen.

Das Geld welches meine Mitbewohner und ich bekommen, ist unser Kindergeld.

Wie es da bei den Betreuern aussieht weiß ich nicht.

Was ich halt sagen muss ist, das meine Wohngruppe echt keine Vorgabe ist und das ich da echt Glück hatte, denn es gibt Wohngruppen, die dann da ganz anders sind. Aber bei uns ist die Selbständigkeit das letzte Ziel bis zum Auszug.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Christiangt  07.08.2023, 16:22

Die Betreuer bekommen natürlich normalen Lohn , also um die 20 Euro pro Stunde. So ein Wohngruppenplatz ist sehr teuer für den Staat.

Ich finde gut, dass du das zu schätzen weißt , das ist leider nicht der Regelfall.

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Es kommt auf die Wohnform drauf an.

In der besonderen Wohnform passiert das tatsächlich nicht häufig, weil diese Menschen aber auch vielfach so pflegebedürftig sind, dass sie eine 24-Stunden-Unterstützung benötigen und auch nachts Inko-Material gewechselt werden muss, ect.

Aber im Einzelwohnen lebst du z.B. ganz normal ein Leben und lediglich 1-2 mal pro Woche kommt jemand vorbei, um dich bei gewissen Dingen zu unterstützen, die du noch nicht alleine bewältigen kannst. Diese Dinge werden mit dir geübt, sodass du sie irgendwann selbstständig machen kannst.

Auch die ganze angebliche Inklusion von behinderten passiert so nicht wirklich, oder?

Das stimmt leider. Liegt aber auch an der Gesamtgesellschaft, weil diese immer noch ableistisch ist und oftmals keinen Bock auf Menschen mit Behinderungen hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity
WenigMateriell 
Fragesteller
 07.08.2023, 12:22

Einzelbetreutes wohnen setzt eine normale Wohnung voraus.

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Selkiade  07.08.2023, 12:34
@WenigMateriell

Richtig. Deswegen schrieb ich ja, dass es auf die Wohnform drauf ankommt.

möglichst schnell selbständig zu machen

bedeutet aber ja, keine Unterstützung mehr zu brauchen und demnach keine Leistungen der Eingliederungshilfe mehr in Anspruch zu nehmen.

Da du wahrscheinlich das gemeinschaftliche Wohnen meinst: Da kommt es auch drauf an, ob die Personen gewillt sind selbständig zu werden.
Selbstbestimmung bedeutet nämlich auch die Personen nicht zu zwingen ausziehen zu müssen, wenn sie nicht wollen.

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Selkiade  07.08.2023, 12:40
@WenigMateriell

Wenn du gerne dein Leben lang von anderen abhängig sein möchtest, dann kannst du das durchaus tun.

Ich kenne genug Menschen, die als Kind mit 5/6 Jahren in die Eingliederungshilfe gezogen sind und Jahrzehnte später dort mit 70/80/90 Jahren immer noch leben.

Aber möglicherweise musst du irgendwann in die besondere Wohnform umziehen, weil du im gemeinschaftlichen Wohnen nicht mehr richtig unterstützt werden kannst. Das ist meist spätestens dann der Fall, wenn du in Rente gehst, weil die gemeinschaftliche Wohnform i.d.R. eine Teilzeitleistung ist und die Gruppe geschlossen ist, wenn die Klient*innen arbeiten sind.

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Eine Wohngruppe hat eine bestimmte Größe und man kann nicht für 10 Personen kassieren, wenn nur für 5 Leute Platz ist. Der Bedarf an Plätzen ist aber so groß, dass man für entlassene Betreute sehr schnell Ersatz findet.

WenigMateriell 
Fragesteller
 07.08.2023, 12:00

Ja und nein. Viele Wohngruppen helfen nicht speziell Leute selbständig zu machen.

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